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Der Stiko-Vorsitzende Prof. Dr. Klaus Überla hat sich dafür ausgesprochen, dass Impfungen gegen HPV auch in Schulen angeboten werden. Das sagte der Virologe den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Wochenende.

So sei laut Überla die Impfung „hocheffektiv“ und die Verträglichkeit „hervorragend“. Überla verwies darauf, dass in anderen Ländern „die besten Impfraten im Rahmen von Schulimpfungen erzielt“ werden. Diesen Weg auch in Deutschland umzusetzen, sei eine „gute Möglichkeit, die Rate zu steigern und damit langfristig Leben zu retten“. Auch sollten Schulen generell mehr darüber aufklären, wie Tumore entstehen und Impfungen wirken.

Krebsrisiko für Frauen und Männer

HPV steht für humane Papillomviren. Es gibt verschiedene Typen des Erregers. Eine Infektion mit HPV kann die Ursache für verschiedene Krebserkrankungen sein, zum Beispiel für Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. In 70 Prozent der Fälle ist HPV der Grund. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aber auch bei Männern kann eine HPV-Infektion die Wahrscheinlichkeit für Krebs erhöhen. Zum Beispiel im Mund-Rachen-Raum, im Analbereich oder am Penis. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) erkranken jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und etwa 1.600 Männer an Krebs, der durch HPV-Infektionen verursacht wurde.[1]

Niedrige Impfquote in Deutschland

Die Stiko empfiehlt darum, Jungen und Mädchen ab neun Jahren impfen zu lassen. Am besten sollte die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Als spätesten Zeitpunkt nennt die Stiko das 17. Lebensjahr. Auch nach diesem Zeitpunkt kann eine Impfung sinnvoll sein, je nach Lebensweise der Person. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Eine Impfung schützt bis zu 100 Prozent vor Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen, wie das RKI schreibt. In Deutschland sind laut Deutschem Krebsforschungszentrum bislang 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen Jungen gegen HPV geimpft. [2]Die Europäische Union hat das Ziel, dass ihre Mitgliedstaaten bis 2030 bei Mädchen eine Impfquote von 90 Prozent erreichen[3].


Quellen:

  • [1] Robert Koch-Institut: HPV: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Erreger und Impfung. https://www.rki.de/... (Abgerufen am 25.03.2024)
  • [2] dkfz: Mehrheit der Deutschen für freiwillige HPV-Impfung in Schulen – Nordrhein-Westfalen als möglicher Vorreiter. https://www.dkfz.de/... (Abgerufen am 25.03.2024)
  • [3] Europäische Kommission: HPV und HBV: EU-Kommission schlägt neue Maßnahmen gegen durch Impfung verhütbare Krebsarten vor. https://germany.representation.ec.europa.eu/... (Abgerufen am 25.03.2024)