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Herzlich willkommen: Aber sind Sie sicher, dass Sie hier richtig sind?

Sie hatten doch um ein Interview mit einem Stützstrumpf gebeten!

Ich hatte ein Paar lange, beige Socken erwartet. Wie die, die ich nach einem Unfall mal tragen musste. War ich froh, als ich die hässlichen Dinger wieder los war!

Ich möchte Sie doch bitten, etwas respektvoller über mich und meine Kollegen zu sprechen. Zumal Sie ja ohne mich sozusagen arbeitslos wären.

Wie bitte? Ich kann nicht folgen.

Wir führen hier doch ein Gespräch für den „Stützstrumpf der Nation“. Wie ich gehört habe, ist „Rentnerbravo“ nicht der einzige Spitzname der Apotheken Umschau. Und wenn ich das Magazin durchblättere, haben wir beide offenbar eine ähnliche Entwicklung durchgemacht: Statt ödes Beige sehe ich viel frische Farbe.

Das Kompliment gebe ich gern an meine Redaktion weiter. Dann ist die Zeit des alten Gummistrumpfs also vorbei?

Aus Gummi bestehen wir schon lange nicht mehr, sondern aus hochelastischen Spezialfasern. Auch wir gehen mit der Mode. Stützstrümpfe gibt es heute in allen möglichen Farben. Wer uns trägt, will schließlich trotzdem chic aussehen. Zumal uns nicht nur ältere Menschen zu schätzen wissen.

Stimmt. Ich war auch erst Anfang 30, als ich nach einer Knieverletzung Stützstrümpfe tragen musste.

Hier müssen wir eine wichtige Unterscheidung treffen: Was Sie anhatten, war bestimmt ein medizinischer Kompressionsstrumpf.

Der Strumpf war eng und drückte mein Bein zusammen.

Das tun wir alle. Die Frage ist eben, wie stark. Stützstrümpfe, wie ich einer bin, sind für Menschen gedacht, deren Venen noch weitgehend gesund sind. Deshalb schätzen uns auch Sportlerinnen und Sportler. Uns zu tragen, soll Muskelkater vorbeugen. Aber auch andere profitieren von unserer Hilfe, zum Beispiel wenn sie sehr lange stehen müssen oder im Flugzeug sitzen. Dann können die Beine schmerzhaft anschwellen.

Das habe ich auch schon bemerkt. Aber warum passiert das eigentlich?

Weil Flüsse eben nicht von selbst bergauf fließen. Dazu braucht es Pumpen. Das ist auch in Ihrem Körper so. Nachdem das Blut in Ihren Beinen angekommen ist, muss es wieder zum Herzen zurück. Wenn Sie sich bewegen, helfen Ihre Muskeln mit, das Blut wieder hinaufzupumpen. Wenn Sie stehen oder sitzen, ist da nur der Herzschlag. Flüssigkeit kann sich stauen. Die Beine fühlen sich schwer an, tun auch etwas weh.

Verstehe. Und Sie helfen durch Pressen dabei, dass das nicht so leicht passiert. Was machen die Kompressionsstrümpfe anders?

Im Grunde funktionieren sie ähnlich. Aber sie sind die medizinischen Experten. Zum Beispiel, wenn in Ihren Venen etwas nicht mehr richtig funktioniert. Dort sitzt eine Art von Ventilen, die verhindern, dass das Blut zurückfließt. Das klappt bei vielen Menschen im Lauf des Lebens nicht mehr so gut. Die Ventile werden durchlässig, das Blut staut sich in den Beinen, Krampfadern entstehen. Dann sind die Spezialisten gefragt. Und wie so oft beim Expertentum ist alles klar geregelt: Meine Kollegen gibt es in vier Klassen mit zunehmender Druckstärke. Welche die richtige ist, das sagt einem die Ärztin oder der Arzt.

Und welche Methoden sonst noch gegen Krampfadern helfen, das erfahren Sie im „Stützstrumpf der Nation“. Wir haben oft Artikel über Venenprobleme.

Sehen Sie, wir ergänzen uns doch perfekt! Gesundheit liegt eben voll im Trend.