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Die Lust auf Zuckerhaltiges ist uns in die Wiege gelegt. Evolutionsmäßig war es sinnvoll, sich rasch mit energiereichen Kohlenhydraten zu versorgen. Vieles an der süßen Vorliebe ist auch Erziehungssache. Zum netten Kaffeeklatsch gehört Kuchen. Ein Festmenü wie an Weihnachten rundet erst ein Dessert ab. Und Sätze wie "Iss deinen Teller leer, sonst kriegst du keinen Nachtisch" klingen manchem noch aus Kindertagen in den Ohren. Bis heute belohnen Eltern ihren Nachwuchs eher mit Gummibärchen als mit Gemüsesticks. 

"Süßes genießt ein besonders positives Image", weiß der Ernährungspsychologe Professor Christoph Klotter von der Hochschule Fulda. Zumal dieser Geschmack überwiegend gute Gefühle auslöst: Zucker sorgt für mehr Glückshormone im Blut und hebt so zumindest kurzfristig die Stimmung.

Geschmacksnerven für Süßes bleiben ein Leben lang

Nicht nur Frauen, auch Männer lassen sich so verführen. Schließlich schmeckt man Süßes bis ins hohe Alter am intensivsten. Fast 60 Prozent der Frauen ab 60 geben zu, täglich Gebäck, Schokolade und Co. zu essen, aber nur 47 Prozent der Männer, zeigt eine repräsentative GfK-Umfrage im Auftrag des Senioren Ratgeber. "Männer", vermutet Klotter, "bekennen sich eher zu Würzigem wie Schinken oder Bier."

Wählerisch sein bei Süßem

Im Schnitt verzehrt jeder Deutsche 24 Teelöffel Zucker täglich – viermal so viel, wie die Weltgesundheits­organisation empfiehlt. Nicht jedes Gramm stammt aus Naschereien. Das Kalorienkonto und damit Herz und Gefäße belastet nicht zuletzt der in Limonaden und Fertiggerichten versteckte Zucker. 

Eine konkrete Angabe, ab wann naschen schadet, mag Christoph Klotter nicht nennen. "Die Generation 60 plus ernährt sich in der Regel gesundheitsbewusster als Jüngere", findet der Ernährungsprofi und rät, bei Süßem wählerisch zu sein. Besser als naschen zwischendurch sei etwa ein Dessert nach dem Essen.

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