Pemphigus-Krankheiten: Diagnose
Der Arzt fragt den Betroffenen zunächst nach seiner Vorgeschichte und untersucht die gesamte Haut sowie die Mundschleimhaut mit dem bloßen Auge.
Aufschlussreich: Gewebeproben
Anschließend entnimmt der Arzt aus erkrankter Haut Gewebeproben (Biopsien) zur mikroskopischen Untersuchung. Erkennt er unter dem Mikroskop in der Oberhaut einen Spalt, passt das zu einer Pemphigus-Krankheit.
Um andere Hautkrankheiten auszuschließen, ist jedoch eine weitere Untersuchung an einer zweiten Hautprobe nötig: eine sogenannte direkte Immunfluoreszenz-Untersuchung (DIF). Mit Hilfe dieser Spezialuntersuchung können Antikörper nachgewiesen werden, die an Strukturen innerhalb der Haut gebunden haben.
Blutuntersuchung auf Antikörper
Zusätzlich lässt der Arzt das Blut des Patienten auf Autoantikörper gegen die Eiweißmoleküle Desmoglein 1 und Desmoglein 3 untersuchen.
Im weiteren Verlauf kann eine Kontrolluntersuchung sinnvoll sein. Denn die Menge dieser Antikörper steht in direktem Verhältnis zur aktuellen Krankheitsaktivität des Pemphigus.
Spezialfall paraneoplastischer Pemphigus
Vermutet der Arzt einen paraneoplastischen Pemphigus, lässt er im Blut des Patienten nach Autoantikörpern gegen Plakine fahnden. Bestätigt sich der Verdacht, sind umfassende Untersuchungen angebracht. Denn dann liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine unerkannte Tumorerkrankung zugrunde. Je eher sie entdeckt wird, desto besser sind meist die Heilungschancen.
Je nach Vorgeschichte des Patienten kommen dann unterschiedliche Untersuchungen in Betracht – zum Beispiel eine Untersuchung des Differenzialblutbildes (großes Blutbild), Ultraschall-Untersuchungen, Röntgen-Untersuchungen oder eine Computertomografie (CT). Ergänzend können auch eine Röntgen-Untersuchung der weiblichen Brust (Mammografie) sowie eine Spiegelung von Magen und Darm (Gastroskopie, Koloskopie) sinnvoll sein. Falls sich ein Anhalt für ein Lymphom beziehungsweise eine Leukämie ergibt, entnimmt der Arzt außerdem eine Knochenmarkbiopsie aus dem Beckenkamm.