Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Welche Ursachen hat eine Alterssichtigkeit?
Bei der Alterssichtigkeit (Presbyopie) klappt die sogenannte Akkomodation nicht mehr richtig. Akkomodation beschreibt die Fähigkeit des Auges, sich auf verschiedene Entfernungen flexibel einzustellen.
Um im Nahbereich scharf sehen zu können, muss die Augenlinse kugelförmiger werden. Das funktioniert so:
- Ein bestimmter Augenmuskel, der Ziliarmuskel, zieht sich zusammen.
- Dadurch entspannen sich die Aufhängebänder der Linse.
- Die Linse wird kugelförmiger.
Im Laufe des Lebens altert die Augenlinse. Bei unserer Geburt ist sie sehr elastisch. Über die Jahre wird sie dicker und härter, weil sich das Gewebe verdichtet. Die Folge: Die Linse kann sich nicht mehr ausreichend verformen.
Das Auge bündelt die einfallenden Lichtstrahlen von nahen Objekten nicht mehr richtig. Die sogenannte Brechkraft der Linse nimmt ab. Gegenstände im Nahbereich bilden sich nur noch verschwommen auf der Netzhaut am Augenhintergrund ab. Das Auge ist für die Ferne also noch normalsichtig, weil es ein fernes Objekt weiterhin scharf auf der Netzhaut abbilden kann. Doch das Nahsehen verschlechtert sich.
Während ein zwei Jahre altes Kind in fünf Zentimeter Entfernung scharf sehen kann, kann ein Siebenjähriger auf sieben Zentimeter fokussieren. Mit 20 Jahren funktioniert es nur noch bei einer Entfernung von zehn Zentimetern, mit 40 sind es schon 25 Zentimeter, bei einem 50-Jährigen sogar 50 Zentimeter, mit 65 klappt die Naheinstellung nur noch auf zwei Meter – in diesem Alter sind die Veränderungen im Auge dann aber auch abgeschlossen.
Gibt es Alterssichtigkeit auch bei kurzsichtigen und weitsichtigen Menschen?
Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit
Kurzsichtigkeit entsteht meist durch einen zu langen Augapfel oder wegen eines Fehlers bei der Brechung des einfallenden Lichts. Die Folge: Die Lichtstrahlen werden zu stark gebündelt, sodass der Brennpunkt nicht auf der Netzhaut am Augenhintergrund liegt, sondern davor. So kommt es, dass kurzsichtige Menschen in der Ferne nicht scharf sehen.
Eine zusätzliche Alterssichtigkeit, die ab dem 40. Lebensjahr einsetzt, ist für viele Kurzsichtige kein Problem, da die Kurzsichtigkeit die entstehende Alterssichtigkeit ausgleicht.
Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit
Weitsichtigkeit kommt durch einen zu kurzen Augapfel oder eine veränderte Brechung von Hornhaut oder Linse zustande. Die Folge: Der Brennpunkt des einfallenden Lichts liegt nicht auf der Netzhaut, sondern dahinter. Bei jungen Menschen kann das Auge diesen Brechungsfehler durch die Aktivität des Ziliarmuskels im Auge weitgehend ausgleichen, sodass viele Menschen gar nicht bemerken, dass sie weitsichtig sind.
Wenn die Alterssichtigkeit einsetzt, können Weitsichtige erst in der Nähe und später auch in der Ferne nicht mehr scharf sehen. Der Prozess macht sich etwas früher als beim Normalsichtigen bemerkbar – nämlich bereits im Alter zwischen 35 und 45 Jahren.
Symptome der Alterssichtigkeit
Meistens zeigen sich die Symptome der Alterssichtigkeit erstmals ab einem Alter von 40 Jahren. Sie fallen zunächst vor allem bei schummrigem Licht oder Müdigkeit auf.
Ersten Anzeichen können sein:
- das Lesen wird anstrengend
- das Bild verschwimmt
- es kommt zu einem dumpfen Druckgefühl in der Stirn oder in den Augen
Im Verlauf bereitet das Sehen in der Nähe immer mehr Probleme, Text und Konturen erscheinen verschwommen. Betroffene halten das Buch oder das Preisschild meist instinktiv weiter weg, um Buchstaben und Zahlen lesen zu können. Irgendwann reicht die Länge der Arme nicht mehr. Lesen ist kaum noch möglich.
Wie wird die Diagnose Alterssichtigkeit gestellt?
