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Ich pflege meinen Mann. Jörg hatte nach einem Geschäftstermin einen Autounfall. Die Klinikärzte stellten Knochenbrüche fest – und übersahen, dass sein Gehirn nicht genug Sauerstoff bekam. Er lag wochenlang im Koma. Gott sei Dank wurde er wieder wach und ist geistig wieder der Alte. Aber er kann sich kaum noch bewegen und sitzt im Rollstuhl. Er hat ständig Angst zu fallen, daher hält er sich mit einer Hand immer krampfhaft an der Lehne seines Rollstuhls fest.

So sieht unser Alltag aus

Ich bin rund um die Uhr für meinen Mann da. Wasche ihn, ziehe ihn an, reiche ihm Essen. Ab acht Uhr früh beginnen seine Therapien. Tagsüber unternehmen wir was, oft mit unserem umgebauten Bus. Oder wir bekommen Besuch, Jörg und ich haben eine große Patchworkfamilie. Ab 18 Uhr aber wird Jörg müde. Er kann dann nicht mehr sitzen und will sich nur noch hinlegen.

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Erfahrungsberichte

"Ich pflege..." - Lesen Sie hier die Protokolle von Pflegenden, die ihre Erfahrungen, Nöte und Wünsche schildern   zum Artikel

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„Für manche sind wir der einzige Besuch am Tag“

In unserem Pflegesystem läuft vieles schief. An dieser Stelle berichten Pflegekräfte anonym aus ihrem Berufsalltag. Diesmal: eine Altenpflegerin und Fachkraft für Palliativpflege aus dem ambulanten Dienst. zum Artikel

Das ist mir wichtig

Ich engagiere mich als Behindertenbeauftragte und helfe Menschen, die Fragen rund um das Thema Behinderung haben, etwa zu barrierefreiem Umbau, zu Anträgen und Hilfsmitteln. Auch die Gemeinde berate ich bei Neu- oder Umbauten von öffentlichen Gebäuden.

Was mich ärgert

Die mangelnde Barrierefreiheit in Deutschland. Ich ärgere mich über Autofahrer, die unberechtigt auf Behindertenparkplätzen stehen. Und über Kellner, die komisch schauen, wenn ich für meinen Mann im Lokal Stühle zurechtrücke, weil er sonst nicht durchkommt. In Italien passiert uns das nie. Zweimal im Jahr fahren wir daher in den Urlaub an den Gardasee. Ich liebe es, mit meinem Mann an der barrierefreien Uferpromenade von Bardolino entlang zu spazieren.

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