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Das spricht für die Brille:

Unkomplizierte Lösung

Bei einer Fehlsichtigkeit bis etwa plus/minus 3,5 Dioptrien bei beiden Augen ist eine Brille die einfachste Lösung, um die Sehschwäche auszugleichen.

Ist die Hornhaut nicht gleichmäßig gewölbt, sondern verkrümmt, kann das ebenfalls leicht durch spezielle Gläser ausgeglichen werden. Kontaktlinsen sind in diesem Fall zwar möglich, ihre optimale Anpassung aber anspruchsvoller. Weiterer Pluspunkt für die Brille: Die Gläser lassen sich tönen oder mit Polarisationsfiltern ausstatten. Letztere fangen störende Reflexe ab und verbessern das Kon­trast- und Farbensehen.

Für viele Bedürfnisse geeignet

Fehlsichtige brauchen im Alter zusätzlich zur Fern- eine Lesebrille. Zum Lesen einfach die Fernbrille ab- und die Lesebrille aufsetzen. Oder man nutzt eine Mehrstärken- oder eine Gleitsichtbrille. Die Alterssichtigkeit lässt sich auch durch Multifokal- oder Gleitsichtlinsen ausgleichen, die Anpassung ist aber aufwendiger.

Wer beim Homeoffice eine Arbeitsplatzbrille verwendet, sieht mit einer Brille alle wichtigen Bereiche, Notizen, Tastatur und Bildschirm, scharf. Bei jeder Pause einfach die Brille absetzen und in die Ferne schauen, damit sich die Augenentspannen können.

Reizt empfindliche Augen nicht

Bei trockenen Augen, Allergien oder Infektionen empfehlen Augenärztinnen und Augenärzte, vorübergehend auf Kontaktlinsen zu verzichten. Auch wer dauerhaft Augentropfen anwendet, ist mit einer Brille besser beraten. Linsen rausnehmen, Augentropfen anwenden, warten, Linsen wieder einsetzen: Das kann bei regelmäßiger Anwendung lästig werden.

Einfache Reinigung

Für das tägliche Putzen von Gläsern und Fassung genügt ein Mikrofasertuch. Stärkere Verschmutzungen löst die Reinigung unter fließendem Wasser mit einem Tropfen Spülmittel. Anschließend mit einem fusselfreien Baumwolltuch abtrocknen. Bei Kontaktlinsen ist dagegen ein höherer Hygiene-aufwand erforderlich. Und beim Einsetzen und Rausnehmen der Linsen braucht man eine ruhige Hand.

Besserer Schutz

Geeignete Brillenfassungen können die Augen vor Verletzungen schützen, etwa beim Squash, vor Zugluft beim Radeln oder vor UV-Strahlen beim Skifahren.

Das spricht für Kontaktlinsen:

Vorteil bei starker Kurzsichtigkeit

Bei starker Kurzsichtigkeit (zum Beispiel minus 10 Dioptrien) ist der Augapfel zu lang. Die Sehhilfe muss das Licht streuen, damit auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht. Linsen liegen direkt auf dem Auge. Sie bilden die Umwelt in realer Größe ab, während Brillengläser sie verkleinern. Damit geht Information verloren.

Unterschiedliche Sehschärfe

Wird eine Fehlsichtigkeit von zum Beispiel minus 2 Dioptrien auf dem einen und von minus 6 auf dem anderen Auge durch eine Brille ausgeglichen, unterscheiden sich die Abbildgrößen auf der Netzhaut stark. Dieser Unterschied stört die räumliche Wahrnehmung. Linsen haben diesen Abbildungsfehler nicht, weil sie direkt auf dem Auge sitzen.

Optisch unauffälliger

Eine Brille steht nicht jedem. Manche empfinden auch die Bügel hinter den Ohren oder den Steg auf der Nase als lästig. Außerdem sehen die Augen hinter der Brille bei starker Kurzsichtigkeit sehr klein aus, bei starker Weitsichtigkeit wirken sie deutlich vergrößert.

Therapeutische Speziallinsen

Formstabile („harte“) Kontaktlinsen können eine kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus) korrigieren und das Sehen verbessern. Andere Speziallinsen schützen die Hornhaut, wenn sie etwa bei einem Unfall verletzt wurde, wie ein Verband.

Sehkorrrektur über Nacht

Sogenannte orthokeratologische Linsen werden über Nacht eingesetzt. Sie verändern die Wasserverteilung in der Hornhaut, wodurch sich deren Brechkraft verringert. Dadurch lässt sich eine moderate Kurzsichtigkeit (bis etwa minus 3,5 Dioptrien) ausgleichen. Der Aufwand bei der Anpassung ist erhöht. Die Linsen eignen sich — unter bestimmten Voraus­setzungen — für Menschen, die tagsüber, zum Beispiel aus beruflichen Gründen, auf eine Sehhilfe verzichten wollen.

Iris-Ersatz durch farbige Linsen

Nicht nur, wenn Schauspieler für eine Rolle eine andere Augenfarbe erhalten sollen: Auch bei seltenen Erkrankungen können sogenannte Irisprint-Linsen die Regenbogenhaut ersetzen, wenn diese fehlt oder bei einem Unfall verletzt wurde.

Wohin zum Sehtest?

Vor der Anpassung einer Brille oder von Kontaktlinsen ist eine augenärztliche Untersuchung sinnvoll, vor allem um mögliche Krankheiten der Augen zu erkennen. Dabei wird auch die Sehschärfe bestimmt, oft mithilfe eines Gerätes, das sie automatisch misst.

Optikerinnen und Optiker nutzen solche Geräte ebenfalls. Sie überprüfen deren Ergebnis aber immer mithilfe einer Messbrille. In diese werden unterschiedliche Gläser gesteckt, und die Kundin oder der Kunde gibt an, ob Buchstaben und Zahlen damit schärfer oder verschwommener erscheinen. In einigen Fällen kann die Sehschärfe nur dann exakt bestimmt werden, wenn die Augenärztin oder der Augenarzt diagnostische Augentropfen einsetzt.