Fenchel: Gut für die Verdauung
Welche Inhaltsstoffe kommen in Fenchel vor?
Es gibt zwei Fenchelarten, die arzneilich genutzt werden: Bitter- und Süßfenchel. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Fenchelfrüchten, denn sie beinhalten reichlich ätherisches Öl. Bei bitterem Fenchel enthält das Öl zu 50 bis 70 Prozent die Substanz trans-Anethol, daneben Fenchon und Estragol.
Süßer Fenchel weist wesentlich mehr des süß schmeckenden trans-Anethols auf: etwa 80 bis 95 Prozent. Dafür finden sich nur wenig Fenchon und Estragol. In beiden Fenchelsorten kommen fettreiches Öl sowie Flavonoide vor, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.
Gegen was hilft Fenchel?
- Husten und Schnupfen
Medizinisch kommt vor allem bitterer Fenchel zum Einsatz. Das ätherische Öl, insbesondere die Substanzen trans-Anethol und Fenchon, lösen festsitzenden Schleim aus den Bronchien und fördern zugleich dessen Abtransport aus den Atemwegen. Fenchelfrüchte können daher Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen lindern.
- Verdauung
Außerdem wirkt das Öl verdauungsfördernd und krampflösend, weshalb Fenchel als Tee gegen Blähungen und Völlegefühl hilft. Hierbei wird Fenchel häufig mit ähnlich wirkenden Kräutern kombiniert – meist mit Anis und Kümmel.
Was tun gegen Blähungen?
- Milchbildung?
Fencheltee ist bei jungen Müttern beliebt, da er die Milchbildung anregen soll. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung aber nicht. Manche Wissenschaftler vermuten, dass das Fenchelöl in die Muttermilch gelangt und dort den Appetit des Säuglings anregt, der dann kräftiger saugt.
Fenchelhonig ist ein Hausmittel, das Kleinkindern (ab einem Jahr) und Kindern bei Erkältung und Blähungen hilft. Wichtig: Fragen Sie in der Apotheke nach Arznei-Fenchelhonig, der kindgerecht dosiert ist! Verwenden Sie honighaltige Zubereitungen generell nur bei Kindern ab einem Jahr.
Nebenwirkungen und Wechselwirungen, wichtige Hinweise
Fenchelfrüchte sehen ähnlich aus wie die giftigen Schierlingsfrüchte. Sollten Sie Fenchel wild sammeln, besteht Verwechslungsgefahr! Sonst kommt dies heutzutage sehr selten vor, da Fenchel vorwiegend aus Kulturen stammt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt vorsichtshalber, Gewürze und Kräutertees, die Estragol oder Methyleugenol enthalten, nicht zu oft und nur in kleinen Mengen anzuwenden. Denn es gibt Hinweise, dass beide Substanzen Krebs auslösen können – allerdings wurde dies bislang nur in Tierversuchen entdeckt.
Estragol und Methyleugenol kommen nur im ätherischen Öl in nennenswerten Mengen vor. In Tees ist die Konzentration deutlich niedriger und gilt damit derzeit als unbedenklich. Schwangere und stillende Mütter sollten sich dennoch von ihrem Arzt oder in der Apotheke dazu beraten lassen.
Reines Fenchelöl immer nur stark verdünnt einsetzen! Vorsicht: Stark riechende ätherische Öle können bei Säuglingen und Kleinkindern zu lebensbedrohlichen Atemstörungen führen.