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Kurz zusammengefasst

Mumps ist eine hoch ansteckende virale Infektionskrankheit. Die Infektion äußert sich typischerweise durch eine einseitige oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen.

In aller Regel heilt eine Mumps-Erkrankung folgenlos aus. Komplikationen sind jedoch möglich – mit zum Teil ernsten Folgen. Mit einer Impfung kann man das Risiko für eine Infektion und einen schweren Krankheitsverlauf senken.

Was ist Mumps und welche Symptome sind typisch?

Mumps ist eine durch Viren hervorgerufene Infektionskrankheit, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Am häufigsten kommt sie bei Kindern im Alter zwischen zwei und neun Jahren vor. Aufgrund von Impfungen ist Mumps jedoch selten geworden. Kommt es zu einer Erkrankung, heilt diese in der Regel von allein ab – Komplikationen sind in einigen Fällen möglich.

Anzeichen für Mumps

Mindestens ein Fünftel aller Mumps-Infektionen verlaufen ohne Symptome. Treten Symptome auf, kann es zunächst zu allgemeinen Beschwerden kommen wie Fieber, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit.

Ein bis zwei Tage später entwickelt sich typischerweise eine Entzündung der Speicheldrüsen (Parotitis) – die von außen als Schwellung am Hals erkennbar ist und schmerzt. Meist schwillt die Ohrspeicheldrüse an: erst auf einer Gesichtshälfte, etwas später auf der anderen.

Die Ohrspeicheldrüsen können so stark anschwellen, dass die Ohrläppchen abstehen und die Kieferkante sich nicht mehr abzeichnet. Bis die Schwellung zurückgeht, dauert es in etwa drei bis acht Tage.

Der Mensch hat drei Speicheldrüsen, die paarig vorkommen. Bei Mumps sind meist die Ohrspeicheldrüsen entzündet – seltener jene unter der Zunge und am Unterkiefer.

Der Mensch hat drei Speicheldrüsen, die paarig vorkommen. Bei Mumps sind meist die Ohrspeicheldrüsen entzündet – seltener jene unter der Zunge und am Unterkiefer.

Wie ansteckend ist Mumps?

Mumps ist hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt beim Sprechen, Niesen oder Husten über virushaltige Speichel-Tröpfchen. Infiziert man sich mit Mumpsviren, dauert es normalerweise 16 bis 18 Tage, bis sich die ersten Symptome zeigen. Ansteckend für andere ist man ungefähr sieben Tage vor dem Auftreten der Ohrspeicheldrüsen-Schwellung bis etwa neun Tage danach. In den ersten fünf Tagen der Schwellung ist das Risiko am größten, andere anzustecken.

Um weitere Infektionen zu vermeiden, dürfen an Mumps erkrankte Menschen und Kontaktpersonen mit Mumps-Verdacht Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten nicht besuchen oder dort tätig sein. Das ist erst wieder erlaubt, wenn die Symptome abgeklungen sind und eine Weiterverbreitung nach ärztlicher Einschätzung ausgeschlossen ist. Ein schriftliches Attest ist nicht erforderlich.

Ist Mumps gefährlich?

Mumpsviren befallen zuerst die Schleimhaut der oberen Luftwege und die umliegenden Lymphknoten. Hier vermehren sie sich und dringen dann in die Blutbahn ein. Über das Blut können sich die Viren im Körper ausbreiten und weitere, zum Teil schwerwiegende, Krankheiten auslösen.

Wichtig: Komplikationen durch Mumps kommen mit zunehmendem Alter häufiger vor. Mit einer Impfung lässt sich im Erkrankungsfall einem schweren Verlauf vorbeugen.

Mögliche Folgen von Mumps

Zu den häufigen Komplikationen zählen:

  • Entzündung der Hoden (Orchitis): Sie kommt bei 15 bis 30 von 100 erwachsenen Männern vor, die an Mumps erkranken. Selten tritt eine Mumps-Orchitis vor der Pubertät auf. Typische Symptome sind plötzliche Schmerzen, die in die Leiste ausstrahlen, geschwollene Hoden und hohes Fieber.
  • Entzündung der Brustdrüse (Mastitis): Eine Mastitis tritt bei bis zu 30 von 100 erwachsenen Frauen mit Mumps auf. Zu den möglichen Anzeichen zählen schmerzende Brüste, die geschwollen und gerötet sind und sich sehr warm anfühlen.
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis): Bei etwa vier von 100 Menschen entwickelt sich eine Mumps-Pankreatitis. Sie äußert sich durch Symptome wie plötzliche starke Oberbauchschmerzen, Erbrechen und Fieber.
  • Hirnhautentzündung (Meningitis): Eine durch Mumps verursachte Meningitis wird bei einer bis zehn von 100 erkrankten Personen beobachtet. Anzeichen dafür sind Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteifigkeit. Bleibende Schäden sind im Normalfall nicht zu befürchten.
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis): Sie betrifft weniger als einen von 100 an Mumps erkrankten Menschen. Zu den möglichen Symptomen zählen Kopfschmerzen, Erbrechen, Verwirrtheit, Krampfanfälle und neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen. Eine Mumps-Enzephalitis kann bei Erwachsenen zu bleibenden Hörschäden führen. Selten verläuft die Erkrankung tödlich.

Was hilft gegen Mumps?

Eine spezielle Behandlung gegen Mumps gibt es nicht. Um die Virusinfektion zu bekämpfen, ist es wichtig, sich zu schonen – also Bettruhe einzuhalten – und ausreichend zu trinken.

Bereitet die Speicheldrüsen-Entzündung Probleme beim Kauen, Sprechen oder Kopfbewegen, kann es hilfreich sein, eine kühle oder warme Kompresse aufzulegen. Bei Schmerzen und Fieber ist es möglich, fiebersenkende Schmerzmittel wie Paracetamol einzunehmen. Lassen Sie sich zur Dosierung bei Kindern von Ihrem Kinderarzt, Ihrer Kinderärztin oder in der Apotheke beraten.

Verbessern sich die Symptome innerhalb einiger Tage nicht merklich oder beginnen andere Bereiche zu schmerzen, ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis ratsam.

Kann man Mumps bekommen, wenn man geimpft ist?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, Kinder gegen Mumps zu impfen – einmal im Alter zwischen 11 und 14 Monaten und ein weiteres Mal im Alter von 15 bis 23 Monaten. Dafür kommt meist ein Kombinations-Impfstoff zum Einsatz, der gleichzeitig gegen Masern, Röteln und Windpocken schützt (MMRV-Impfung).

Wer zwei Mumps-Impfungen erhalten hat, ist in der Regel ein Leben lang gegen Mumps immun. In seltenen Fällen kann man trotzdem erkranken. Die Erkrankung verläuft bei Geimpften jedoch meist milder als bei Ungeimpften.

Achtung: Empfehlungen zufolge sollte man versäumte Impfungen bis zum 18. Geburtstag nachholen. Es ist aber auch später möglich, sich gegen Mumps impfen zu lassen – solange keine Schwangerschaft besteht. Denn der Impfstoff enthält lebende, stark abgeschwächte Erreger und ist für Schwangere nicht geeignet.

Kostenloser Download

Impfkalender zur Impfung von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko)

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.

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Quellen: