Ketoazidose: Das ist zu tun
1. Schritt: Ketoazidose erkennen
Typische Warnsymptome sind:
- Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
- Starker Durst, häufiges Wasserlassen, trockene Haut, trockener Mund
- Vertiefte Atmung, Atem riecht wie faule Äpfel
- Starke Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit
- Blutzucker bleibt trotz Insulingabe über 250 mg/dl (13,9 mmol/l)
Die Symptome können einzeln oder kombiniert auftreten und müssen nicht alle gemeinsam vorliegen. Auch bei normalen oder nur leicht erhöhten Blutzuckerwerten kann es manchmal zu einer Ketoazidose kommen
2. Schritt: Messen
Beim geringsten Verdacht auf Ketoazidose Urin auf Ketone testen. Dafür immer Keton-Teststreifen parat haben (kann der Arzt verordnen)
- Urin in einem Becher auffangen
- Keton-Teststreifen aus der Dose nehmen, diese sofort wieder verschließen
- Testfeld kurz in den Urin tauchen, überschüssigen Urin am Becherrand abstreifen (oder Testfeld kurz in den Urinstrahl halten, überschüssigen Urin abschütteln)
- Je nach Test genau 15, 30 oder 60 Sekunden warten (Beipackzettel beachten!)
- Farbe des Testfelds mit der Keton-Farbtabelle auf der Streifendose vergleichen
Hinweis: Manche Zuckermessgeräte ermöglichen mit speziellen Teststreifen einen Ketontest im Blut.
3. Schritt: Gegensteuern
- Falls Ketone im Urin (++) oder mehr: Die Insulindosis spritzen, die mit dem Arzt für den Fall einer Ketoazidose vereinbart wurde (z. B. doppelter Korrekturbolus)
- Sich ausruhen, aber nicht schlafen, Angehörige informieren
- Etwa alle zwei Stunden Zucker und Ketone messen, mit Insulin korrigieren, bis der Wert unter 200 mg/dl (11,1 mmol/l) ist und die Ketone bei (+) oder (0) sind. Dann evtl. zwei BE/KE essen (z. B. eine Banane), um eine Unterzuckerung abzufangen
- Viel Wasser oder ungesüßten Tee trinken (ca. 1 Liter pro Stunde)