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Vorsicht vor dieser Betrugsmasche

„Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputt“ – wenn Sie eine WhatsApp-Nachricht oder SMS erhalten, die so oder so ähnlich beginnt, sollten Sie aufpassen. Denn vermutlich handelt es sich um einen Betrugsversuch. Davor warnen verschiedene Polizeistellen sowie die Verbraucherzentrale.

Bei der Masche geben Betrüger sich als Kinder ihrer Opfer aus. Der Inhalt ist meist folgender: Das Smartphone sei kaputt gegangen, darum schreibt die Tochter beziehungsweise der Sohn von einer neuen Nummer. Die neue Nummer sollen Sie speichern, die alte löschen, heißt es weiter. Nach einiger Zeit fragen die Betrüger nach Geld: Angeblich müsse die Tochter/ der Sohn eine Rechnung begleichen oder brauche das Geld dringend für etwas anderes. Darum sollen Sie es bitte schnell auf ein bestimmtes Konto überweisen. In anderen Fällen wird behauptet, der Sohn/die Tochter hätte Probleme mit dem Online-Banking und bittet Sie darum um Hilfe.

Oft handelt es sich um einen Betrag von mehreren hundert oder sogar tausenden Euro. Wenn Sie das Geld überweisen, kommt das aber nicht bei Ihrem Nachwuchs an, sondern landet bei Betrügern.

So kann eine Betrugsnachricht aussehen

So kann eine Betrugsnachricht aussehen

Wie Sie sich schützen können

Prüfen Sie, ob die Nachricht tatsächlich von Ihrem Kind ist. Rufen Sie Ihre Kinder am besten unter der bisher gespeicherte Nummer an, und prüfen Sie die Aussagen in den Chat-Nachrichten. Fragen Sie auch in bestehenden Familien-Chat-Gruppen nach.

Falls Sie die neue Nummer anrufen und niemanden erreichen, ist das ein Hinweis dafür, dass das ein Betrugsversuch sein könnte.

Überweisen Sie generell kein Geld, ohne vorher wirklich sicher zu sein, dass es wirklich bei der betreffenden Person landet. Passen Sie besonders auf, wenn das Geld auf Konten unter anderem Namen oder im Ausland geschickt werden soll.

Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Betrüger bauen gerne Druck auf und behaupten, dass ihr Anliegen sehr dringend oder ein Notfall sei.

Sie können auch versuchen, den Chat-Partner mit Fangfragen reinzulegen. Oder Sie fragen etwas, was nur ihr Kind wissen kann. Antwortet der Nachrichtenschreiber nicht oder falsch, ist es höchstwahrscheinlich ein Betrugsversuch.

Blockieren Sie zudem die Nummer der Betrüger. So erhalten Sie von dieser Nummer keine weiteren Nachrichten mehr.

Was kann ich tun, wenn ich bereits Geld überwiesen habe?

Wenn Sie bereits Geld überweisen haben, informieren Sie sofort Ihre Bank und bitten Sie um eine Rücküberweisung.

Melden Sie den Vorfall der Polizei

Egal, ob Sie betrogen wurden oder nicht: Melden Sie den Fall der Polizei und zeigen Sie den Beamtinnen und Beamten den Chat. Sie können den Vorfall auch auf einer Online-Wache melden. Eine Liste mit allen Internetwachen der Bundesländer finden Sie hier.

Machen Sie auch als Beweisfotos Screenshots. Je nach Gerät müssen Sie eine andere Tastenkombination dafür drücken. Bei iPhones drücken Sie normalerweise gleichzeitig die Home-Taste und die Seitentaste. Bei Android-Telefonen halten Sie für gewöhnlich gleichzeitig die Ein-/Aus-Taste und die Leisertaste.

Wie kommen Betrüger an meine Daten?

Betrüger können auf verschiedenen Wegen an Ihre Daten kommen. Zum Beispiel aus gehackten Datenbanken von Unternehmen wie Online-Shops, wo Sie persönliche Daten hinterlassen haben. Auf der Website des Hasso-Plattner-Instituts können Sie prüfen, ob eine Ihrer Mail-Adressen Opfer eines Datenlecks wurde. Das Tool finden Sie hier. Einen ähnlichen Service bietet die Seite haveibeenpwned.com komm an (englisch). Sollte Ihre E-Mail-Adresse Opfer eines Datenlecks geworden sein, sollten Sie sofort Ihr Passwort ändern. Ändern Sie am besten auch die Passwörter von allen Konten, die mit der betroffenen E-Mail-Adresse zusammenhängen.

Auch über Ihre Social-Media-Seiten können Kriminelle Daten wie Name oder Telefonnummer abgreifen. Experten raten darum, online so wenig persönliche Informationen wie möglich über sich preiszugeben – besonders auf öffentlich einsehbaren Seiten wie Facebook.


Quellen: