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Wenn schon das Gehen schwerfällt, werden Trep­pen und Schwellen zur He­rausforderung. Wer dennoch zu Hau­se wohnen will, kann das eigene Heim barriereärmer gestalten. Was möglich ist, hängt von den individu­ellen körperlichen Einschränkungen und von den baulichen Gegebenhei­ten ab.

Darum: Bevor man sich teure Hilfsmittel zulegt, beraten lassen! Ei­nige Maßnahmen werden von Kran­ken­- oder Pflegekasse übernommen. Bauliche Veränderungen müssen mietrechtlich abgeklärt werden.

Treppenhilfe

Ausklappbarer Haltegriff, der am Handlauf der Treppe befestigt wird. Daran kann man sich beim Treppensteigen mit beiden Hän­den nach vorn ausgestreckt fest­ halten – ähnlich wie an einem Rollator.

  • Für alle, die selbstständig gehen können, sich aber unsicher fühlen.
  • Vorteile: Geringer Aufwand, gerin­ger Platzbedarf, keine Hilfe nötig.
  • Nachteile: Möglicherweise ist die Sicht auf die Stufen eingeschränkt.
  • Vorheriges üben ist empfehlens­wert, da die Körperhaltung beim Treppensteigen ungewohnt ist.
  • Bei demenziellen Erkrankungen nicht geeignet.
  • Kosten: ab 2500 Euro
  • Förderung: Pflegekasse

Treppensteiger

Spezieller Stuhl mit Elektroantrieb, der Stufen überwinden kann. Auch für Rollstuhlfahrer erhältlich.

  • Für alle, die Treppen nicht mehr zu Fuß steigen können
  • Vorteile: Keine baulichen Maßnah­men nötig. Einfache Bedienung. Gerät lässt sich im Auto mitnehmen.
  • Nachteile: Hohes Gewicht. Unter­ stützung nötig, um das Gerät zu halten. Nicht für stark gekrümmte Treppen geeignet. Fortbewegung dauert bei längeren Treppen relativ lange.
  • Kosten: ab etwa 5000 €
  • Förderung: Krankenkasse

Flächenlift

Lifte, die statt eines Sitzes eine Fläche haben. Es gibt Hublifte (fahren nur hoch und runter), Stehlifte für eine einzelne Person und Platt­formlifte, die dem Verlauf der Treppe folgen.

  • Für Nutzer von Gehhilfen, Rollstuhlfahrer
  • Vor­- und Nachteile wie Sitzlifte
  • Kosten: Systeme mit großen rollstuhlgeeigne­ten Plattformen ab 6000 €, Stehlifte günstiger, Preise nach oben offen
  • Förderung: Pflegekasse, KfW­Förderung, Förderprogramme der Bundesländer

Sitzlift

Motorbetriebener Sitz, der auf einer Schiene die Treppe hinabgleitet.

  • Für Personen, die noch laufen, aber keine Treppen mehr steigen können
  • Vorteile: Für fast alle Treppen geeignet, im Innenraum wie im Außenbereich.
  • Nachteile: Bauliche Maßnahmen erfor­derlich. Relativ hoher Platzbedarf.
  • Kosten: ab 4000 €, nach oben offen
  • Förderung: Pflegekasse, KfW­För­derung, Förderprogramme der Bundesländer

Rampen

Fest eingebaute oder mobile befahrbare Schräge. Fast jede Größe ist möglich.

  • Für Menschen mit Roll­stuhl, Rollator, Einkaufs­trolleys, Kinderwagen und ähnlichem
  • Vorteile: Keine Hilfe notwen­dig, keine Wartung nötig. Mobile Rampe lässt sich mitnehmen.
  • Nachteile: Nur bei geringen Höhenunterschieden sinn­ voll. Oft hoher Platzbedarf. Für fest eingebaute Rampen häufig Baumaßnahmen er­ forderlich.
  • Kosten: Mobile Rampen ab 200 €, fest eingebaute Ram­pen ab 750 €/Quadratmeter
  • Förderung: Feste Rampe: Pflegekasse, KfW­Förderung, Förderprogramme der Bun­desländer; mobile Rampe: Krankenkasse

Was Sie beachten sollten

  • Sicherheit erhöhen. Um Stürze zu vermeiden, hilft oft schon eine helle, blendfreie Beleuchtung, rutschsicherer Bodenbelag, Mar­kierungen einzelner Stufen, ein zweiter Handlauf und Halbstufen, die weniger hoch sind. Die Nach­rüstung ist meist günstiger und wird teilweise von der Pflegekasse gefördert.
  • Rechtslage klären. Mieter brau­chen für viele bauliche Maßnah­men Zustimmung des Vermieters. Bezahlen muss der Mieter selbst. Vorab klären, was nach dem Aus­zug passiert und die Vereinbarung schriftlich festhalten. Eigentümer entscheiden selbst über ihre Immobilie. Bei Gemeinschaftseigentum zum Beispiel Treppen­haus muss die Eigentümergemein­schaft zustimmen.
  • Beraten lassen. Zum Beispiel bei örtlichen Wohnberatungsstel­len. Ansprechpartner finden Sie unter wohnungsanpassung­bag.de oder per Telefon mittwochs von 11–15 Uhr unter 030/47 47 47 00

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