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Verletzungen an den Füßen vorbeugen

Sie laufen im Sommer am liebsten barfuß, tragen höchstens Flipflops? "Sind Ihre Nerven und Gefäße in den Beinen intakt, spricht meist nichts dagegen – außer bei ausgeprägten Fehlstellungen", sagt der Münchener Diabetologe Dr. Helmut Pillin. "Die Schuhe sollten ausreichend Fußraum bieten und keine scheuernden Zehenstege oder Riemen haben." "Gesundheitsschuhe" mit Korkfußbett können die Hornhautbildung fördern und sind daher bei Fußproblemen ungeeignet.

Bei Nervenschäden gilt: Bitte geschlossene Schuhe sowie Socken tragen und nie barfuß laufen. Denn dann spüren Sie vielleicht nicht, wenn Sie sich etwa durch Steinchen verletzen. Oder sich auf heißem Sand verbrennen. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Schuhe und Socken sich eignen und ob Sie spezielle Einlagen brauchen. Auch wenn bei Ihnen keine Fußprobleme bekannt sind, sollten Sie Ihre Füße täglich inspizieren und Veränderungen dem Arzt zeigen. Das gilt besonders, wenn Sie schon lange Diabetes haben.

Blutzucker-Hochs und -Tiefs verhindern

Viele Diabetiker haben im Sommer bessere Zuckerwerte als im Winter. "Vermutlich weil das schöne Wetter zu mehr Bewegung im Freien motiviert und Hitze den Appetit bremst", sagt Pillin. Vor allem wenn Sie Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoff-Tabletten einnehmen, können Sie unterzuckern. Andererseits kann Hitzestress den Blutzucker erhöhen.

Besprechen Sie mit dem Arzt, wie Sie Ihre Therapie am besten anpassen. Weiterer Grund für sommerliche Zuckertiefs: Wärme verstärkt die Hautdurchblutung. Gespritztes Insulin gelangt so schneller ins Blut. Dann kann es etwa helfen, den Abstand zwischen Spritzen und Essen zu verkürzen. Schwitzen Sie plötzlich stark, kann das auch an einer Unterzuckerung liegen. Im Zweifel immer Zucker messen.

Zucker-Check vor dem Schwimmen

Bei Badeausflügen ans Meer, zum See oder ins Freibad sollten Sie Ihren Blutzucker prüfen und die Insulinmenge gegebenenfalls anpassen, bevor Sie zum Schwimmen gehen. Dazu rät der Fachverband diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Denn vor allem im kaltem Wasser sei der Energieverbrauch hoch: Einerseits durch die Bewegung und andererseits, weil Körperwärme verloren geht. Damit steigt das Risiko für eine Unterzuckerung. Zitternde Hände und ein Schwindelgefühl können Anzeichen dafür sein.

Trocknen Sie Ihre Hände vor dem Zuckermessen gut ab - Wasser auf der Haut könnte das Messergebnis beeinflussen. Flüssiger Traubenzucker oder andere, schnelle Hypo-Helfer sollten immer in der Badetasche immer dabei sein.

Blutdruck: Bitte kein Hitzestress

Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße. Dadurch kann der Blutdruck sinken. Kontrollieren Sie bei Herz- und Blutdruckproblemen den Druck regelmäßig selbst. Fragen Sie den Arzt, ob es sinnvoll ist, die Dosis der Blutdruck-Medikamente in der heißen Jahreszeit zu senken. "Liegt der obere Wert unter 110 mmHg ist das sehr zu empfehlen", sagt Diabetologe Pillin. Nehmen Sie entwässernde Tabletten (Diuretika) ein, kann eine Dosissenkung auch nötig sein, um einen zu starken Flüssigkeitsverlust zu vermeiden. Besprechen Sie auch das mit Ihrem Arzt.

Diabetes-Zubehör: Ab in den Schatten!

Insulin und Blutzucker-Teststreifen können durch Hitze Schaden nehmen. Bei Temperaturen über 40 Grad Celsius streiken zudem manche Messgeräte. Bewahren Sie die Utensilien daher kühl und schattig auf. Niemals im Auto liegen lassen. Steht es in der prallen Sonne, können die Temperaturen rasch auf über 40 Grad Celsius steigen.

Angebrochenes Insulin muss nicht gekühlt werden. Transportieren Sie den Pen an heißen Tagen dennoch in einer Kühltasche (in der Apotheke erhältlich). Für einige Pens gibt es eine Temperaturschutzkappe, für Insulinpumpen eine spezielle Kühltasche. Tragen Sie das Gerät samt Schlauch unter der Kleidung. Auch Empfänger von Systemen zur kontinuierlichen Zuckermessung, etwa das Handy, vertragen keine extreme Hitze. Daher bitte im Schatten lassen.

Sonnenschutz bitte nicht vergessen!

Sind Sie im Sommer länger draußen, sollten Sie auf unbekleidete Hautpartien immer ein Sonnenschutzmittel auftragen. "Empfehlenswert ist ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30", sagt Apotheker Dr. Joachim Kresken, Vorsitzender der Gesellschaft für Dermopharmazie. In der Apotheke gibt es auf den Hautzustand abgestimmte Sonnenschutzmittel, etwa für empfindliche, trockene oder fettige Haut. Dort hilft man Ihnen gern bei der Auswahl und erklärt die Anwendung.

Sensor & Co Extrahalt geben

Schweiß und Wasser können das Pflaster von Glukosesensor, Pumpenkanüle oder Patchpumpe lösen. So halten sie besser: Entfetten und desinfizieren Sie die Haut vor dem
Legen so, wie vom Fachpersonal erklärt. Wichtig: Desinfektionsmittel vollständig trocknen lassen.

Fixieren Sie das Pflaster gegebenenfalls sofort zusätzlich, etwa mit Stretch-Klebevlies. Bei starkem Schwitzen besser kein Folienpflaster verwenden. "Schweiß unter der Folie kann die Haut reizen und das Pflaster lösen", sagt Dermatologin Dr. Stefanie Kamann aus Feldafing. Zum Schwimmen können Sie ein nur auf sich selbst klebendes Fixiertape um Patchpumpe oder Sensor am Arm wickeln. Es schützt auch vor Feuchtigkeit und lässt sich hautschonend entfernen. Ob und wie lange und tief Sie mit Pumpe oder Sensor ins Wasser dürfen, steht in der Anleitung.

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