Wer Sehprobleme bemerkt, sollte sich augenärztlich untersuchen lassen – schon um andere Augenkrankheiten auszuschließen. Verschiedene Tests zeigen, ob die Augen Unterstützung brauchen:
Sehproben-Tafeln: Die Sehschärfe des Auges lässt sich mit Hilfe von Sehproben-Tafeln leicht feststellen. Der Patient soll Zahlen oder Buchstaben vorlesen, die schwarz auf weißem Grund in verschiedenen Größen abgebildet sind. Jedes Auge wird einzeln getestet.
Test mit Phoropter: Um die bestmögliche Sehschärfe für die Ferne und die Nähe genauer bestimmen zu können, folgt ein ähnlicher Test. Der Betroffene schaut dabei durch ein Gerät und gibt an, welche Buchstaben und Zahlen er erkennen kann. Dabei sind verschieden starke Korrekturgläser einstellbar. Eine Alternative zu einem solchen Phoropter ist eine Messbrille, die ebenfalls mit unterschiedlich starken Gläsern versehen werden kann. So lässt sich das richtige Glas für die Ferne und die Nähe ermitteln.
Test mit Refraktometer: Mit Hilfe eines Refraktometers lässt sich die Lichtbrechung im Auge messen, ohne dass der Patient etwas tun muss. Er setzt sich lediglich vor das Gerät und schaut durch ein optisches System. Das Refraktometer schickt Lichtstrahlen ins Auge, die von der Hornhaut und der Linse gebündelt werden und schließlich auf die Netzhaut treffen. Das Gerät kontrolliert die Lichtbrechung und errechnet, welche Brillenstärke optimal wäre, um im Fern- und Nahbereich wieder gut sehen zu können.
Kann man einer Alterssichtigkeit vorbeugen?
Der natürliche Prozess der Linsenverhärtung tritt bei allen Menschen ein, ist nicht etwa erblich bedingt. Er lässt sich auch nicht durch ein spezielles Augentraining odere andere Maßnahmen aufhalten. Ob und wann man beginnt, eine Brille zu tragen, hat ebenfalls keinen Einfluss auf den Verlauf.
Anderen Augenproblemen kann man teilweise vorbeugen:
Behandlung mit einer Lesebrille
Eine Lesebrille macht scharfes Sehen in der Nähe wieder möglich. Die Brillengläser gleichen die fehlende Brechkraft der alterssichtigen Augen aus. Die Stärke der Brechkraft wird in der Einheit Dioptrien angegeben.
Bei einer Lesebrille steht vor dem Dioptrie-Wert ein Plus-Zeichen. Das bedeutet, die Brillengläser sind Sammellinsen. Sie sind leicht nach außen gewölbt (konvex). Man sagt zum Beispiel: "Ich brauche eine Brille mit plus 1,5 Dioptrien".
Verlauf: Wie viele Dioptrien sind wann nötig?
Die Fähigkeit des Auges, sich auf den Nahbereich einzustellen, verschlechtert sich mit dem Lebensalter. Deshalb steigt auch die Zahl der benötigen Dioptrien allmählich an – alle fünf Jahre um etwa +0,75 Dioptrien. Wer grundsätzlich gesunde Augen hat und einen Text im Abstand von 35 Zentimetern lesen möchte, kann sich grob an dieser Tabelle orientieren:
45 bis 50 Jahre: Lesebrille mit +0,75 Dioptrien
50 bis 55 Jahre: Lesebrille mit +1,5 Dioptrien
55 bis 60 Jahre: Lesebrille mit +2,25 Dioptrien
60 bis 65 Jahre: Lesebrille mit +3,0 Dioptrien
Bei Weitsichtigkeit müssen die Werte addiert werden. Beispiel: Ein Weitsichtiger hat bislang eine Korrekturbrille mit +2,0 Dioptrien. Im Alter von 55 bis 60 Jahren braucht er eine Lesebrille mit +2,0 Dioptrien zur Korrektur der Weitsichtigkeit und zusätzlich für die Alterssichtigkeit +2,25 Dioptrien = insgesamt +4,25 Dioptrien.
Bei Kurzsichtigen gleicht die Kurzsichtigkeit die Alterssichtigkeit aus. Beispiel: Ein Kurzsichtiger hat -3,0 Dioptrien. Im Alter von 60 bis 65 Jahren ergibt sich folgende Rechnung: -3,0 Dioptrien +3,0 Dioptrien = 0,0 Dioptrien. Er könnte also ohne Lesebrille lesen.
