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Kurz gesagt:

Das Enzym Laktat-Dehydrogenase kommt in fast allen Zellen und Organen vor, frei im Blut allerdings nur in sehr geringer Konzentration. Findet man erhöhte LDH-Werte im Blutserum, so deutet dies darauf hin, dass irgendwo im Körper Zellen oder Organe geschädigt werden und dabei LDH austritt.

Was ist die LDH?

Die Laktat-Dehydrogenase (LDH) ist ein Stoffwechsel-Enzym, das in allen Zellen des Körpers vorkommt. Es tritt in fünf verschiedenen Varianten auf – diese nennt man Isoenzyme 1 bis 5. Besonders hohe Konzentrationen an LDH findet man im Herzen, der Leber, der Niere, den (Skelett-)Muskeln und den roten Blutkörperchen. In den verschiedenen Organen herrschen jeweils unterschiedliche Isoenzyme vor.

Warum wird der LDH-Wert gemessen?

Im Blut ist normalerweise wenig LDH zu finden. Sind die Werte erhöht, so deutet dies auf einen Zellschaden irgendwo im Körper hin, bei dem LDH freigesetzt wird.

Je nachdem, welches Isoenzym vorherrscht, lässt sich unter Umständen sagen, welches Organ geschädigt ist. Die LDH-Werte werden oft routinemäßig bestimmt, aber auch beispielsweise bei Verdacht auf Muskelerkrankungen, auf einen Zerfall der roten Blutkörperchen (Hämolyse) oder auf Herzinfarkt gemessen (Letzteres heute jedoch nur noch selten, da es andere Parameter gibt, die eine bessere Aussagekraft haben).

Wie hoch sind die Normalwerte?

Erwachsene bis 250 U/l, Kinder bis zum 15. Lebensjahr können etwas höhere Werte haben.

Wann sind die Werte erhöht?

Die LDH-Werte sind unter anderem erhöht

  • bei bestimmten Leber- und Gallenerkrankungen
  • bei Herzinfarkt oder Darminfarkten
  • beim Zerfall der roten Blutkörperchen (Hämolyse)
  • bei bestimmten Muskelerkrankungen
  • bei einigen Krebsarten
  • als Nebenwirkung mancher Medikamente
  • bei Pfeifferschem Drüsenfieber

Aber auch starke körperliche Arbeit oder Sport können die Werte in die Höhe schießen lassen. Schwierigkeiten bei der Blutabnahme können in manchen Fällen dazu führen, dass der LDH-Wert sich fälschlicherweise erhöht. Eine erneute Überprüfung des Wertes kann dann sinnvoll sein.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.