Gesunde Snacks: Was Sie Ihrem Kind geben können – und was besser nicht
Dinkel übertrifft Reis
Einfach nur gepuffter Reis, der durch verkleisterte Stärke zusammenhält – was soll an Reiswaffeln „natur“ schon schlecht sein? „Reis enthält von Natur aus viel anorganisches Arsen“, sagt Eva Hohoff, Ökotrophologin aus Bonn. Für Kinderprodukte gelten zwar strenge Arsengrenzwerte. Aber „Öko-Test“ fand für einen Check im November 2022 nur wenige Produkte speziell für Kleinkinder. Und unter denen ohne Altersangabe überschritten sieben von zehn die Arsenwerte für Reis für Kinder. Wählt daher öfter Alternativen: Waffeln aus Dinkel, und zwar die salzfreie Variante!
Vollkornbrötchen siegt über Laugenbrezel
Liegt gut in der Hand, schmeckt fast allen – die Laugenbrezel ist als Kindersnack äußerst beliebt. Doch sie enthält vor allem durch das aufgestreute Hagelsalz mehr Salz als ein Brötchen. „Das kann die Nieren der Kleinen belasten“, sagt Eva Hohoff. Die Ernährungswissen-schaftlerin beobachtet im Rahmen der DONALD-Studie den Einfluss des Essverhaltens auf die Gesundheit vom Säuglings- bis ins Ewachsenenalter. Laugengebäck ist meist aus Auszugsmehl hergestellt, da bleiben viele Vitamine und Mineralstoffe auf der Strecke. Gute Gründe, auf ein Brötchen aus fein vermahlenem Vollkornmehl zu wechseln.
Gedämpftes Gemüse besser als Rohkost
Gemüse ist top als Imbiss. Aber: Harte Sorten wie Möhren verlangen intensives Kauen und sind daher nichts für ganz Kleine – sie könnten sich daran verschlucken. Gleiches gilt für Nüsse. „Die Backenzähne sind noch nicht voll ausgebildet, und oft reden die Kinder beim Essen“, so Hohoff. Geraten Stücke in den „falschen Hals“, können sie die Atemwege blockieren, schlimmstenfalls droht Erstickung. Tipp: Möhren dämpfen, bis sie sich mit der Zunge zerdrücken lassen.
Vollkorncracker toppt Butterkeks
Auch einfache Butterkekse enthalten ordentlich Zucker. „Davon sollten Kinder so wenig wie möglich essen“, rät die Expertin. „Zu viel Zucker erhöht das Risiko, übergewichtig zu werden und Typ-2-Diabetes zu entwickeln.“ Die bessere Wahl sind Vollkorncracker, und zwar ungesüßte. „Denn in der frühen Kindheit wird auch der Geschmack geprägt.“ Wer jetzt süß isst, wird möglicherweise auch später danach verlangen – mit allen gesundheitlichen Nachteilen.
Apfel überbietet Quetschie
Auch ganz Kleine kriegen Quetschies mühelos leer. Und für Mama und Papa ist es praktisch, keine Früchte schnippeln zu müssen. Eva Hohoff sieht das Obst aus dem Beutel kritisch: Beim Nuckeln sind die Zähne im Dauerkontakt mit dem süßen Inhalt. Und egal, ob der Zucker zugesetzt ist oder aus dem Obst stammt – er wird zu Säure abgebaut, die den Zahnschmelz angreift. Zudem passiert das Trinken nebenbei. „Das ist nicht gut“, so die Expertin. „Wenn es alt genug ist, sollte man dem Kind lieber einen Apfel in die Hand drücken, den es abnagen kann.“ Kauen will gelernt sein. Und die Kaumuskeln zu trainieren ist auch gut für die Sprachentwicklung.
Banane schlägt Müsliriegel
Müsli ist doch gesund, oder? „Nicht, wenn Honig oder Agavendicksaft die Flocken zusammenhält“, sagt Hohoff, „Müsliriegel muss man als Süßigkeit einstufen.“ Die Ersatz-Süße ist nämlich nicht gesünder als Haushaltszucker. Und der Zusatz „für Kinder“ macht es auch nicht besser. Lieber ein Stück Banane geben. Die ist auch unterwegs schnell geschält.
Quellen:
- Rheinland-Pfalz, Dienstleistungszentren ländlicher Raum: Dürfen Kinder Laugenbrezeln essen?. https://www.dlr.rlp.de/... (Abgerufen am 21.03.2024)
- Ökotest: Nichts fürs Kind: Krebserregendes Arsen in Reiswaffeln im Test entdeckt. https://www.oekotest.de/... (Abgerufen am 21.03.2024)
- Verbraucherzentrale: Quetschies – der ideale Snack to go?. https://www.verbraucherzentrale.de/... (Abgerufen am 21.03.2024)
- Rempe C, Fenner A: Gibt es Lebensmittel, die für Kleinkinder tabu sind?, Nachgefragt bei Gesund ins Leben. https://www.gesund-ins-leben.de/... (Abgerufen am 21.03.2024)