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Kurz zusammengefasst

Brustkrebs bei Männern ist zwar selten, aber nicht unmöglich. Sie sollten sich daher schnellstmöglich ärztlich untersuchen lassen, wenn sie eine Veränderung ihrer Brust bemerken. Männer mit einem Mammakarzinom sollten darauf achten, auch andere Früherkennungsuntersuchungen gewissenhaft wahrzunehmen, da sie ein erhöhtes Risiko für weitere Tumore haben können.

Nur etwa jede hundertste Brustkrebserkrankung betrifft einen Mann. Damit ist Brustkrebs bei Männern zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. Die Betroffenen sind zum Zeitpunkt der Diagnose im Durchschnitt etwas älter als Frauen, um die 70 Jahre[1].

Die männlichen Brustdrüsen sind im Vergleich zu denen der geschlechtsreifen Frau geringer entwickelt, ansonsten aber sehr ähnlich angelegt. Daher reagieren sie auch auf Östrogene.

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Aufbau der Brust

Männliche und weibliche Brust sind gleich angelegt. Sie entwickeln sich aber unterschiedlich. zum Artikel

Wenn sich die männliche Brust vergrößert und ein Spannungsgefühl auftritt, muss es sich aber nicht um Brustkrebs handeln – es kann auch eine sogenannte Gynäkomastie dahinterstecken. Dies ist insbesondere dann wahrscheinlich, wenn beide Seiten betroffen sind. Bei der Gynäkomastie handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Brustdrüse, die wahrscheinlich durch Hormonschwankungen hervorgerufen wird. Eine Brustvergrößerung durch Bildung von Fettgewebe bezeichnen Mediziner und Medizinerinnen als "Pseudogynäkomastie".

Wichtig: Jede Veränderung der Brust beim Mann – ob beim Jugendlichen oder Erwachsenen – sollte sicherheitshalber ein Arzt oder eine Ärztin untersuchen. Das gilt insbesondere für jede einseitige Vergrößerung. Erster Ansprechpartner kann zum Beispiel die Hausärztin oder der -arzt sein.

Risikofaktoren für Brustkrebs beim Mann

Als Risikofaktoren kommen bei Männern unter anderem Erkrankungen infrage, die mit einem Zuviel an Östrogenen oder einem Mangel an Testosteron, dem männlichen Geschlechtshormon, einhergehen. Dies sind zum Beispiel:

  • Fettsucht (Adipositas)
  • Klinefelter-Syndrom
  • manche Erkrankungen der Hoden
  • manche Erkrankungen der Nebennieren
  • manche Erkrankungen der Schilddrüse
  • manche Erkrankungen der Leber

Erbliche Veränderungen (Mutationen) vor allem des Brustkrebsrisikogens BRCA2, die auch Männer in sich tragen und weitervererben können, spielen ebenfalls eine Rolle. Das Brustkrebsrisiko für Männer mit einer BRCA2-Mutation beträgt lebenslang sieben Prozent[2]. Damit ist es immer noch niedriger als das normale Brustkrebsrisiko von Frauen.

Vermehrte Strahlenbelastung, zum Beispiel nach einer früheren Bestrahlungsbehandlung im Bereich des Brustkorbs, erhöht das Brustkrebsrisiko auch für Männer.

Symptome

Die Symptome treten im Allgemeinen an einer Brust auf und sind dieselben wie bei Frauen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Knoten oder Verhärtungen der Brust oder in der Achselhöhle
  • eingezogene Brustwarze
  • klare oder blutige Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • eine Brust verändert sich in Form und Größe im Vergleich zur anderen
  • eingezogene Haut an einer Stelle der Brust (Apfelsinenhaut)
  • Rötungen oder Schuppungen der Brusthaut, manchmal begleitet von Schmerzen, einem Ziehen in der Brust oder Schwellungen

Diagnose: Wie gehen Ärztin oder Arzt weiter vor?

Der Hausarzt oder die -ärztin wird prüfen, ob es sinnvoller ist, erst an eine urologische oder andrologische Praxis oder gleich an ein zertifiziertes Brustzentrum zu überweisen. Neben der Tastuntersuchung der Brust helfen bildgebende Verfahren wie ein Ultraschall der Brust oder eine Mammografie sowie eine Untersuchung von Gewebeproben bei der Abklärung des Verdachtes.

Therapie

Die Therapie richtet sich in den Grundzügen nach der Behandlung bei Frauen nach den Wechseljahren. Für Brustkrebs bei Männern gibt es häufig keine speziellen Studien, auf deren Ergebnisse man sich stützen könnte. Die Entfernung der erkrankten Brust steht natürlich im Vordergrund der Behandlung. Der Einsatz von Chemo- und Strahlentherapie erfolgt ähnlich wie bei Frauen. Bei der (Anti-)Hormontherapie wird bei Männern mit hormonempfindlichem Brustkrebs vor allem Tamoxifen eingesetzt. Bei HER2-positiven Tumoren können entsprechende Antikörper angewandt werden.

Wichtig: Bei Männern mit erblicher Brustkrebs-Belastung kann auch das Risiko für einige andere Tumoren etwas erhöht sein, beispielsweise für Prostatakarzinome. Außer der eigentlichen Brustkrebsnachsorge sollten die Betroffenen daher immer auch die übrigen derzeit angebotenen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen für Männer nutzen. Lassen Sie sich genau beraten, welche kostenlosen Vorsorgeangebote Ihnen zur Verfügung stehen. Eine genetische Beratung kann ebenfalls sinnvoll sein.

Weitere Informationen zum Thema Brustkrebs

Brust-Querschnitt (Schematische Darstellung, Sagittalschnitt)

Brustkrebs: Was nun?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Anzeichen, Risikofaktoren und Therapien. zum Artikel


Quellen: