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Was ist ein Antitranspirant?

Antitranspirantien sind spezielle Deodorants, die nicht nur den Schweißgeruch unterbinden, sondern auch die lästige Achselnässe. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei Aluminiumsalze. Sie wirken, indem sie mit Eiweißen einen Pfropfen in den Ausführungsgängen der Schweißdrüsen bilden. So kann der gebildete Schweiß nicht mehr an die Oberfläche der Haut gelangen und die Achsel bleibt trocken.

Deodorants hingegen verringern nicht die Schweißsekretion, sondern sollen unangenehme Gerüche verhindern. So wirken zum Beispiel antibakterielle Substanzen und Duftstoffe dem Schweißgeruch entgegen.

Empfohlener Grenzwert für Aluminium

Auch wenn das Aluminium in den Antitranspirantien äußerlich aufgetragen wird, kann es dennoch sein, dass ein geringer Teil davon in den Körper gelangt. Aluminium kann sich im Körper anreichern und negative Effekte auf Nieren, Knochen und Nerven haben. Daher hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit einen Wert für die duldbare Aufnahme pro Woche festgelegt. Er liegt bei 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Weitere gesundheitlichen Auswirkungen wurden auch diskutiert, etwa ob eine zu hohe Aluminiumaufnahme Brustkrebs oder Alzheimer begünstigen könnte. Laut neueren Auswertungen des Bundesinstitutes für Risikobewertung gibt es dafür aber keine belastbare Datengrundlage.

Verbraucher nehmen Aluminium über Lebensmittel und Trinkwasser, aber auch aus anderen Produkten wie Lebensmittelverpackungen, Lippenstiften oder eben aluminiumhaltigen Antitranspirantien auf.

Auf der Inhaltsliste von Antitranspirantien finden sich Aluminiumsalze zum Beispiel unter dem Begriff "Aluminiumchlorohydrate".

Kein kompletter Verzicht notwendig

Muss man auf aluminiumhaltige Deos ganz verzichten? Nein. Denn das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat festgestellt: „Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtaufnahme von Aluminium ist deutlich geringer als früher angenommen. Das haben neue Studien ergeben. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch ihren regelmäßigen Gebrauch sind daher unwahrscheinlich,“ sagt Ariane Lenzner, Toxikologin am BfR. Trotzdem sollte man insgesamt nicht zu viel Aluminium aufnehmen. „Wer bereits weiß, dass er tagsüber nicht so sehr ins Schwitzen kommen wird, könnte an diesem Tag auf ein Antitranspirant verzichten", meint die Expertin. Ein Deodorant ohne Aluminiumsalze tut es vielleicht auch.

Viele Hersteller bieten solche Deodorants ohne Aluminiumsalze an. Sie unterbinden im Gegensatz zu Antitranspirantien aber lediglich den Schweißgeruch.

Wo ist Aluminium noch enthalten?

Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste und das häufigste Metall. Über den Boden gelangt es in das Trinkwasser und in die Pflanzen. Nahrungsmittel können darüberhinaus auch aluminiumhaltige Zusatzstoffe enthalten.

Auch aus aluminiumhaltige Materialien, mit denen Lebensmittel in Kontakt kommen, wie zum Beispiel Alufolie als Verpackung, kann sich das Metall unter bestimmten Bedingungen lösen und in die Speisen übergehen.

„In einigen Kosmetika werden Aluminiumverbindungen bewusst verwendet, zum Beispiel als Bestandteil bestimmter Farbpigmente in Lippenstiften oder als Schleifpartikel in Zahnpasten“, erklärt Lenzner. „In geringen Mengen taucht Aluminium daher in fast allen Lebensmitteln und einigen kosmetischen Produkten auf.“

Deswegen nimmt auch jeder Mensch täglich eine gewisse Menge des Leichtmetalls auf. Ein Gesunder scheidet das Aluminium größtenteils wieder über die Nieren aus. Bei Menschen mit Nierenerkrankungen funktioniert das nicht so gut. Was aus dem Anteil, der sich im Körper anreichert, über die Jahrzehnte wird, ist noch unklar.

Fazit: unnötiges Aluminium meiden

Um die Aufnahme von Aluminium nach Möglichkeit zu verringern, empfiehlt es sich, darauf zu achten, nicht zu viele Produkte zu verwenden, die das Metall enthalten. Alufolie, Alu-Grillschalen oder unbeschichtetes Alu-Geschirr nicht zusammen mit sauren oder salzigen Lebensmitteln verwenden. Aluminium ist nämlich salz- und säurelöslich. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, Grillgut erst spät zu würzen und Apfelschnitze oder Obstkuchen nicht in Alufolie einzuwickeln, sondern andere Verpackungsarten zu nutzen.

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