Sport
Vermehrte körperliche Aktivität ist beim Typ-2-Diabetes ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sport verbessert die Insulinempfindlichkeit der Muskulatur und kann dazu beitragen, den Blutzucker zu senken. Außerdem wirkt sich Bewegung günstig auf Übergewicht und Bluthochdruck und Blutfettwerte aus.
Auch bei Typ-1-Diabetes ist Sport empfehlenswert. Allerdings dient er hier weniger der Verbesserung der Stoffwecheleinstellung, sondern zum Stressausgleich im Alltag mit der chronischen Krankheit.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Erwachsenen bis 64 Jahren, ungefähr 150 Minuten pro Woche aktiv zu sein – zum Beispiel an fünf Tagen jeweils 30-minütige Einheiten. Diabetespatienten sollten das richtige Pensum und die individuell passende Intensität aber mit ihrem Arzt abstimmen.
Ausdauer- und Kraftsport bei Diabetes empfehlenswert
Gut sind Sportarten, die die Ausdauer trainieren. Dazu gehören Schwimmen, Joggen, Radfahren. Aber auch ein moderates Krafttraining trägt nachweislich dazu bei, die Insulinempfindlichkeit zu fördern. Ideal ist ein Mix aus Ausdauer-, Kraft- und Koordinationstraining.
Gefahr von Unterzucker
Wer Insulin spritzt oder Blutzucker senkende Medikamente wie Sulfonylharnstoffe oder Glinide einnimmt, muss jedoch gegebenenfalls seine Dosis oder Nahrungsaufnahme beim Sport anpassen und häufiger Blutzucker messen. Sonst kann es zu Unterzuckerungen kommen. Welche Maßnahmen wann notwendig sind, sollte vorab unbedingt mit dem behandelnden Arzt geklärt werden.
Bei Insulinmangel kann eine Ketoazidose drohen
Bei Insulinmangel können die Blutzuckerwerte infolge von Sport sehr stark ansteigen. So kann es zu einer Ketoazidose kommen. Grund für diese Stoffwechselentgleisung mit Übersäuerung und Komagefahr, von der in erster Linie Menschen mit Typ-1-Diabetes betroffen sind, ist die zusätzliche Freisetzung von Zucker aus dem Glykogendepot der Leber, stimuliert durch die Bewegung. Doch ohne Insulin kann der Körper den Zucker nicht zur Energieversorgung nutzen und baut dann vermehrt Fett ab. Dabei entstehen sogenannte saure Ketonkörper.
Besprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, bei welchen Blutzuckerwerten Sie aufpassen müssen und welche Maßnahmen dann zu ergreifen sind.