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Wie wirkt Spironolacton?

Der verschreibungspflichtige Arzneistoff wird zum Beispiel bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Ödemen gegeben. Er ist ein sogenanntes Diuretikum – ein Mittel, das die Urinproduktion erhöht. Dadurch werden vermehrt Flüssigkeit und bestimmte Mineralsalze aus dem Körper ausgeschieden.

Aldosteron ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es reguliert in der Niere, wie viel Natrium aus dem Harn zurück in den Körper gelangt und wie viel Kalium und Wasser ausgeschieden werden.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Bei Männern können außerdem Brustschmerzen oder Brust­ver­größerungen vorkommen – bei Frauen Menstruations­stö­run­gen. Spironolacton verändert auch im Blut den Elektrolythaushalt. Deshalb muss man be­sonders erhöhte Kaliumwerte ­be­obachten. Sprechen Sie bei auf­tretenden Symptomen wie Muskelschwäche, Übelkeit oder Durchfall mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.

Welche Wechselwirkungen sind möglich?

Spironolacton kann mit verschiedenen anderen Medikamenten wechselwirken, wodurch sich sein Einfluss ver­stärken oder verringern kann, das Risiko für Nebenwirkungen steigt. Achtung: die gleichzeitige Einnahme mit Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern kann den Kaliumspiegel stark erhöhen. Das muss der behandelnde Arzt im Blick haben. Für weitere Informa­tionen nutzen Sie auch unseren Wechselwirkungscheck und sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Apothekerin.

Wussten Sie, dass...

...auch Akne mit Spironolacton behandelt wird? Zumindest bei jungen Frauen, deren Haut nicht auf eine lokale Therapie etwa mit einer Creme anspricht. Spironolacton hemmt bestimmte männliche Hormone und verringerte laut einer Studie die Akne bei etwa 80 Prozent der Frauen. In Deutschland ist der Wirkstoff dafür nicht zugelassen.

Was gibt es bei der Anwendung zu beachten?

  • Ausreichend trinken: Klingt zunächst widersprüchlich, aber es ist tatsächlich wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. ­Spironolacton wirkt entwässernd auf den Körper und kann dazu führen, dass er austrocknet.
  • Kein Spironolacton in der Schwangerschaft: Gerade bei Schwangeren kann es zu Wassereinlagerungen kommen. ­Spironolacton ist deshalb kontraindiziert. Bei Bedarf gibt es eine geeignetere Option.
  • Spironolacton bei Diabetes: Der Wirkstoff kann möglicherweise den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers nötig. Gegebenenfalls passt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt die Spironolacton-Dosis an.

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Wechselwirkungs-Check

Überprüfen Sie hier, ob es zwischen den von Ihnen eingenommenen Präparaten zu Wechselwirkungen kommen kann zum Artikel


Quellen:

  • Schumacher B: Antiandrogene Wirkung: Spironolacton zur Aknetherapie bei jungen Frauen?. Springer Nature: https://link.springer.com/... (Abgerufen am 24.04.2023)
  • Geisslinger G et al. : Mutschler Arzneimittelwirkungen. In: Buch 01.01.2020, 11: 610