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Dinkel übertrifft Reis

Einfach nur gepuffter Reis, der durch verkleisterte Stärke zusammenhält – was soll an Reiswaffeln „natur“ schon schlecht sein? „Reis enthält von Natur aus viel anorganisches Arsen“, sagt Eva Hohoff, Ökotrophologin aus Bonn. Für Kinderprodukte gelten zwar strenge Arsengrenzwerte. Aber „Öko-Test“ fand für einen Check im November 2022 nur wenige Produkte speziell für Kleinkinder. Und unter denen ohne Altersangabe überschritten sieben von zehn die Arsenwerte für Reis für Kinder. Wählt daher öfter Alternativen: Waffeln aus Dinkel, und zwar die salzfreie Variante!

Baby wird gefüttert

Welches Getreide ist gut für Babys?

Spätestens mit dem Abendbrei spielt Getreide in Babys Ernährung eine wichtige Rolle. Doch auch schon vorher kann glutenhaltiges Getreide angeboten werden. Welche Getreidesorte eignet sich wann? zum Artikel

Vollkornbrötchen siegt über Laugenbrezel

Liegt gut in der Hand, schmeckt fast allen – die Laugenbrezel ist als Kindersnack äußerst beliebt. Doch sie enthält vor allem durch das aufgestreute Hagelsalz mehr Salz als ein Brötchen. „Das kann die Nieren der Kleinen belasten“, sagt Eva Hohoff. Die Ernährungswissen-schaftlerin beobachtet im Rahmen der DONALD-Studie den Einfluss des Essverhaltens auf die Gesundheit vom Säuglings- bis ins Ewachsenenalter. Laugengebäck ist meist aus Auszugsmehl hergestellt, da bleiben viele Vitamine und Mineralstoffe auf der Strecke. Gute Gründe, auf ein Brötchen aus fein vermahlenem Vollkornmehl zu wechseln.

Fünf Tipps zum richtigen Snacken

1. Ein Snack ist immer angesagt, wenn das Kind Hunger hat, aber nie, wenn es aus einem anderen Grund quengelt.

2. Bei Kummer hilft liebevolle Zuwendung und einfach nur in den Arm nehmen.

3. Gegen Langeweile lieber ein Buch vorlesen oder zusammen spielen.

4. Bei schlechter Laune Ruhe zum Schlafen schaffen oder mit einem Spiel aufmuntern.

5. Snacks nicht aus einer Routine heraus anbieten, etwa weil es auf dem Heimweg vom Spielplatz immer etwas gibt.

Gedämpftes Gemüse besser als Rohkost

Gemüse ist top als Imbiss. Aber: Harte Sorten wie Möhren verlangen intensives Kauen und sind daher nichts für ganz Kleine – sie könnten sich daran verschlucken. Gleiches gilt für Nüsse. „Die Backenzähne sind noch nicht voll ausgebildet, und oft reden die Kinder beim Essen“, so Hohoff. Geraten Stücke in den „falschen Hals“, können sie die Atemwege blockieren, schlimmstenfalls droht Erstickung. Tipp: Möhren dämpfen, bis sie sich mit der Zunge zerdrücken lassen.

Vollkorncracker toppt Butterkeks

Auch einfache Butterkekse enthalten ordentlich Zucker. „Davon sollten Kinder so wenig wie möglich essen“, rät die Expertin. „Zu viel Zucker erhöht das Risiko, übergewichtig zu werden und Typ-2-Diabetes zu entwickeln.“ Die bessere Wahl sind Vollkorncracker, und zwar ungesüßte. „Denn in der frühen Kindheit wird auch der Geschmack geprägt.“ Wer jetzt süß isst, wird möglicherweise auch später danach verlangen – mit allen gesundheitlichen Nachteilen.

Apfel überbietet Quetschie

Auch ganz Kleine kriegen Quetschies mühelos leer. Und für Mama und Papa ist es praktisch, keine Früchte schnippeln zu müssen. Eva Hohoff sieht das Obst aus dem Beutel kritisch: Beim Nuckeln sind die Zähne im Dauerkontakt mit dem süßen Inhalt. Und egal, ob der Zucker zugesetzt ist oder aus dem Obst stammt – er wird zu Säure abgebaut, die den Zahnschmelz angreift. Zudem passiert das Trinken nebenbei. „Das ist nicht gut“, so die Expertin. „Wenn es alt genug ist, sollte man dem Kind lieber einen Apfel in die Hand drücken, den es abnagen kann.“ Kauen will gelernt sein. Und die Kaumuskeln zu trainieren ist auch gut für die Sprachentwicklung.

Vier Fragen an Ökotrophologin Eva Hohoff

Kinder im Kinderwagen, die auf etwas herumkauen, das ist ein sehr vertrauter Anblick. Ist das eigentlich gut?

Eva Hohoff: Aus fachlicher Sicht: nein. Sinnvoll sind drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Nichts weiter. Nicht nur das Essen, auch die Pausen dazwischen sind wichtig.

Aber so ganz ohne Essen unterwegs sein?

Hohoff: Warum nicht? Kinder sollten in Ruhe und ohne Ablenkung zu Hause oder in der Kita essen. Nicht nebenbei im Kinderwagen oder auf dem Spielplatz. Aber ich verstehe, wenn Eltern sich mit einer Notration im Gepäck wohler fühlen.

Wenn der Hunger kommt …

Hohoff: … dann – und nur dann – ist ein Snack angesagt. Bitte nicht mit Essen trösten. Zuwendung hilft bei einem aufgeschlagenen Knie besser. Auch Langeweile zu vertreiben oder mit Essen zu belohnen ist keine gute Idee. Das verfestigt sich, wird später womöglich zum Gewichtsproblem.

Und was sollen Eltern ihrem Kind für die Pausenmahlzeit in der Kita einpacken?

Hohoff: Vollkornbrot mit Frischkäse und Gurke oder Joghurt mit Erdbeeren und Haferflocken etwa. Vor allem Gemüse und Obst essen viele Kinder zu wenig, es ist ideal für zwischendurch.

Banane schlägt Müsliriegel

Müsli ist doch gesund, oder? „Nicht, wenn Honig oder Agavendicksaft die Flocken zusammenhält“, sagt Hohoff, „Müsliriegel muss man als Süßigkeit einstufen.“ Die Ersatz-Süße ist nämlich nicht gesünder als Haushaltszucker. Und der Zusatz „für Kinder“ macht es auch nicht besser. Lieber ein Stück Banane geben. Die ist auch unterwegs schnell geschält.


Quellen: