Hörsturz: Definition, Anzeichen und Therapien
Ist der Hörsturz immer ein Notfall?
Nein. Betroffene sollten dennoch möglichst bald einen fachkundigen Arzt aufsuchen. Denn möglicherweise handelt es sich ja gar nicht um einen Hörsturz, sondern um eine andere Krankheit, die rasch behandelt oder weiter abgeklärt werden muss. Außerdem gehen viele Fachärzte davon aus, dass auch bei einem Hörsturz gilt: "Zeit ist Ohr". Dass also eine frühe Therapie besser greift als eine späte. Auf der anderen Seite kann bei leichter und mäßiger Einschränkung des Hörvermögens auch einige wenige Tage abgewartet werden, ob eine Spontanbesserung eintritt – was häufig der Fall ist.
Wie wird ein Hörsturz behandelt?
Ungeklärt ist leider, welche Behandlung am besten hilft. Unterschiedlichste Methoden wurden bereits erprobt. Manche scheinen sich eher zu bewähren als andere. Sehr häufig kommen entzündungshemmende Mittel zum Einsatz. Ob überhaupt eine Therapie nötig ist, muss individuell mit dem Arzt besprochen werden. Denn – wichtig und tröstlich zu wissen – nicht selten heilt ein Hörsturz auch ganz von selbst wieder aus. Hier lesen Sie mehr über die Therapie bei einem Hörsturz.
Ist jeder plötzliche Hörverlust ein Hörsturz?
Nein. Denn es gibt viele mögliche Gründe, wenn das Hörorgan auf einmal nicht mehr richtig funktioniert – eine Mittelohrentzündung kann ebenso schuld sein wie ein Pfropf aus Ohrenschmalz, der den Gehörgang verstopft. Der Arzt muss zunächst alle infrage kommenden Ursachen ausschließen. Erst dann steht die Diagnose Hörsturz fest. Denn der Hörsturz ist definiert als akute, einseitige Hörminderung ohne erkennbare äußere Ursache. Somit darf ein plötzlicher Hörverlust nach einem Knall oder nach lauter Schalleinwirkung nicht als Hörsturz bezeichnet werden.
Schätzungen zufolge erleiden pro Jahr mindestens 100 bis 150 von 100.000 Deutschen einen Hörsturz. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen, oft zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Im Kindesalter kommt ein Hörsturz allenfalls ausnahmsweise vor.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.