Allopurinol: Wirkung, Nebenwirkungen und Anwendung

Allopurinol ist ein gängiges Gichtmittel. Es senkt die Harnsäure im Blut und wirkt somit schmerzlindernd.
© mauritius images/Alamy/STEKLO_KRD
So wirkt Allopurinol
Eine Gichterkrankung ist gekennzeichnet durch erhöhte Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie). Sind diese Werte dauerhaft hoch, können sich Harnsäurekristalle in Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen oder der Haut ablagern und den akuten, sehr schmerzhaften Gichtanfall erzeugen. Besonders oft betroffen: das Gelenk der Großzehe.
Der Arzneistoff Allopurinol unterdrückt die Bildung von Harnsäure. Er soll bei Patientinnen und Patienten mit nachgewiesener Gicht verhindern, dass erneute Anfälle auftreten. Ziel der dauerhaften Therapie: die Konzentration von Harnsäure im Blut zu reduzieren. Bei akuten Gichtanfällen wirkt die Substanz allerdings nicht.
Wechsel- und Nebenwirkungen
Allopurinol ist normalerweise gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In seltenen Fällen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (etwa Hautausschlägen) kommen. Treten diese in den ersten Wochen der Einnahme auf, sollten Sie umgehend Ärztin oder Arzt kontaktieren. In den ersten Monaten der Einnahme kann es zu einem Gichtanfall kommen. Der Grund: Die in den Geweben eingelagerten Harnsäurekristalle lösen sich und gelangen als Harnsäure ins Blut. Einen akuten Gichtanfall behandelt man mit entzündungshemmenden Arzneien.
Die Substanz kann die Wirkung vieler Medikamente beeinflussen sowie andersherum. Sprechen Sie daher, wenn Sie neue Arzneien verordnet bekommen, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin.
Was gibt es bei der Anwendung zu beachten?
- Richtige Ernährung kann helfen: Bevor der Wirkstoff verordnet wird, versucht man durch purinarme Ernährung, die Harnsäurewerte in den Griff zu bekommen. Empfohlen sind wenig Alkohol, wenig Fleisch und keine Innereien.
- Einnahme als Tablette: Die Dosis hängt von Ihrem Harnsäurewert im Blut ab. Normalerweise wird mit einer niedrigen Dosis begonnen. Senkt diese den Harnsäurespiegel nicht genug, erhöhen Ärztin oder Arzt die Dosierung stufenweise bis auf maximal 800 mg täglich.
- Bleiben Sie der Therapie treu, auch wenn Sie gerade keine Symptome haben. Denn nur die regelmäßige Einnahme schützt Sie vor Gichtattacken.
Quellen:
- Geisslinger, Mentel, Gudermann et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen. In: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 01.02.2020, 11: 812-813
- Hein, Fischer: Taschenatlas Pharmakologie. In: Thieme Verlag 01.07.2019, 8: 356