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Wissenschaftliche Studien sind essentiell für den Fortschritt der Medizin, zum Beispiel, wenn es darum geht, eine geeignete Therapie herauszufinden. Die Basis dafür schaffte der schottische Arzt James Lind im Jahr 1747.

Die Rettung vor Skorbut

Lind teilte zwölf Seeleute, die unter Skorbut litten, in mehrere Gruppen à drei Personen. Die einen sollten dreimal täglich Essig zu sich nehmen, die anderen Schwefelsäure und wieder andere Orangen oder Zitronen. Nur bei letzteren beiden besserten sich die Beschwerden.

Heute gehen Forscher:innen meist anders vor: Anstatt zwölf suchen sie sich je nach Fragestellung bis zu Tausende von Teilnehmer:innen, die sie zufällig zwei Gruppen zuordnen, deshalb spricht man auch von randomisierten Studien: Die eine Gruppe erhält den Wirkstoff, die andere eine Tablette ohne Wirkstoff, ein Placebo. Das geschieht „doppelt verblindet“, also weder die Teilnehmenden selbst, noch die Forschenden wissen zunächst, wer welches Mittel bekommt. So können sich nicht so leicht Beobachtungsfehler durch eine Erwartungshaltung der Forschenden einschleichen.

Prinzip wird auch bei Tests der Corona-Impfstoffe eingesetzt

Derartige Studien sind ein wichtiges Werkzeug der Evidenzbasierten Medizin und helfen auch bei der Forschung am neuartigen Coronavirus: Nur, wenn man auch Menschen untersucht, die gar keinen Impfstoff erhalten haben, kann man sicherstellen, wie gut der Impfstoff im Vergleich vor einer Ansteckung schützt – und abschätzen, ob auftretende Nebenwirkungen auf den Impfstoff zurückzuführen sind.

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