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So wirkt Semaglutid

Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Semaglutid wird bei Typ-2-Diabetes eingesetzt und in bestimmten Fällen auch als Unterstützung beim Abnehmen verordnet. Das Mittel wird als Spritze verabreicht, nur in niedriger Dosierung ist es als Tablette erhältlich. Abhängig vom Anwendungszweck ist Semaglutid in verschiedenen Dosierungen und mit unterschiedlichen Produktnamen erhältlich.

Semaglutid hemmt die Glucagonausschüttung: Glucagon ist der Gegenspieler von Insulin und steigert unter anderem den Blutzucker. Ein weiterer besonders wichtiger Mechanismus zum Blutzuckersenken findet in der Bauchspeicheldrüse statt:

Außerdem sorgt Semaglutid dafür, dass der Magen langsamer als gewöhnlich geleert wird. Und man hat weniger Appetit. Dadurch kann es zu einer Gewichtsabnahme kommen.

Neben- und Wechselwirkungen von Semaglutid

Nebenwirkungen von Semaglutid sind vor allem im Magen-Darm-Trakt zu erwarten: Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und auch Verstopfung. Außerdem kann es zu Hautreaktionen an der Einstichstelle kommen – ist diese stark gerötet und heiß, deutet das auf eine Entzündung hin, die ärztlich untersucht werden sollte. Auch Schwindel, niedriger Blutzucker und Sehstörungen können beispielsweise auftreten. Sprechen Sie mit Ihrer Apothekerin oder Ihrem Arzt über auftretende Nebenwirkungen. Sie können Ihnen auch Auskunft zu weiteren unerwünschten Arzneimittelwirkungen geben.

Dadurch, dass der Magen sich langsamer entleert, kann es sein, dass sich die Wirkung von anderen Medikamenten, die geschluckt werden, verzögert. Sie wirken in der Regel unverändert, nur eben etwas später.

Vorsicht ist geboten, wenn Patientinnen und Patienten zusätzlich zum Semaglutid ein Insulin verordnet bekommen: Hier kann das Risiko erhöht sein, in einen Unterzucker zu fallen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wie oft Sie den Blutzucker kontrollieren sollten.

Um mehr über weitere Wechselwirkungen von Semaglutid zu erfahren, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Apotheker oder nutzen Sie unseren Wechselwirkungscheck.

Wussten Sie, dass …

… der Wirkstoff Semaglutid zum Abnehmen nicht von den Krankenkassen bezahlt wird? Die Kosten von 300-400 Euro pro Monat muss die Patientin oder der Patient selbst übernehmen. Medikamente zur Gewichtsreduktion werden bisher grundsätzlich nicht von Krankenkassen erstattet.

Semaglutid: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Unter die Haut spritzen: in höheren Dosierungen liegt Semaglutid als Spritze vor und wird subkutan, also direkt unter die Haut gespritzt; ähnlich wie Insulin. Wie genau erklärt der Arzt oder die Apothekerin.
  • Wirkung hält eine Woche an: Anders als bei anderen Medikamenten gegen Diabetes muss Semaglutid nur einmal wöchentlich gespritzt werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Da es kaum Daten zu Semaglutid während Schwangerschaft und Stillzeit gibt, wird der Wirkstoff in der Regel während dieser Zeit nicht ärztlich verordnet. Bei Frauen mit Diabetes ist dann normalerweise Insulin zum Spritzen das Mittel der Wahl.
  • Zulassung bei Adipositas: Von Adipositas spricht man ab einem BMI (Body-Mass-Index) von über 30; außerdem kann es Personen mit einem BMI ab 27 verordnet werden, wenn die Person mindestens eine Begleiterkrankung hat z.B. Diabetes.
  • Einsatz bei Typ-2-Diabetes: Semaglutid ist nicht das Mittel der Wahl bei Typ-2-Diabetes, sondern Metformin. Kommt Metformin nicht in Frage, beispielsweise wegen einer Unverträglichkeit, kann der Arzt oder die Ärztin Semaglutid verordnen. Auch als zusätzliches Diabetesmittel kann es verordnet werden.

Quellen: