Was hilft gegen periorale Dermatitis (Mundrose)?
Was ist eine periorale Dermatitis?
Die periorale Dermatitis (auch Mundrose oder Stewardessenkrankheit genannt) ist eine relativ häufige Hauterkrankung, die sich hauptsächlich im Gesicht zeigt. Obwohl sie nicht ansteckend ist, kann sie für Betroffene sehr unangenehm sein. Charakteristisch ist ein juckender oder spannender Hautausschlag, der sich typischerweise um den Mund herum bildet.
Die Mundrose kommt weltweit vor, insbesondere in der hellhäutigen Bevölkerung. Überwiegend sind Frauen zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr betroffen. Auch Kinder können an Mundrose erkranken, wobei hier im Gegensatz zu den Erwachsenen mehr Jungen als Mädchen betroffen sind.
Wie erkennt man eine periorale Dermatitis?
Typischerweise zeigen sich bei einer Mundrose Rötungen und trockene Haut um den Mund herum, oft begleitet von kleinen roten Knötchen und Eiterbläschen. Charakteristisch ist, dass ein schmaler Streifen direkt um die Lippen ausgespart bleibt. In einigen Fällen kann sich der Ausschlag auch auf Kinn, Wangen, Nase, Stirn oder Augenlider ausbreiten, wobei er oft symmetrisch auf beiden Gesichtshälften auftritt. Betroffene berichten häufig von einem brennenden oder spannenden Gefühl, manchmal auch von leichtem Juckreiz.
Was kann eine periorale Dermatitis auslösen?
Die genauen Ursachen der perioralen Dermatitis sind noch nicht vollständig geklärt. Expertinnen und Experten vermuten jedoch, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können. Ein häufiger Auslöser scheint die übermäßige Anwendung von Hautpflegeprodukten zu sein, insbesondere wenn diese die natürliche Hautbarriere stören. Auch die Verwendung kortisonhaltiger Cremes kann problematisch sein.
Menschen mit anlagebedingt empfindlicher Haut scheinen besonders anfällig für die Erkrankung zu sein. Weitere Faktoren, die die Symptome verstärken, sind Kosmetika (insbesondere Foundation-Cremes), Neurodermitis, hormonelle Verhütungsmittel, Sonneneinstrahlung, Hitze, Wind und Hormonschwankungen bei Frauen.
Wie wird eine periorale Dermatitis festgestellt?
Die Diagnose einer perioralen Dermatitis erfolgt in der Regel durch eine gründliche Betrachtung der charakteristischen Hautveränderungen. Der Arzt oder die Ärztin wird auch die Hautpflege-Gewohnheiten besprechen, um mögliche Auslöser zu identifizieren. In manchen Fällen können zusätzliche Untersuchungen wie Bluttests oder eine Hautbiopsie notwendig sein, um andere Hauterkrankungen wie eine Neurodermitis, Akne, Rosazea oder eine Kontaktallergie auszuschließen.
Wie wird eine periorale Dermatitis behandelt?
Ein zentraler Ansatz der Behandlung einer Mundrose ist die sogenannte Nulltherapie, bei der für mehrere Wochen auf alle Hautpflegeprodukte verzichtet wird. Dies kann anfänglich zu einer Verschlechterung führen, ist aber oft der Schlüssel zur Besserung.
Kortisonhaltige Cremes oder Salben sollten strikt gemieden werden. Stattdessen können auch spezielle medizinische Hautpflegemittel nach ärztlicher Anweisung zum Einsatz kommen. In hartnäckigen Fällen verschreibt der Arzt oder die Ärztin möglicherweise antientzündliche oder antibiotische Cremes. Bei schweren Verläufen kann auch eine kurzzeitige Einnahme von Antibiotika-Tabletten notwendig sein.
Wie lange dauert eine periorale Dermatitis an?
Bei konsequenter Einhaltung der Therapie ist die Prognose einer perioralen Dermatitis in der Regel gut. Die meisten Patientinnen erleben eine deutliche Besserung innerhalb weniger Wochen, oft ohne bleibende Narben. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Rückfälle auftreten können, besonders wenn alte Pflegegewohnheiten wieder aufgenommen werden. Eine langfristige Anpassung der Hautpflegeroutine ist daher oft notwendig, um weitere Schübe zu vermeiden.
Bei anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, einen Hautarzt aufzusuchen, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln. Mit dem richtigen Management können Betroffene ihre Haut wieder ins Gleichgewicht bringen und die Symptome erfolgreich kontrollieren.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.
Quellen:
- Martina Bujard: Periorale Dermatitis (Ausschlag um den Mund). Deximed Hausarztwissen online: https://deximed.de/... (Abgerufen am 27.08.2024)
- A. Wollenberg et al.: S2-Leitlinie Periorale Dermatitis. Leitlinie: 2010. Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) online: https://www.dermaostschweiz.ch/... (Abgerufen am 27.08.2024)
- Redaktion Gesundheitsportal: Periorale Dermatitis (Mundrose). Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs online: https://www.gesundheit.gv.at/... (Abgerufen am 27.08.2024)
- Winterhagen I.: Vorsicht Mundrose!, Übertriebene Hautpflege kann leicht zu einer perioralen Dermatitis führen. Deutsche Apothekerzeitung online: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/... (Abgerufen am 27.08.2024)