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Ich engagiere mich

Seit acht Jahren engagiere ich mich bei der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen-Unterhaching. Als „Mittagsperle“ auf Minijob-Basis besuche ich jeden Freitag eine 85-jährige demente Dame und koche für sie. Donnerstags fahre ich zum Supermarkt und kaufe ein, was sich die Dame wünscht. Ginge es nach ihr, würde es jedes Mal Kartoffelsalat geben. Zum Glück schmecken ihr auch meine Hühnchen- und Fischgerichte.

Das bereitet mir Freude

Mir macht es Freude, wenn sie mir die Tür öffnet und sagt: „Schön, dass Sie da sind!“ Beim Auspacken sieht sie mir neugierig zu und trippelt um mich herum. Ich versuche dann, ihr kleine Aufgaben zu übertragen, sage etwa: „Jetzt können Sie das Besteck hinlegen“. Was im Umgang wichtig ist, habe ich in Kursen der Nachbarschaftshilfe gelernt. Essen tue ich nicht mit ihr, setze mich aber mit einem Glas Wasser zu ihr an den Tisch. Oft lesen wir gemeinsam in der Zeitung. Putin und der Krieg in der Ukraine beschäftigen sie total.

Das fordert mich heraus

Wer mit dementen Menschen zusammenkommt, braucht Humor und ein dickes Fell. Sind die Kinder der Dame verreist, ist sie oft ganz schön grantig. Eine Dame, für die ich vorher gekocht habe, hat mich manchmal aus ihrer Wohnung geschmissen, weil sie mich nicht mehr erkannt hat. Das muss man einordnen können. Ich selbst finde es schön, eine Aufgabe zu haben, das hält fit im Kopf – und ich habe ein schönes Taschengeld nur für mich.

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