Logo der Apotheken Umschau

Herbstgrasmilben haben viele Namen: Erntemilbe, Heumilbe, Herbstlaus, Herbstmilbe – alle diese Begriffe meinen das selbe. Viele sprechen auch einfach von „Grasmilben“ obwohl das eigentlich falsch ist: Die echten Grasmilben sind reine Pflanzenschädlinge.

Herbstgrasmilben dagegen sind zwar mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, befallen aber auch den Menschen und können mit ihren Stichen ein Krankheitsbild mit enormen Juckreiz auslösen. Experten und Expertinnen sprechen von Trombidiose oder Erythema autumnale, geläufiger sind aber Bezeichnungen wie Ernte- oder Herbstkrätze, Stachelbeerkrankheit oder Beiße.

Die ausgewachsenen Tiere selbst sind nicht das Problem. Sie leben unter der Erde. Ihre Larven hingegen sitzen an den Spitzen von Grashalmen und warten darauf, dass sie von Tieren oder vorbeigehenden Menschen abgestreift werden. Vor allem zwischen Juni und Oktober sind sie aktiv.

Wie sehen die Stiche von Herbstgrasmilben aus?

Herbstgrasmilben suchen sich vor allem Körperstellen, an denen die Haut dünn und feucht ist, gerne auch Bereiche mit eng anliegender Kleidung. Typische Stellen sind zum Beispiel in den Kniekehlen, den Achseln oder am Rand der Unterwäsche. Meist handelt es sich um rote Papeln oder Quaddeln, die sehr stark jucken.

Was kann ich gegen den Juckreiz tun?

Der Juckreiz kann ein bis zu zwei Wochen anhalten. „Man sollte auf jeden Fall versuchen, nicht zu kratzen“, sagt Jörg von Ehr, Apotheker in Trier. Auch, wenn es mitunter extrem schwerfällt. Denn aufgekratzte Stiche können zu Entzündungen führen, die dann unter Umständen sogar einen Arztbesuch notwendig machen. In leichten Fällen reicht es vielleicht, die betroffenen Stellen zu kühlen oder mit juckreizlindernden Antihistaminika zum Auftragen, zum Beispiel in Gelform zu behandeln. Auch kortisonhaltige Salben können dabei helfen, den Juckreiz zu lindern. Ist er sehr quälend, kann es besser sein, Antihistaminika einzunehmen: Jörg von Ehr empfiehlt Antihistaminika in Tablettenform oder, für Kinder, antihistaminische Säfte. Der Arzt oder die Ärztin, der Apotheker oder die Apothekerin sollten zu Dosierung und Anwendung beraten.

Die gute Nachricht: Herbstgrasmilben sind zwar lästig, übertragen aber zumindest hierzulande üblicherweise keine Krankheiten. Auch starke allergische Reaktionen sind normalerweise nicht zu befürchten.

Wie kann ich Stichen durch Herbstgrasmilben vorbeugen?

Wer besonders sicher gehen möchte, sollte Wiesen bei trockenem, warmen Sommerwetter am besten meiden. Lange Hosen, Socken und geschlossenes Schuhwerk sind sinnvoll. Wer das bei hochsommerlichen Temperaturen nicht möchte, kann Füße und Beine auch mit einem Insektenabwehrmittel einreiben. Ihre Apotheke berät sie gerne bei der Auswahl eines geeigneten Mittels. Die Präparate sollten nicht auf beschädigte Haut aufgetragen werden. Duschen Sie nach Aufenthalten in der Natur. Ebenfalls hilfreich: Mindestens einmal pro Woche den Rasen mähen und am besten auch wässern. Die Larven lieben es trocken und ziehen sich bei Nässe zurück. Den Rasenschnitt am besten sofort entsorgen.

Woher weiß ich, ob die Wiese von Herbstgrasmilben befallen ist?

Legen Sie ein weißes Blatt Papier für etwa 15 Minuten auf den Rasen. Befinden sich Herbstgrasmilben in der Wiese, sind sie auf dem Papier vielleicht sals rötliche oder orangefarbene Pünktchen zu erkennen. Die Larven sind nur etwa 0,2 bis 0,3 Millimeter groß, können sich aber sehr schnell bewegen.

Paar isst draussen Kuchen

Insektenstiche: Was tun?

Im Sommer sind Stechmücken, Bremsen und anderes Kleingetier unterwegs. Wie die Plagegeister aussehen, ob sie gefährlich sind und was nach einem Stich hilft zum Artikel