Logo der Apotheken Umschau

Kurz gesagt:

Das HDL ist ein wichtiges Transportprotein, das Cholesterin transportiert. Ein hoher Wert wird mit einem geringeren Risiko für Arteriosklerose und Herzinfarkt in Verbindung gebracht. Die Konzentration im Blutserum wird oft routinemäßig bei Blutuntersuchungen mitbestimmt. Eine wirksame medikamentöse Therapie eines HDL-Mangels ist bisher nicht etabliert.

Was ist HDL?

Beim HDL (High Density Lipoproteine) handelt es sich um ein kleines Lipo-Protein, das in der Leber und im Darm gebildet wird und als Transportvehikel für fettlösliche Substanzen im Blut dient. So sorgt das HDL im Idealfall dafür, dass überschüssiges Cholesterin von den Arterienwänden zurück zur Leber transportiert wird, wo es schließlich über die Galle ausgeschieden werden kann. Dem HDL wurde im Gegensatz zum LDL ein gewisser schützender Effekt vor Arteriosklerose und Herzinfarkt zugesprochen. Daher wurde das an HDL gebundene Cholesterin häufig auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet. Neuere Studien deuten allerdings darauf hin, dass es wohl nicht allein auf die Konzentration des HDL-Cholesterins ankommt, sondern auch auf seine Funktion. Wissenschaftler sehen hier durchaus noch Forschungsbedarf.

Wann ist der Wert zu niedrig?

Ein niedriger HDL-Cholesterin-Wert kann – im Gegensatz zu einem hohen LDL-Cholesterin-Wert – bisher nicht behandelt werden. Er hat aber im Zusammenspiel mit anderen Werten des Fettstoffwechsels eine gewisse Aussagekraft bezüglich des individuellen Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risikos. Die HDL-Serum-Spiegel werden durch Hormone (Östrogen), aber auch genetisch beeinflusst. So haben Frauen vor der Menopause meist höhere HDL-Werte.

Gewichtsabnahme, regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung können den HDL-Wert positiv beeinflussen. Insbesondere sollte man darauf achten, statt tierischer Fette vorwiegend pflanzliche Fette und Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu sich zu nehmen.

Welcher Wert  ist  normal?

Als erstrebenswert gelten folgende HDL-Werte:

Männer: über 40 mg/dl (über 1,0 mmol/l)

Frauen: über 45 mg/dl (über 1,3 mmol/l)

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.