Einmal ohne, bitte: Kaffee-Alternativen für Schwangere
Ideal für die Arbeit: Rooibos-Tee
Sehr aromatisch und mit einer leichten natürlichen Süße. Auch in der Schwangerschaft ist er gut verträglich – und komplett koffeinfrei. Ein weiterer Pluspunkt: Rooibos-Tee enthält relativ viel Eisen. Der Mineralstoff ist wichtig für die Blutbildung und damit für den Transport von Sauerstoff im Körper.
Gewusst? Rooibos-Tee kann Eisenzufuhr ergänzen
Allein mit Rooibos-Tee lässt sich der tägliche Bedarf natürlich nicht decken. „Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wird vom Körper außerdem schwerer aufgenommen“, erklärt Diätassistentin Jenny Raddei aus Zwenkau. Der Tee kann die Zufuhr aber ergänzen. Um die Eisen-Aufnahme im Körper zu verbessern, empfiehlt die Expertin, den Mineralstoff mit Vitamin C zu kombinieren, also zum Beispiel mit frischem Gemüse oder Obst.
Zum Genießen: Heisser Kakao
Auch viele Erwachsene trinken gerne hin und wieder eine Tasse Kakao. Er weckt Kindheitserinnerungen und erzeugt ein wohlig warmes Gefühl. „Aus einem Instant-Pulver, das viel Zucker enthält, sollte er allerdings nicht sein“, sagt Diätassistentin Raddei. Besser sei es, sich aus einem schwach entölten Kakaopulver und Milch oder einem ungesüßten Pflanzendrink selbst ein Getränk anzurühren und dieses nach Bedarf moderat zu süßen. „So kann ich selbst bestimmen, wie viel Zucker ich verwende. Im Fertigprodukt kann ich den Zuckergehalt nicht mehr reduzieren.“
Gewusst? Auch Kakao ist nicht ganz koffeinfrei
Ein wenig Koffein ist auch in Kakao enthalten: je nach Sorte sind es zwischen acht und 35 Milligramm auf 200 Milliliter Getränk. Das ist aber deutlich weniger als zum Beispiel im Filterkaffee, der es bei derselben Menge auf rund 90 Milligramm Koffein bringt.
Schön würzig: Chai-Latte
Ingwer, Nelken, Kardamom und Zimt, oft auch Sternanis und schwarzer Pfeffer: Die klassische Chai-Mischung macht geschmacklich einiges her. Aufgegossen mit heißem Wasser, gemischt mit heißer Milch und getoppt mit Milchschaum entsteht ein würziger Chai Latte. Es gibt fertige Gewürztee-Mischungen im Beutel, die auch ohne koffeinhaltigen Schwarztee auskommen.
Gewusst? Chai-Latte mit Süßholz besser vermeiden
Steht Süßholz mit auf der Zutatenliste, sollten Schwangere allerdings eher zurückhaltend sein. Das im Süßholz enthaltene Glycyrrhizin kann bei regelmäßigem Konsum den Blutdruck erhöhen.
Ein Chai Latte kann natürlich auch mit ungesüßtem Pflanzendrink zubereitet werden. Einzig für den perfekten Milchschaum muss man dann eventuell etwas experimentieren. Auch bei diesem Getränk gilt: lieber selbst mischen, statt auf gezuckerte Fertigpulver zurückzugreifen.
Frische-Kick: Minz-Tee
Die Blätter der Pfefferminze enthalten das ätherische Öl Menthol. Es macht den typischen Geruch der Pfefferminze aus, erfrischt und belebt – eine gute Alternative zum anregenden Koffein. Der Tee hat noch weitere Vorteile: Bei leichten Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen kann eine Tasse lindernd wirken.
Eine Studie aus dem Jahr 2020 mit 124 Schwangeren hat zudem gezeigt, dass der Geruch von Pfefferminze auch bei Übelkeit relativ gut verträglich ist. Wer mit Sodbrennen zu kämpfen hat, sollte allerdings besser auf Pfefferminztee verzichten: Er kann dessen Entstehung begünstigen.
Gewusst? Pfefferminztee ist nicht wehenfördernd
Immer wieder ist zu lesen, dass Pfefferminztee in größeren Mengen die Wehentätigkeit anregt. Das Kraut soll dazu führen, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht. Wissenschaftliche Belege finden sich dafür jedoch keine. „Wenn man den Tee in einem normalen Maß trinkt und ihn mit anderen Sorten abwechselt, gibt es da keine Probleme“, sagt Jenny Raddei. Gerade im Sommer lässt sich Pfefferminztee auch sehr gut kühl oder lauwarm genießen.
(Fast) wie das Original: Entkoffeinierter Kaffee
Wer Kaffee vor allem aus geschmacklichen Gründen trinkt, kann auch der entkoffeinierten Variante eine Chance geben. Eine winzige Menge Koffein darf zwar auch hier noch enthalten sein – laut EU-Verordnung allerdings maximal 0,1 Prozent. Mit einer Tasse von 200 ml kommt man damit durchschnittlich auf etwa drei bis sieben Milligramm, also wirklich wenig.
Gewusst? Es gibt auch Getreide- oder Zichorienkaffee
„Manche finden, entkoffeinierter Kaffee schmeckt etwas wässrig“, sagt Jenny Raddei. „Aber man kann ihn mit einem Schuss Milch oder Sahne aufpeppen.“ Oder mal Getreide- und Zichorienkaffee probieren, empfiehlt die Expertin: „Die sind dem Kaffee geschmacklich auch sehr ähnlich.“ Und: Sie enthalten kein Koffein.