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Was ist ein Hörsturz?

Bei einem Hörsturz kommt es plötzlich zu einer einseitigen Hörminderung ohne erkennbare äußere Ursache.

Als stecke auf einmal ein großes Stück Watte oder ein Ohrstöpsel im Gehörgang, so beschreiben es Betroffene. Sie hören deutlich schlechter oder fast gar nichts mehr – meistens nur auf einem Ohr. Dass beide Ohren gleichzeitig betroffen sind, kommt so gut wie nie vor.

Viele spüren einen dumpfen Druck auf dem erkrankten Ohr. Bei manchen fühlt sich die Ohrmuschel seltsam pelzig an. Die Erkrankung tut üblicherweise nicht weh. Zusätzliche Symptome wie Ohrgeräusche und – seltener – Schwindel kommen vor. Hier lesen Sie mehr über die Symptome eines Hörsturzes.

Experten wissen bis heute nicht genau, was hinter dieser Art von Hörverlust steckt. Sie vermuten unter anderem Durchblutungsstörungen im Innenohr oder Entzündungen. Hier lesen Sie mehr über die Ursachen eines Hörsturzes.

Ist der Hörsturz immer ein Notfall?

Nein. Betroffene sollten dennoch möglichst bald einen fachkundigen  Arzt aufsuchen. Denn möglicherweise handelt es sich ja gar nicht um  einen Hörsturz, sondern um eine andere Krankheit, die rasch behandelt  oder weiter abgeklärt werden muss. Außerdem gehen viele Fachärzte davon  aus, dass auch bei einem Hörsturz gilt: "Zeit ist Ohr". Dass also eine  frühe Therapie besser greift als eine späte. Auf der anderen Seite kann  bei leichter und mäßiger Einschränkung des Hörvermögens auch einige  wenige Tage abgewartet werden, ob eine Spontanbesserung eintritt – was  häufig der Fall ist.

Beratender Experte: HNO-Facharzt Dr. Frank Waldfahrer

Beratender Experte: HNO-Facharzt Dr. Frank Waldfahrer

Wie wird ein Hörsturz behandelt?

Ungeklärt ist leider, welche Behandlung am besten hilft.   Unterschiedlichste Methoden wurden bereits erprobt. Manche scheinen sich   eher zu bewähren als andere. Sehr häufig kommen entzündungshemmende   Mittel zum Einsatz. Ob überhaupt eine Therapie nötig ist, muss   individuell mit dem Arzt besprochen werden. Denn – wichtig und tröstlich   zu wissen – nicht selten heilt ein Hörsturz auch ganz von selbst  wieder  aus. Hier lesen Sie mehr über die Therapie bei einem Hörsturz.

Ist jeder plötzliche Hörverlust ein Hörsturz?

Nein. Denn es gibt viele mögliche Gründe, wenn das Hörorgan auf einmal nicht mehr richtig funktioniert – eine Mittelohrentzündung kann ebenso schuld sein wie ein Pfropf aus Ohrenschmalz, der den Gehörgang verstopft. Der Arzt muss zunächst alle infrage kommenden Ursachen ausschließen. Erst dann steht die Diagnose Hörsturz fest. Denn der Hörsturz ist definiert als akute, einseitige Hörminderung ohne erkennbare äußere Ursache. Somit darf ein plötzlicher Hörverlust nach einem Knall oder nach lauter Schalleinwirkung nicht als Hörsturz bezeichnet werden.

Schätzungen zufolge erleiden pro Jahr mindestens 100 bis 150 von   100.000  Deutschen einen Hörsturz. Männer und Frauen sind etwa gleich   häufig  betroffen, oft zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Im   Kindesalter kommt  ein Hörsturz allenfalls ausnahmsweise vor.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

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