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Kurz gesagt:

Die Bluteiweiße erfüllen viele spezifische Funktionen und stabilisieren auch die physikalischen Eigenschaften des Bluts. Abweichende Werte weisen auf Synthesestörungen, Eiweißverlust, bösartige Neubildungen oder Störungen des Wasserhaushalts hin.

Was ist das Gesamteiweiß?

Die Stoffklasse der Eiweiße (Proteine) stellt dem Körper nicht bloß wichtige Baustoffe, etwa für Haut, Muskeln oder Bindegewebe, zur Verfügung, Proteine erfüllen im Blut außerdem ganz spezifische Aufgaben: Albumin ist ein wichtiges Transportprotein, zum Beispiel für Medikamente, Gerinnungsfaktoren bewahren bei Verletzungen vor dem Verbluten, Immunglobuline schützen vor Krankheitserregern, Enzyme und Hormone vermitteln verschiedene Funktionen im Körper. Alle diese Plasmaproteine zusammen bilden das "Gesamteiweiß". Es stabilisiert über seine chemischen und physikalischen Eigenschaften die Konzentration und den pH-Wert des Bluts.

Wann ist der Wert krankhaft erniedrigt?

Umstände, welche die Eiweißsynthese im Körper stören, vermindern das Gesamteiweiß – beispielsweise Krebs, schwere Leberentzündungen oder chronische Hungerzustände. Ein erniedrigtes Gesamteiweiß resultiert auch aus Eiweißverlust bei Nierenstörungen, bestimmten Darmerkrankungen oder Verbrennungen.

Wann ist der Wert krankhaft erhöht?

Ein erhöhter Gesamteiweiß-Wert kann zum Beispiel auftreten, wenn bei chronischen Infektionen oder bestimmten Krebserkrankungen (Lymphomen) extrem viele Immunglobuline gebildet werden. Bei starker Austrocknung ist das Gesamteiweiß relativ erhöht.

Welcher Wert ist normal?

Das Gesamteiweiß sollte zwischen 64 und 83 g/l liegen.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Michael Spannagl, Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.