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Markus Schanzer wollte nach Dienstschluss nur schnell zu einem Kumpel. Ein Reifen platzte, sein Auto überschlug sich und Markus Schanzer verletzte sich schwer. Seitdem ist für die Familie nichts mehr so wie es vorher einmal war. Hier erzählen die Eltern von Markus Schanzer von ihren Erfahrungen:

Wir pflegen unseren Sohn

Bei einem Autounfall erlitt Markus eine Schädel-Hirn-Verletzung und einen Zwerchfellriss. Die Ärzte hatten wenig Hoffnung, wir gaben ihn aber nicht auf. Auf der Intensivstation hielten wir ihm die Hand und sprachen leise mit ihm. Sein Puls stieg dann immer leicht an. Für uns war das ein Zeichen dafür, dass er sich erholt. Unser Sohn ist seitdem halbseitig gelähmt, kann aber wieder einigermaßen sprechen.

Einer der schlimmsten Momente

Kurz nachdem Markus aus dem Koma erwacht war, besuchte ihn seine damalige Freundin und machte mit ihm Schluss. Wir brauchten ein halbes Jahr, ihn psychisch wieder aufzubauen.

So sieht ein typischer Tag aus

Wir stehen im Morgengrauen auf, machen Frühstück. Dann bewegen wir Markus’ gelähmte Seite komplett durch und helfen ihm bei allen Verrichtungen. Jeden Dienstag fahren wir ins Einkaufszentrum nach Regensburg, damit er Abwechslung hat und andere Leute sieht. Er hat ja nur noch uns. Freunde kommen schon lange keine mehr vorbei.

Das raten wir anderen

„Beim Beantragen von Leistungen wie Rollstühlen muss man hartnäckig sein“, sagt Hermann Schanzer. „Wenn jemand am Telefon gesagt hat, dieses oder jenes Hilfsmittel wird abgelehnt, habe ich geantwortet: Das solle man mir schriftlich geben, damit ich Einspruch einlegen kann. Fünf Minuten später kam oft schon der Rückruf: das Hilfsmittel ist genehmigt. Als ehemaliger Justiziarbeamter bin ich da eisenhart.“

Darüber muss man reden

Wir werden älter, auch Markus ist mittlerweile schon 57. Daher haben wir beschlossen: Falls wir selbst Hilfe brauchen, dann verkaufen wir das Haus und gehen zu dritt in ein Pflegeheim.

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