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Kurz gesagt:

Der Kalziumspiegel wird im Blut genau reguliert. Weil Abweichungen gravierende gesundheitliche Konsequenzen haben können, muss er bei einer Reihe von Erkrankungen genau überwacht werden.

Was ist Kalzium?

Etwa ein Kilogramm des Erdalkali-Elements Kalzium hat ein Mensch in seinem Körper. Fast alles davon ist in den Knochen gebunden. Daneben ist eine konstante Kalziumkonzentration im Blut sehr wichtig. Zu viel Kalzium im Blut ist genauso lebensbedrohlich wie zu wenig davon.

Welcher Wert ist normal?

Die Kalziumkonzentration im flüssigen Anteil des Blutes (Serum) schwankt nur in sehr engen Grenzen. Der Normbereich liegt etwa zwischen 2,20 mmol/l bis 2,65 mmol/l. Bei gesunden Kindern unter zwölf Jahren kann der Wert auch noch ein wenig höher sein, bis zu 2,70 mmol/l.

Wann steigt der Wert?

Die Kalziumkonzentration wird durch ein Hormon der Nebenschilddrüse, das Parathormon, reguliert. Bei Erkrankungen, die zu einer erhöhten Parathormon-Ausschüttung führen, steigt die Kalziumkonzentration. Weitere Gründe für einen erhöhten  Kalziumwert im Blut können zum Beispiel Vitamin-D-Überdosierung, Vitamin-A-Überdosierung, Einnahme von Thiaziden (das sind harntreibende Medikamente; sie vermindern die Ausscheidung von Kalzium über die Nieren), eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), eine Sarkoidose (Morbus Boeck) oder eine Unterfunktion der Nebennieren (zum Beispiel Morbus Addison) sein.

Wann ist der Wert zu niedrig?

Wenn zu wenig Parathormon vorhanden ist, sinkt der Kalziumspiegel. Weitere Ursachen sind zum Beispiel ein Mangel an Vitamin D. Auch entzündliche Darmerkrankungen, die zu einer Unterversorgung des Körpers mit Kalzium führen, können im Extremfall den Kalziumgehalt im Blut abfallen lassen. Daneben gibt es noch verschiedene andere, seltene Ursachen für verminderte Kalziumwerte im Blut.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.