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Achilles, Held im antiken Griechenland, soll mit einem Kraut die Wunden seiner Krieger geheilt haben. Es handelte sich angeblich um die Schafgarbe, deren lateinischer Name "Achillea" wohl mit dieser Legende zusammenhängt. Ob Achilles mit dem Kraut auch seine verletzte Ferse behandelt hat, bleibt ungeklärt. Die deutsche Bezeichnung "Schafgarbe" hängt vermutlich damit zusammen, dass Schafe das würzige Kraut gerne fressen.

Zu Maria Himmelfahrt binden Gläubige die Schafgarbe in das Kräuterbüschel, dass in der Kirche geweiht wird. Anschließend hängt das Sträußchen an Haustüren, damit es Glück und Gesundheit bringt. Daneben dient Schafgarbe seit der Antike als Mittel zur Wundheilung und bei Magen-Darm-Problemen.

Wie sieht die gemeine Schafgarbe aus und wo kommt die Heilpflanze vor?

Die gemeine Schafgarbe  (Achillea millefolium) wird bis zu 60 Zentimeter hoch und ist behaart. Sie besitzt einen aufrechten Stängel und schmal-lanzettliche Blätter, die zwei- bis dreifach gefiedert sind. Die Blütenköpfchen bestehen aus weißen Zungenblüten sowie schmutzig weißen, röhrigen Scheibenblüten. Sie stehen in einer flachen, doldenartigen Rispe. Die gemeine Schafgarbe gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae), blüht von Juni bis Oktober und kommt in Europa sowie in Nordasien vor. Sie wächst auf Wiesen und an Wegrändern.

Welche Pflanzenteile und Inhaltsstoffe werden verwendet?

Als Arznei kommt das ganze Kraut zum Einsatz, also alle Pflanzenteile außer der Wurzel. Das Kraut enthält 0,2 bis ein Prozent ätherisches Öl. Es setzt sich je nach Herkunft der Pflanze sehr unterschiedlich zusammen. Häufig kommen im ätherischen Öl Substanzen wie Azulen, 1,8-Cineol und Kampfer vor. Der Stoff Chamazulen verleiht dem Öl seine tiefblaue Farbe. Daneben finden sich sogenannte Guaianolide und Germacranolide in Schafgarbenkraut, die zur Klasse der Sesquiterpenlactone gehören.

Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft Schafgarbe?

Den Inhaltsstoffen werden verschiedene Wirkungen nachgesagt: Sie sollen einen leicht antientzündlichen Effekt besitzen und krampflösend wirken. Das ätherische Öl hemmt das Wachstum von Bakterien, bestimmte Wirkstoffe regen den Appetit an und fördern die Gallentätigkeit.

Extrakte aus Schafgarbenkraut lassen sich ähnlich wie Kamille anwenden, wobei die Effekte dieser Heilpflanze besser untersucht sind. Schafgarbe kann – zum Beispiel als Tee – Blähungen und Völlegefühl lindern sowie bei mangelndem Appetit helfen.

Wichtige Hinweise:

Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten Schafgarbe nicht anwenden.

Tipp: Lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung in der Apotheke beraten.