Die meisten älteren Menschen brauchen zwei Brillen, eine Korrekturbrille für die Ferne und eine Lesebrille.
Bifokal-Brillen
Das lästige Wechseln der Brillen für den Nah- und für den Fernbereich lässt sich mit Bifokal-Brillen vermeiden. Sie sind im oberen Glasbereich auf die Fernsicht eingestellt und im unteren Glasbereich beim Lesen auf die Nahsicht. Bei herkömmlichen Zweistärken-Brillen trennt eine sichtbare Kante die beiden Bereiche. Nachteil: Der abrupte Übergang von Fern- und Nahsicht kann als störend empfunden werden.
Gleitsichtbrillen
Bei Gleitsichtbrillen ist das Glas so geschliffen, dass die beiden Zonen für die Ferne und die Nähe allmählich ineinander übergehen. Vorteil: Alterssichtige können damit nicht nur in der Ferne und in der Nähe scharf sehen, sondern auch im Mittelbereich – beispielsweise beim Arbeiten am Bildschirm. Nachteile: Einige Menschen haben anfangs Probleme bei der Eingewöhnung, weil das Tragen der Gleitsichtbrille einen leichten Schwindel und Kopfschmerzen hervorrufen kann. Manche Brillenträger haben auch das Gefühl, dass sich der Boden im seitlichen Gesichtsfeld nach oben wölbt. Die anfänglichen Probleme vergehen meist nach einigen Wochen.
Was ist eine Computerbrille?
Wer viel und konzentriert am Computer arbeitet, profitiert eventuell von einer sogenannten Bildschirmbrille, auch Arbeitsplatzbrille oder Computerbrille genannt. Sie enthält mehrere unterschiedliche Bereiche, die möglichst passgenau auf die tägliche Arbeit ausgerichtet werden. Zum Beispiel kann der obere Bereich auf den Bildschirm angepasst werden, der untere auf das Lesen von Unterlagen auf dem Schreibtisch. Viele Arbeitgeber bezuschussen eine Bildschirmbrille – vorausgesetzt, sie ist für die Arbeit nötig, augenfachärztlich speziell für die Arbeit am Monitor verordnet und eine private Sehhilfe nicht ausreichend.
Behandlung mit Kontaktlinsen
Die Alterssichtigkeit kann auch mit Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Es gibt harte oder weiche Kontaktlinsen.
Zudem gibt es drei verschiedene Prinzipien, um das Sehen in der Nähe zu verbessern:
1. Prinzip der Monovision
Die meisten Menschen haben ein dominantes Auge. Auf dieses sogenannte Führungsauge setzt man eine Kontaktlinse für die Fernsicht, auf das andere Auge eine Linse für die Nahsicht. Das Gehirn verarbeitet beide Seheindrücke so, dass mit einem Auge Bilder in der Ferne und mit dem anderen Auge Bilder in der Nähe scharf sind. Nachteil: Bei der Monovision ist nur ein reduziertes räumliches Sehen (Stereosehen) möglich. Abstände – beispielsweise beim Eingießen des Kaffees oder beim Treppensteigen – werden nicht mehr so präzise wahrgenommen. Auch beim Autofahren kann es Probleme geben. Für Menschen, die berufsbedingt hohe Anforderungen an ihr räumliches Sehen stellen müssen, sind diese Verfahren deshalb eher nicht geeignet.
2. Bifokale Kontaktlinsen
Beim Geradeaus-Schauen blickt man durch den oberen Teil der Kontaktlinse und kann in der Ferne gut sehen. Bei gesenktem Blick, beispielsweise fürs Lesen, schaut man durch den unteren Teil für die Nahsicht. Damit sich solche bifokalen Linsen im Auge nicht drehen, wenn sich die Lider bewegen, sind sie unten etwas schwerer als oben. Damit dieser "Trick" funktioniert, muss die Linse sehr gut augenärztlich angepasst sein. Es gibt auch formstabile, also harte Kontaktlinsen, die einen unteren Nahsichtbereich haben, der wie ein Tortenstück aussieht, wobei der mittlere Bereich vor der Pupille ausgespart bleibt.
