Diabetes Ratgeber

Sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes fördern die Entwicklung von Herzerkrankungen. Das Risiko ist für Patienten wohl zwei- bis dreifach erhöht. Zum einen fördern erhöhte Blutzuckerwerte Gefäßverkalkungen. Darüber hinaus liegen vor allem bei Typ-2-Diabetes oft noch weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck (Hypertonie), Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht vor.

Eine gute Blutzuckereinstellung sowie eine konsequente Behandlung der weiteren Risikofaktoren ist deshalb wichtig bei Diabetespatienten. Außerdem sollte Betroffene auf jeden Fall auf Tabakkonsum verzichten.

1. Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt

Auf dem Herzen liegen die Herzkrankzgefäße (Koronararterien), die es mit Nährstoffen versorgen. Verkalkungen in diesen Gefäßen können dazu führen, dass Teile des Herzens nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Ärzte sprechen hier von der koronaren Herzkrankheit.

Lebensgefährlich wird es, wenn sich ein Verschluss im Gefäß bildet. Häufige Ursache ist, dass sogenannte Plaques in den Ablagerungen einreißen, worauf sich an dieser Stelle ein Blutgerinnsel bildet, welches den Blutfluss unterbricht. Das betroffene Gewebe erhält nicht mehr ausreichend Nährstoffe und droht abzusterben, wenn die Durchblutung nicht schnell wiederhergestellt wird.

Wer Anzeichen eines Herzinfarkts wie plötzliche, aus der Ruhe heraus auftretende Brustschmerzen bemerkt, sollte sofort den Notarzt (112) rufen. Allerdings tritt bei Diabetes ein Herzinfarkt wegen Nervenschäden teilweise ohne die typischen Warnhinweise auf (siehe unten).

2. Herzschwäche

Diabetes schädigt nicht nur die kleinen Blutgefäße, sondern kann sich auf Dauer auch auf das Herz auswirken. Diabetiker leiden zum Beispiel häufig an einer Herzschwäche, einer gestörten Pumpfunktion des Herzens.

3. Kardiale autonome Neuropathie

Nervenschäden sind eine häufige Folgeerkrankung bei Diabetes. Dabei können auch Nerven im Herz- und Kreislaufsystem geschädigt sein. Ein gestörter Pulsschlag bis hin zur Herzfrequenzstarre kann die Folge sein. Zudem können sogenannte stumme Infarkte auftreten: Betroffene nehmen bei einer kardialen autonomen Neuropathie wegen der Nervenschäden nicht die Symptome eines Herzinfarkts wahr, so dass dieser gar nicht bemerkt wird.