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Blutzuckermessgeräte

Das hilft mir jetzt: Klären Sie in der Apotheke, ob das Gerät tatsächlich defekt ist. Alternativ kontaktieren Sie den Kunden­service des Herstellers oder ­Fachhändlers, falls Sie das Gerät dort gekauft haben. Innerhalb der Garantiezeit (zwei Jahre oder länger) erhalten Sie kostenlos Ersatz. Steht ein Neukauf an, können Sie sich in der Apotheke Messgeräte zeigen und sich bei der Auswahl beraten lassen. Bei einer Insulintherapie zahlt die Kasse das Blutzuckermessgerät. Ein neues kann Ihnen der Arzt spätestens dann verordnen, wenn das alte kaputt oder die Garantie abgelaufen ist.

So bin ich für den Notfall gewappnet: Idealerweise haben Sie ein zweites Gerät, das mit Ihren Teststreifen misst. Dann können Sie sich etwas Zeit lassen, um Ersatz für das kaputte zu organisieren.

Insulinpens

Das hilft mir jetzt: Lassen Sie in der Apotheke, vom Hersteller oder Fachhändler prüfen, ob das Gerät defekt ist. Falls ja, erhalten Sie innerhalb der Garantie (zwei bis drei Jahre) kostenlos Ersatz. Ist Ihr Modell nicht vorrätig, organisiert es die Apotheke meist spätestens bis zum nächsten Tag. Bei einem Defekt nach Ablauf der Garantie kann der Arzt einen neuen Pen verordnen. ­Defekte Fertigpens ersetzt Ihnen die Apotheke. Je nach Einzelfall bekommen Sie dort ­direkt Ersatz. Eventuell benötigen Sie auch ein neues Rezept.

Insulinpumpe

Patch-Pumpe

Einmal-Pumpe zur Insulintherapie bei Diabetes. Patch-Pumpen haben vor allem beim Sport Vorteile. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten aber nicht bei jedem Patienten zum Artikel

So bin ich für den Notfall gewappnet: Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie einen zweiten Pen haben, der zu Ihren Penpatronen passt. Eine Alternative sind Einmalspritzen für Insulin in der Konzentration U100 (100 Einheiten Insulin pro Milliliter). Die Spritzen kann der Arzt oder die Ärztin verordnen. Es gibt sie auch rezeptfrei in der Apotheke. Wichtig ist, dass Sie die korrekte Anwendung in einer Schulung gelernt haben.

Systeme zur kontinuierlichen Zuckermessung (CGM)

Das hilft mir jetzt: Kontaktieren Sie den Hersteller, Anbieter oder Fachhandel, über den Sie das Gerät bezogen haben. Falls sich das ­Problem nicht lösen lässt, erhalten Sie — je nachdem, was defekt ist — kostenlos einen neuen Sensor, Transmitter (Sender) oder Empfänger. Ist die Garantie von Empfänger oder Transmitter abgelaufen, muss die Diabetologin oder der Diabetologe ein Ersatzgerät verordnen und die Kostenübernahme bei der Kasse beantragt werden. Bei vielen Systemen ist der Transmitter in den Sensor integriert. Bei einem Defekt verwenden Sie einfach einen neuen Sensor. Wenn Sie einen unter der Haut eingesetzten Langzeit-Sensor nutzen, koordiniert der Anbieter den Austausch des Implantats.

Das mache ich, bis Ersatz da ist: Streikt das Empfangsgerät, können Sie mit der passenden App auch Ihr Smartphone als Empfänger nutzen. Vorausgesetzt, es ist mit der App kompatibel. Bei manchen ­Systemen lassen sich Empfangsgerät und Smartphone gleichzeitig zur ­Anzeige der Werte nutzen. Fällt eines der beiden aus, haben Sie automatisch Ersatz. Bei anderen Systemen müssen Sie für einen Gerätewechsel einen neuen Sensor aktivieren. Kommt keine der Varianten infrage, ermitteln Sie Ihre Werte vorübergehend per Fingerpiks mit einem herkömmlichen Blutzuckermessgerät. Dieses mitsamt passenden (und noch ­haltbaren) ­Teststreifen sollten Sie auch als CGM-Nutzer immer parat haben.

Insulinpumpen

Das hilft mir jetzt: Wenden Sie sich an Hersteller, Anbieter oder Fachhandel. Ist eine Schlauchpumpe oder das Steuergerät bei Patchpumpen defekt, erhalten Sie umgehend Ersatz (oft am nächsten Tag). Bei Schlauchpumpen bekommen Sie eventuell eine Leihpumpe, bis der Hersteller Ihre überprüft hat. Nach Ablauf der Garantiezeit von vier Jahren brauchen Sie ein ärztliches Rezept, um die Kostenübernahme für eine Ersatzpumpe zu beantragen. Üblicherweise stellen die Hersteller bis zur Genehmigung durch die Kasse Leihpumpen zur Verfügung.
Wichtig: Bei einem Pumpendefekt ist eine zuverlässige Insulingabe nicht mehr gewährleistet! Legen Sie daher die Pumpe ab. Korrigieren Sie erhöhte Zuckerwerte, indem Sie sich Insulin per Pen oder Spritze verabreichen. Eine defekte Einmalpumpe (Patchpumpe) können Sie einfach austauschen.

Das mache ich, bis Ersatz da ist: Für den Fall, dass Sie Ihre Pumpe nicht verwenden können, sollten Sie wissen, welches und wie viel lang wirkendes Insulin Sie wann spritzen müssen, um die Basalrate der Pumpe zu ersetzen. Die Dosis des schnellen Insulins zum Essen und zur Korrektur erhöhter Werte bleibt gleich. Idealerweise haben Sie kurz und lang wirkendes Insulin im Kühlschrank — in Fertigpens oder Patronen für wiederverwendbare Pens. Letztere sowie passende Nadeln sollten Sie ebenfalls parat ­haben. Was Sie mindestens brauchen, sind Einmalspritzen. Ist kein lang wirkendes Insulin da, spritzen Sie sich damit notfalls alle paar Stunden eine kleine Dosis kurz wirkendes Pumpen-Insulin. Bitte öfter die Werte kontrollieren, bei Unsicherheit den Arzt oder die Ärztin anrufen. Und: Haltbarkeit der Notfallinsuline beachten.

Fachliche Beratung:
Pirmin Burth, Apotheker Wangen; Dr. Silvia Zschau, Diabetologin, München


Quellen:

  • Pirmin Burth, Apotheker Wangen
    Dr. Silvia Zschau, Diabetologin, München
    Hersteller von Blutzuckermessgeräten, CGM-Systemen, Insulinpens und Insulinpumpen