Zum Brotbacken sind nur vier Zutaten nötig: Mehl, Wasser, Hefe und eine Prise Salz. Doch viele Laibe aus dem Handel enthalten Zusatzstoffe. Guarkern- oder Johannisbrotkernmehl halten das Brot länger frisch. Emulgatoren lassen den Teig besser aufgehen. Enzyme machen ihn maschinengängig. All diese Extras sind lebensmittelrechtlich zugelassen und gelten als gesundheitlich unbedenklich.
Was aber macht ein wirklich gutes Produkt aus? "Wenn es ein gesundes Brot sein soll, das viele wertvolle Inhaltsstoffe liefert, sollte man auf die Bezeichnung ,Vollkornbrot‘ achten", rät die Ernährungswissenschaftlerin Stefanie Wetzel vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Es muss 90 Prozent Vollkornmehl enthalten. Reich an Ballast- und Mikronährstoffen ist so ein Brot ohnehin.
Sich Zeit lassen
Wer komplett auf Zusatzstoffe verzichten und sicher wissen will, was im Laib steckt, backt am besten selbst. Die wichtigste Zutat: Zeit.
"Während der mehrstufigen Teiggare reift der Teig. Durch Fermentation bilden sich natürliche Aromen und Gasbläschen, die das Brot wachsen lassen und die Krume lockern", sagt Bernd Kütscher, Bäckermeister und Leiter des Deutschen Brotinstituts.
Handelsübliche Brote mit verkürzter Teiggare können bei einigen Menschen Verdauungsprobleme verursachen. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind von den unangenehmen Symptomen betroffen.
Ein Tipp von Dr. Jürgen Hollmann, Biochemiker und Getreideforscher am Max-Rubner-Institut in Detmold: "Der Gehalt an unverdaulichen Stoffen, die in Getreidemehlen von Natur aus enthalten sind, ist deutlich geringer, wenn das Brot mit Sauerteig zubereitet wird und der Teig lange gehen durfte."
Brot selbst backen: So gelingt's
Über Nacht in den Kühlschrank
Teig, der bei Zimmertemperatur (20 bis 24 Grad) gehen soll, reift mit mindestens ebenso gutem Ergebnis über Nacht im Kühlschrank (4 bis 8 Grad).
Ein Deckel für den Teig
Brotteig abdecken, um ein Austrocknen zu verhindern. Im Kühlschrank in einer Schüssel mit Deckel lagern – das hält auch fremde Aromen fern. Mindestens eine Stunde vor dem Weiterverarbeiten Zimmertemperatur annehmen lassen.
Kräftig kneten
Weizenteig ausgiebig kneten (5 bis10 Minuten) – mit einer Küchenmaschine oder per Hand. Roggenteig muss weniger intensiv geknetet werden.
Dampf ablassen
Damit beim Backen Dampf aus dem Brot entweichen kann und die Kruste nicht aufreißt, die Oberseite des Laibes einschneiden.
So gelingt die Knusperkruste
Für eine schöne und nachgebende Kruste braucht es in der ersten Backphase Feuchtigkeit. Dazu mit einem Zerstäuber Wasser in den vorgeheizten Backofen sprühen. Den Effekt von Dampfschwaden in einem professionellen Brotbackofen erreicht man allerdings nicht.
Extras für Back-Profis
Statt auf einem Blech kann man das Brot auf einem vorgeheizten Schamottstein im Ofen backen. Dabei wird auch der Boden angenehm kross. Ein hilfreiches Accessoire für die Küche sind Backkörbchen aus Peddigrohr: Sie stabilisieren den Teig beim Gehen.
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