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Sommerzeit ist Erntezeit – jetzt gibt es frisches, süßes Obst und knackiges Gemüse im Überfluss. Doch die hohen Temperaturen sorgen auch dafür, dass viele Nahrungsmittel rascher verderben als üblich. Ökotrophologin Katrin Böttner von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt Tipps, wie Sie Ihre Einkäufe richtig behandeln.

1. Kühltasche mitnehmen

Empfindliches wie Fisch oder Hackfleisch, aber auch Tiefkühlware sollten gerade bei Hitze in einer Kühltasche transportiert werden und zu Hause gleich in das Kühlgerät wandern. „Das spart auch Energie, weil der Kühlschrank die Lebensmittel nicht wieder herunterkühlen muss“, sagt die Expertin. Auch wer ein sommerliches Picknick plant, sollte empfindliche Speisen in Kühltaschen transportieren.

2. Nicht zu viel kaufen

Saftige Erdbeeren, süße Himbeeren, eine Tüte Kirschen und dann noch ein Schälchen Heidelbeeren – wer lässt sich da nicht gerne verführen? Blöd nur, dass ausgerechnet die leckeren Sommerfrüchte meist nicht lange halten. Wie ärgerlich, wenn die teuren Lebensmittel am Ende im Müll landen! „Bei leicht verderblichen Produkten sollte man im Sommer ganz besonders darauf achten, nur Mengen zu kaufen, die die Familie auch tatsächlich verbrauchen kann“, empfiehlt Katrin Böttner. Am besten ist es, Salate oder Beeren erst dann frisch zu kaufen, wenn man sie auch essen möchte!

3. Geschnitten? Lieber am Stück!

Brot schimmelt im Sommer wesentlich leichter als im Winter. Besonders empfindlich ist geschnittenes Brot, weil dabei die Oberfläche besonders groß ist. Deshalb besser einen ganzen Laib kaufen. Brot bei Hitze am besten im Kühlschrank aufbewahren – allerdings wird es dort schneller trocken und manche finden, dass sich dadurch der Geschmack verändert. „Man kann auch geschnittenes Brot einfrieren und die Scheiben bei Bedarf portionsweise auftauen“, rät die Expertin.

4. Schnell nach Haus!

Zwischen zwei Terminen schnell was fürs Abendessen besorgen und die Tüten erst mal im Auto lassen – im Sommer ist das keine gute Idee. „Die Einkäufe sollten möglichst rasch nach Hause transportiert werden“, empfiehlt Katrin Böttner. Knallt die Sonne aufs Auto, kann die Temperatur im geschlossenen Innenraum selbst an weniger heißen Tagen schnell auf 40 °C und mehr steigen, hat der ADAC ermittelt. Unter solchen Bedingungen macht selbst der frischeste Salat innerhalb von kürzester Zeit schlapp!

5. Ab in den Kühlschrank!

„Vieles, was man üblicherweise bei Zimmertemperatur aufbewahrt, sollte im Sommer besser in den Kühlschrank“, empfiehlt die Expertin. Dazu zählen beispielsweise Zitrusfrüchte, Avocados, Kiwis oder Ananas. Ausnahmen: Kartoffeln und Tomaten dürfen auch bei Hitze nur dann in den Kühlschrank, wenn der ein so genanntes „Kellerfach“ hat. Ansonsten nur kleine Mengen kaufen und im kühlsten Raum der Wohnung oder im Keller lagern.

6. Butter portionieren

„Butter hält bei Raumtemperaturen über 21° C nur kurze Zeit und gehört deshalb unbedingt in den Kühlschrank“, sagt Böttner. Manche mögen aber keine kalte Butter, weil sie zu hart zum Verstreichen ist. Dann ist es sinnvoll, nur eine kleine Mengen in die Butterdose abzufüllen und den Rest der Packung bis zum Verbrauch im Kühlschrank zu lagern.

7. Nicht waschen!

Obst und Gemüse sollten normalerweise ungewaschen in den Kühlschrank wandern. „Einige Obst- und Gemüsesorten verderben sogar schneller, wenn sie vor dem Lagern gewaschen werden, beispielsweise Beeren oder Kirschen“, erläutert die Expertin. Eine kühle Dusche bekommen die Lebensmittel also erst, wenn man sie auch tatsächlich verzehren möchte.

8. Öfter kontrollieren

In der heißen Jahreszeit sollte man Lebensmittel öfter kontrollieren als üblich. „Vor allem bei Obst und Gemüse sollte man schimmelige, matschige oder faule Stücke sofort aussortieren, damit sich der Schimmel nicht weiter ausbreiten kann“, empfiehlt Katrin Böttner.

9. Kleine Mengen servieren

Egal, ob beim sommerlichen Wochenendfrühstück oder beim Grillabend: Empfindliche Lebensmittel wie Wurst, Milchprodukte, Fleisch, Fisch oder Dips sollte man nur in kleinen Mengen auf den Tisch stellen. Der Rest bleibt besser im Kühlschrank. „Bei Bedarf kann man dann schnell frischen Nachschub aus dem Kühlgerät holen“, sagt die Expertin. So halten die Lebensmittel länger und man muss weniger wegwerfen!

10. Reste zügig abkühlen

Reste einer warmen Mahlzeit lassen viele über Nacht im Topf auf dem Herd stehen und stellen sie erst am nächsten Morgen in den Kühl- oder Gefrierschrank. Bei sommerlicher Hitze ist das aber nicht zu empfehlen. „Reste sollen zügig auf Zimmertemperatur abgekühlt und direkt danach luftdicht verpackt in das Kühlgerät gestellt werden“, rät Katrin Böttner. Gut zu wissen: Bleiben die Speisen im Topf oder in der Auflaufform, dauert das Abkühlen deutlich länger. Also besser gleich umfüllen. Nicht empfehlenswert ist es jedoch, die Speisereste noch warm ins Kühlgerät zu stellen, weil das unnötig Energie kostet.


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