3. Simultanes Prinzip
Beim simultanen Prinzip haben die Kontaktlinsen um den Mittelpunkt angeordnete konzentrische Ringe, deren Zonen die unterschiedlichen Seh-Entfernungen scharf abbilden. Das Gehirn braucht eine Weile, um sich an das simultane Prinzip zu gewöhnen, denn es muss lernen, das gewünschte Bild – sei es in der Ferne oder in der Nähe – auszuwählen und das zweite ebenfalls scharfe Bild zu unterdrücken. Für den korrekten Sitz der Kontaktlinsen ist es wichtig, dass sich der zentrale Bereich nur minimal verschieben darf.
4. Mischformen
Da das Gehirn lernen kann, Bilder vom rechten Augen mit denen des linken Auges zusammenzusetzen, lässt sich das Prinzip der Monovision auch mit dem simultanen Prinzip kombinieren. Eine Variante ist dann, auf das führende Auge eine Linse mit einem inneren Nahsichtbereich zu setzen, und für das andere Auge eine "normale" Linse für die Fernsicht zu nehmen. Die Alternative dazu: Die Linsen für beide Augen haben in der mittleren Zone den Nahsichtbereich, beim Führungsauge ist der Kreis jedoch größer. Möglich ist es aber auch, Kontaktlinsen für den Fernbereich zu tragen und zum Lesen eine Brille für den Nahbereich aufzusetzen.
Wichtig: Die Augen müssen ärztlich genau ausgemessen werden, damit die Kontaktlinsen richtig sitzen. Der Durchmesser und der Krümmungsradius sind dabei ebenso entscheidend wie der Kunststoff, aus dem sie gefertigt sind – das Material kann hart oder weich sein. Augenarztpraxis oder Optikerfiliale informieren über die Pflege der Kontaktlinsen. Sie sollten nicht länger als empfohlen getragen werden. Denn die Hornhaut braucht auch am Tage einige Stunden Zeit, um optimal mit Sauerstoff versorgt werden zu können.
Operative Verfahren bei Alterssichtigkeit
Wenn die Augenlinse im höheren Alter ihre Elastizität verloren hat und zusätzlich trüb geworden ist, spricht man von einem grauen Star (Katarakt). Im Rahmen der dann notwendigen Star-Operation wird üblicherweise eine Kunstlinse ins Auge eingesetzt. Solche Monofokallinsen bilden aber nur Gegenstände in einer ganz bestimmten Entfernung zum Auge scharf ab. Meistens wird dieser Punkt so gewählt, dass die Patienten anschließend gut in der Ferne sehen können. Zum Lesen brauchen sie nach der Operation eine Brille. Seit einigen Jahren gibt es jedoch Speziallinsen, sogenannte Multifokallinsen. Im Idealfall können diese Linsen die Lesebrille überflüssig machen:
- Starre Kunstlinsen bestehen aus einem festen Kunststoffmaterial. Auf der vorderen Oberfläche sind mehrere Ringe mit unterschiedlicher Brechkraft eingearbeitet. Im Auge entstehen also zwei oder drei Schärfezonen – für nähere Bereiche und für die Ferne. Im Zwischenbereich sieht das Auge allerdings eher unscharf, was beispielsweise das Arbeiten am Computer erschwert. Ein weiterer Nachteil für Autofahrer: Bei Dunkelheit können Reflexe um punktförmige Lichtquellen entstehen – beispielsweise um die Rücklichter der vorausfahrenden Autos. Die noch nicht gänzlich gelösten Probleme der Multifokallinsen führen dazu, dass sie in Deutschland noch keinen großen Marktanteil haben.
- Verformbare Kunstlinsen ändern ihre Position hinter der Pupille und damit die Brechkraft des Auges durch die noch vorhandene Restaktivität des Ziliarmuskels. Diese akkomodierenden Interokularlinsen sollen ein Sehen in die Nähe und in die Ferne ermöglichen – aber auch sie befinden sich noch in der Erprobungsphase.
Behandlung mit Lasertechniken
Als Alternative zur Lesebrille kommt eine operative Korrektur infrage. Ein Eingriff ist allerdings nur schwer rückgängig zu machen. Er sollte daher gut überlegt sein. Interessierte sollten sich zu möglichen Nebenwirkungen und Kosten ausführlich informieren. Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren, die Augen zu behandeln:
1) Die LASIK-Methode
Bei der LASIK-Methode schneidet der Arzt oder die Ärztin zuerst eine hauchdünne Lamelle teilweise von der Hornhautoberfläche ab, ein kleiner Teil bleibt damit verbunden. Die Lamelle wird umgeklappt. Danach wird das Relief der verbliebenen Hornhaut mit einem hochpräzisen Kaltlichtlaser (Excimer-Laser) neu gestaltet und die Lamelle anschließend zurückgeklappt. Die Lamelle wirkt wie ein körpereigenes Pflaster, was eine Abheilung innerhalb weniger Tage ermöglicht.
