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Kurz zusammengefasst

Röteln werden durch einen Virus ausgelöst. Häufig sind Kinder betroffen.

Die Krankheit verläuft oft mild und ist für die meisten Menschen harmlos. Erkranken Schwangere an Röteln, ist das aber sehr gefährlich für das ungeborene Kind. Es drohen schwere Fehlbildungen.

Es gibt eine wirksame Schutzimpfung gegen Röteln. Dank ihr gilt die Krankheit in Deutschland als ausgerottet. Dennoch gab es 2023 acht Rötelnfälle in Deutschland – keiner davon bei Ungeborenen.

Was sind Röteln?

Röteln werden durch Viren ausgelöst und betreffen meist Kinder. Erwachsene machen nur etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten aus.Die Krankheit verläuft in etwa einem Viertel bis der Hälfte der Fälle unbemerkt. Und selbst wenn es zu Symptomen kommt, sind diese größtenteils mild: Leichtes Fieber und ein Hautausschlag sind typisch.

Ein großes Risiko besteht jedoch, wenn Schwangere nicht geschützt sind und sich anstecken. Denn die Infektion kann das ungeborene Kind schädigen. Wer bereits Röteln hatte, ist (normalerweise) lebenslang immun gegen den Erreger. Zudem gibt es eine Schutzimpfung gegen das Röteln-Virus.

Es kommt weltweit nur in Menschen vor. Anstecken kann man sich vor allem über eine Tröpfcheninfektion – also beim Niesen und Husten.

Röteln sind nicht das gleiche wie Ringelröteln. Die Namen ähneln sich zwar stark, die Krankheiten werden aber von unterschiedlichen Viren ausgelöst.

Welche Symptome hat man bei Röteln?

Nach der Ansteckung vergehen zwei bis drei Wochen (die sogenannte Inkubationszeit), bevor die ersten Symptome auftreten. In dieser Zeit merkt man nichts von der Erkrankung.

Mögliche Symptome sind:

  • Hautausschlag: Der typische Hautausschlag bei Röteln sind kleine, hellrote Flecken, die sich oft vom Kopf aus schnell über den Körper ausbreiten. Der Ausschlag tritt etwa 14 bis 21 Tage nach der Infektion auf und bildet sich meist innerhalb von 3 Tagen zurück. Vor dem Ausschlag können andere Symptome auftreten (siehe Liste).
  • Schwellungen der Lymphknoten hinter den Ohren und im Nacken
  • leichtes Fieber
  • Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen
  • Unwohlsein
  • leichte Bindehautentzündung (vor allem bei Erwachsenen)
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Nasenausfluss
Bei Röteln breitet sich der Hautausschlag oft vom Nacken über den Körper aus.

Bei Röteln breitet sich der Hautausschlag oft vom Nacken über den Körper aus.

Wie gefährlich sind Röteln?

Insgesamt sind Röteln wenig gefährlich, da es kaum zu schweren Verläufen kommt. Selten führen Röteln aber auch zu ernsten Problemen, wie etwa einer Gehirnentzündung oder einer Herzmuskelentzündung.

Bei Schwangeren, die nicht vollständig geimpft oder durch eine frühere Röteln-Erkrankung immun sind, besteht allerdings eine große Gefahr für das Ungeborene.

Denn über den Blutweg erreichen die Rötelnviren auch das Baby und befallen dessen Körperzellen. Dies wird auch Konnatale Rötelnembryofetopathie genannt (auf Englisch: congenital rubella syndrome, kurz: CRS)

Die Folgen können unter anderem sein:

  • Herzfehler
  • Trübung der Augenlinse (Katarakt)
  • Taubheit
  • geistige Behinderung

Fällt die Infektion in das erste Schwangerschaftsdrittel, führt sie bei etwa 90 Prozent der Ungeborenen zu Fehlbildungen. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel liegt das Risiko immer noch bei etwa 25 Prozent. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die Wahrscheinlichkeit von Missbildungen deutlich geringer.

Wie erkennt die Ärztin oder der Arzt Röteln?

Beim Verdacht auf Röteln sollte man ärztlichen Rat suchen.

Vor allem der typische Röteln-Ausschlag weist oft auf die Krankheit hin. Um sicherzugehen, sollte trotzdem auch immer eine Labor-Untersuchungen stattfinden. So lassen sich im Blut etwa Röteln-spezifische Antikörper oder in einem Nasen- oder Rachenabstrich das Erbgut der Viren (RNA) nachweisen.

Vor allem für Schwangere sind solche Labor-Untersuchungen wichtig, damit eindeutig geklärt ist, ob tatsächlich eine Röteln-Infektion vorliegt.

Wie werden Röteln behandelt?

Direkt lassen sich Röteln nicht behandeln. Wer daran erkrankt, sollte sich von anderen Menschen fernhalten, um sie nicht anzustecken. Besonders der Kontakt zu Schwangeren mit unzureichendem Röteln-Schutz sollte unbedingt vermieden werden.

Wer selbst nicht geimpft ist und Kontakt zu einer Person hatte, die an Röteln erkrankt ist, kann sich gegebenenfalls auch kurzfristig noch impfen lassen. In diesem Fall sollte man sich ärztlich zur Immunisierung beraten lassen. Besonders Schwangere sollten das rasch tun.

Die Symptome der Krankheit können zum Beispiel mit Schmerz- und fiebersenkenden Mitteln gelindert werden. Wann und in welcher Form das sinnvoll ist, bespricht man am besten mit der Ärztin oder dem Arzt.

Achtung bei Kindern

Die Dosierung von Medikamenten muss angepasst werden. Bestimmte Präparate sind überhaupt nicht oder nur eingeschränkt für die kleinen Patienten geeignet. Lassen Sie sich ärztlich und in der Apotheke beraten.

Wie kann man sich gegen Röteln schützen?

Um sich gegen Röteln zu schützen, hilft nur eine Impfung gegen das Virus.

Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder:

  • erste Röteln-Impfung im Alter von etwa 11 bis 14 Monaten
  • zweite Röteln-Impfung im Alter von etwa 15 bis 23 Monaten

Zwischen beiden Impfungen sollten mindestens 4 Wochen liegen.

Die Impfung erfolgt über einen Kombinationsimpfstoff, der gegen Mumps, Masern, Röteln (MMR-Impfung) und eventuell auch Windpocken (MMRV-Impfung) schützt.

Empfehlung einer Röteln-Impfung der STIKO für Frauen:

  • wenn sie womöglich schwanger werden, besonders bei Kinderwunsch oder -planung

Frauen mit Kinderwunsch, die sich nicht sicher sind, ob sie ausreichend geschützt sind, sollten sich deshalb bereits vor der Schwangerschaft (frauen-)ärztlich beraten lassen. Die Ärztin oder der Arzt kann überprüfen, ob man gegen die Krankheit geschützt ist.

Empfehlung einer Röteln-Impfung der STIKO für bestimmte Berufe, etwa:

  • Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten
  • Krankenhauspersonal
  • Pflege
  • Personal in Fach-, Berufs- und Hochschulen

Insbesondere gelten die Empfehlungen für Personen, die nach 1970 geboren sind, nicht oder nur einmal geimpft sind und keine Röteln-Erkrankung durchgemacht haben. Sicherheitshalber wird aber auch eine Impfung nach durchgemachter Erkrankung empfohlen. Fragen Sie dazu Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Die Impfung wird unabhängig vom Alter recht gut vertragen.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen: