Zöliakiepatienten, also Menschen, die das Klebereiweiß Gluten nicht vertragen, müssen ihren Speiseplan grundlegend umstellen – ein Leben lang. "Es gibt bis heute keine andere Therapie für Betroffene, als die Vermeidung glutenhaltiger Speisen", erklärt Dr. Stephanie Baas, Ärztin von der Deutschen Zöliakie Gesellschaft in Stuttgart.
Zöliakie kann unterschiedliche Beschwerden verursachen
Dass viele Brotsorten sowie die meisten Nudeln und Backwaren für Zöliakiepatienten tabu sind, wissen viele Menschen. Aber auch in Produkten, bei denen es auf den ersten Blick nicht so scheint, steckt Gluten. In unserer Bildergalerie haben wir 15 Beispiele für Glutenfallen gesammelt, in die Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit lieber nicht tappen sollten.
Hier versteckt sich Gluten:
Auf Kennzeichnung achten
Und wie können sich Zöliakiepatienten nun beim Einkauf wirklich sicher sein, dass sie Produkte ohne Gluten kaufen? Hersteller sind verpflichtet, 14 Hauptallergene deutlich auf ihrer Packung zu kennzeichnen. Unter anderem glutenhaltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse. Ausnahmen bestätigen die Regel: Glukose sowie Maltodextrine auf Weizenbasis, Glukosesirup auf Gerstenbasis und Getreide, das zur Herstellung von Spirituosen wie Kornbrand oder Wodka verwendet wird, müssen nicht ausgewiesen werden. Sie gelten als glutenfrei.
Aber nicht nur der Blick auf die Zutatenliste hilft. Inzwischen sind viele Lebensmittel auch direkt als "glutenfrei" gekennzeichnet. Sie dürfen laut verbindlichen EU-Richtlinien maximal 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm enthalten. Dieser Grenzwert soll für die meisten Zöliakiepatienten verträglich sein und nur bei sehr empfindlichen Personen zu Beschwerden führen. Sollten glutenhaltige Bestandteile unter diesem Grenzwert enthalten sein, sind sie dennoch in der Zutatenliste aufgeführt.
Zusätzlich vergibt die Deutsche Zöliakiegesellschaft an vorher genau überprüfte Produkte ein Qualitätssiegel: die durchgestrichene Ähre. Auch hier liegt das Maximum an Gluten bei 20 Milligramm pro Kilogramm.
Zuletzt noch ein Tipp: Spezialisierte Ernährungsberater informieren Sie darüber, wie Sie die Ernährungstherapie bei Zöliakie am besten umsetzen. Die meisten Krankenkassen erstatten zumindest einen Teil der Beratungskosten.
Gluten: Bestandteil in Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel
Gluten ist ein Eiweißgemisch, das ganz natürlich in den Körnern verschiedener Getreidesorten vorkommt, beispielsweise in Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Essen Zöliakiekranke allerdings Gluten, entzündet sich ihre Darmschleimhaut. Sie können dann Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen. In der Folge droht eine Mangelernährung. Bei Kindern kann es zum Beispiel zu Wachstumsverzögerungen kommen.