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Die Befindlichkeiten ihrer Familie auf engem Raum empfindet Andrea Mayer-Halm manchmal als anstrengend. Doch sie genießt auch die ungewohnte Nähe zu ihrer Mutter.

Ich pflege...

… meine Mutter. Im vergangenen Jahr ist sie nachts im Halbschlaf gestürzt. Bei dem Sturz hat sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Nach der Operation musste meine Mutter um alles bitten, konnte nicht mal alleine auf die Toilette.

Mein Bruder wohnt in Istanbul und wollte einen Pflegedienst bezahlen, der sich kümmert. Meine Mutter Ingrid ist 76 und lebt allein in der Nähe von Stuttgart. Doch ich habe nicht lange überlegt und aus dem Herzen entschieden, sie zu uns nach München zu holen. Ich liebe meine Mutter sehr. Für mich ist sie mit der wichtigste Bezugspunkt. Meine Entscheidung habe ich keine Sekunde bereut.

Das fällt mir schwer

Schon am ersten Abend hat meine Mutter mehrmals in die Hose gemacht. Ich bin nicht so empfindlich. Aber ich hatte das Gefühl, wieder einen Säugling zu haben. Ein komisches Gefühl. Ich habe dann Windeln besorgt und darauf geachtet, dass sie abends nicht so spät noch viel trinkt.

Oft stressen mich auch die Befindlichkeiten unserer Familie auf engem Raum: eines der beiden Kinder krank, mein Mann genervt, dazu der Hund. Und ich versuche, zwischen allen in unserer kleinen Wohnung die Harmonie zu wahren.

Das gibt mir Kraft

Wir machen es hier alle sehr gut. Oma ist auf der Couch, und wir haben auch Spaß zusammen und genießen die ungewohnte Nähe. Mein Mann packt mit an, kann meine Mutter notfalls hochheben.

Mein Tipp an andere

Ich lache Probleme gerne weg. Wichtig ist aber, die Situation realistisch einzuschätzen: Ja, es wird anstrengend, aber es gibt auch Positives. Für mich sind diese Wochen bis zu ihrer Reha eine lehrsame Probe für den Ernstfall.

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