Die Lamelle kann mit zwei unterschiedlichen Verfahren gebildet werden: entweder mit einem Präzisionsmesser (Keratom) oder mit dem Femto-Sekunden-Laser. Die moderne Lasermethode gilt als schonender, sicherer und für die Betroffenen meist angenehmer.
2) Die Conduktive Keratoplastik (CK)
Sie eignet sich für Alterssichtige, die in der Ferne gut sehen, und für Weitsichtige mit einem Sehfehler von maximal +1,5 Dioptrien. Augenarzt oder Augenärztin markieren entsprechend zuvor erfolgten Berechnungen mehrere Punkte auf der Hornhaut. Die Behandlung erfolgt anschließend in den markierten Arealen durch hochfrequente Wellen, die mit Hilfe einer kleinen Sonde auf das Gewebe der Hornhaut einwirken. Durch die Behandlung zieht sich das Gewebe zusammen, ähnlich dem Engerschnallen eines Gürtels. Der Patient sieht nach der Behandlung mit dem behandelten Auge in die Nähe, mit dem nicht behandelten Auge in die Ferne scharf. Die Methode ist noch nicht etabliert.
Es gibt noch zwei weitere Verfahren, die viel versprechend sind, sich jedoch noch in der Experimentalphase befinden:
Weichlasern der Linse
Für das Sehen im Nahbereich ist es wichtig, dass sich die Linse kugelförmiger werden kann. Im Laufe des Lebens verliert sie jedoch zunehmend ihre Elastizität. Zurzeit erforschen Wissenschaftler, wie sich starre Linsen mit Hilfe von Laserimpulsen aufweichen lassen könnten. Tierversuche waren erfolgreich, aber es kam in den behandelten Linsen häufig dazu, dass sich ein grauer Star bildete. Inwieweit sich die Ergebnisse verbessern und in Zukunft auf den Menschen übertragen lassen, ist noch offen.
Hornhaut-Implantat
Diese neue, in den USA entwickelte Operationsmethode, eignet sich für alterssichtige Menschen, die in der Ferne gut sehen können. Ähnlich wie bei der LASIK-Methode wird dabei eine Lamelle geschnitten, dann aber nicht gelasert, sondern ein Implantat eingelegt. Dabei handelt es sich um ein Plastikscheibchen mit einem Durchmesser von beispielsweise 3,8 Millimetern, das in der Mitte eine Öffnung von einem Millimeter aufweist. Die kleine Scheibe funktioniert wie eine Lochblende bei einer Kameralinse. Das heißt, die Tiefenschärfe erhöht sich, sodass bei gutem Licht Objekte in der Nähe scharf abgebildet werden können. Das Implantat lässt sich wieder entfernen, falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist. Auch diese Methode wird noch mit klinischen Studien überprüft, um die erzielbaren Ergebnisse genauer vorherbestimmen zu können. Auch hier sind Nebenwirkungen möglich, etwa Eintrübungen der Hornhaut, Narben oder schlechtes Dämmerungssehen.
Beratender Experte
Professor Dr. med. Carl-Ludwig Schönfeld ist Facharzt für Augenheilkunde. Er habilitierte sich an der Augenklinik der Universität München, wo er viele Jahre als Oberarzt tätig war. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit führte er zahlreiche Fortbildungskurse im In- und Ausland durch, insbesondere an osteuropäischen Hochschulen, in Afrika und in Asien.
Seit 2007 ist er Partner von Professor Dr. med. Christos Haritoglou und Professor Dr. med. Thomas Klink in der operativen Gemeinschaftspraxis an der Augenklinik Herzog Carl Theodor in München. Professor Schönfeld widmet sich schwerpunktmäßig der Behandlung von Netzhauterkrankungen, denen auch sein wissenschaftliches Interesse gilt, und der Glaskörperchirurgie. Außerdem lehrt der Experte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wirkt als Prüfer bei Ärztlichen Staatsexamina im Fach Augenheilkunde und bei Prüfungen zum europäischen Augenarzt (F.E.B.O.).
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten