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Bei gesunden Menschen ist der Urin weitgehend frei von Eiweiß (Proteinen). Bei einer Proteinurie scheidet der Körper dagegen verstärkt Eiweiß über den Harn aus.

Dafür kommen viele mögliche Ursachen infrage, vor allem ein Nierenschaden bei Diabetes. Zudem können zum Beispiel Harnwegsinfektionen und körperliche Anstrengungen vorübergehend die Eiweißkonzentration im Blut und in der Folge auch im Urin ansteigen lassen.

Oft steckt ein Diabetes hinter einer Proteinurie

Häufige Ursache einer Proteinurie ist eine Nierenschädigung durch einen schlecht eingestellten Diabetes oder Bluthochdruck. Über lange Zeit erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Kapillaren – die kleinsten Blutgefäße – in den Nieren, in denen der Harn aus dem Blut gefiltert wird. Die Filtermembranen werden porös und lassen Eiweißkörper aus dem Blut in den Urin übertreten.

Proteinurie festellen

Die Untersuchung ist mithilfe spezieller Teststreifen oder laborchemisch möglich. Dazu wird jeweils eine Einzelurinprobe, am besten der erste Morgenharn, verwendet, seltener der Sammelurin über 24 Stunden. Bei der Konzentrationsmessung im Labor wird das Verhältnis (Ratio oder Quotient) von Albumin und dem Stoff Kreatinin im Urin bestimmt, die sogenannte AKR oder AKQ. Eine Mikroalbuminurie zum Beispiel liegt bei Werten von 20 bis 200 mg Albumin/g Kreatinin (Männer) und 30 bis 300 mg Albumin/g Kreatinin bei Frauen vor.

Ohne Bezug auf das Kreatinin sprechen Albuminwerte von 20 bis 200 mg/l auf dem Teststreifen für eine Mikroalbuminurie, Werte von über 200 mg/l für eine Makroalbumininurie. Ein auffälliger Schnelltest wird im Labor überprüft. Der Nachweis gilt als gegeben, wenn zwei von drei Tests innerhalb von drei Monaten positiv sind. Denn die Albuminausscheidung unterliegt vielfältigen Schwankungen, zum Beispiel abhängig von körperlicher Aktivität oder bestimmten Erkrankungen (siehe oben).

Zu den entsprechenden Werten im 24-Stunden-Sammelurin: Liegt die Albuminausscheidung in einer daraus entnommenen Probe im Bereich zwischen 30 und 300 mg Albumin pro Tag, zeigt das eine Mikroalbuminurie an. Sind es mehr als 300 mg pro Tag, liegt eine Makroalbuminurie vor.

Früherkennung beugt Nierenschäden vor

Rechtzeitig erkannt, lässt sich das Fortschreiten eines Nierenschadens aufhalten. Auch das Herz-Kreislaufsystem kann davon profitieren. Einmal jährlich ist ein Test für Diabetespatienten angeraten. Im Frühstadium kann sich eine Proteinurie auch zurückbilden. Voraussetzung ist, dass nierenschädigende Einflüsse minimiert werden. Das heißt: eine gute Behandlung des Diabetes, erhöhter Blutdruckwerte und der Verzicht auf Rauchen. Tabakkonsum schädigt die Nierenkörperchen ebenfalls.

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