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"Gründlich putzen!", bitte ich Konstantin, der rasant seine Zähne bürstet. Heute steht ein Termin bei der Kieferorthopädin an. Mein Sohn möchte seit Ewigkeiten eine Zahnspange haben, seine "Hasenzähnchen" gefallen ihm nicht. Bei seinem älteren Bruder durfte er live mitverfolgen, wie sich ein Gebiss durch Drähte, Gummis und Brackets verändert.

Julius hat seine Behandlung mittlerweile erfolgreich beendet. Konstantins bleibende Zähne wollen dagegen einfach nicht nachwachsen. Zwischendurch war mein Schatz in Sorge, dass nach den Milchzähnen nichts mehr kommt. Ein Röntgenbild vermochte ihn zu beruhigen: Die Zweiten sind angelegt.

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Nach meiner Ansage schrubbt mein Mittlerer wie ein Wilder, und als die Zahnbürste seinen Mund verlässt, sind sämtliche Borsten nach außen gebogen. Die kann dann wohl weg. "Zeig mir mal deine Zähne", beknie ich mein Kind. "Die Ränder oben, die hast du wieder vergessen", nörgle ich nach eingehender Kontrolle und verlasse das Badezimmer, bevor mich die Giftpfeile aus Konstantins Augen töten.

Ich höre, wie er zur elektrischen Bürste greift. Ob er sich damit das Gesicht massiert, die Fliesen poliert oder seine Zähne säubert, weiß ich nicht. Das Zähneputzen ist ein täglicher Kampf und läuft bei Konstantin meist nach der Methode "Wischiwaschi".

Doch ich nehme die Putzerei ernst, auch wegen Konstantins Diabeteserkrankung. Zwar ist die Zahnsubstanz meines Zehnjährigen gut, doch ich habe gelesen, dass sich das durch dauerhaft hohe Blutzuckerwerte ändern kann.

Ich rede mir den Mund fusselig und malträtiere Konstantin mit meinem Zahnwissen. Ich erkläre, dass eine schlechte Blutzuckereinstellung den Speichelfluss hemmen könne und dass Speichel wichtig sei, um im bakteriellen Zahnbelag gebildete Säuren unschädlich zu machen. Konstantin lässt sich durch meine Warnungen nicht beeindrucken. Nun erhoffe ich mir Unterstützung von der Kieferorthopädin.

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Nachdem die Ärztin das Gebiss vermessen hat, erläutert sie uns das Prozedere: "Heute dokumentieren wir den Ist-Zustand. Dann geht alles an die Krankenkasse, und in ein paar Wochen können wir die Behandlung starten." Konstantin klappt die Kinnlade runter. Er wollte HEUTE seine Zahnspange haben. Auch wenn ich ihm vorher erklärt hatte, dass die Anpassung einer Zahnspange nicht so fix über die Bühne gehe wie sein Putzprozess.

Später fotografiert die Zahnarzthelferin Konstantins Gesicht von allen Seiten wegen der Symmetrie, befragt ihn nach Kopfschmerzen und rührt schließlich eine rosa Pampe für den Abdruck an. Anschließend färbt sie seine Zähne ein, um zu sehen, wie gründlich er geputzt hat. Meinem Sohn ist nun nicht mehr zum Lachen zumute. Zu Recht! Als er seinen Mund aufreißt, leuchten uns lila Ränder und rosa Zwischenräume entgegen, nur die Kauflächen sind weiß. Das heißt, diese Stellen sind sauber. Die Verfärbungen zeigen an, dass dort Beläge kleben, und das schon seit mehreren Tagen.

"Weißt du denn, wie man die Zähne reinigt?", fragt die Angestellte. Konstantin nuschelt: "Keime tot." Ich verstehe nur Bahnhof, doch die Augen der Zahnarzthelferin leuchten. "KAI-Methode! Das weißt du? Das ist die Antwort auf eine Eine-Million-Euro-Frage bei ‚Wer wird Millionär?‘" "Welche KAI-Methode?", frage ich verdutzt. "Mama, KAI, das sind die Kauflächen, Außen- und Innenseiten der Zähne", fachsimpelt mein Sohnemann strahlend. Aha. Die Frage, warum er die Methode zwar kennt, aber nicht anwendet, verkneife ich mir.

Nachdem Konstantin hoch und heilig versprochen hat, seine Zähne in Zukunft besser zu bürsten, müssen wir die pinke und lila Farbe noch aus seinem Gesicht entfernen. Es dauert fast zehn Minuten, bis alle Beläge beseitigt sind. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich vergessen habe zu fragen, wie das Zaubermittel heißt, mit dem man die Zähne einfärben kann. Dann könnte ich dieses Spielchen daheim öfter machen. Und apropos Spielchen: Habe im Netz "Wer wird Millionär?" bestellt, damit ich bald wieder intellektuell mit meinem Sohn mithalten kann.

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