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Aktinische Keratosen zeigen sich als hautfarbene, rötliche oder bräunliche Flecken oder flache Knoten mit schuppi­ger, rauer Oberfläche. Ist die fest haftende Hornauflagerung besonders stark ausgeprägt, verleiht sie der Hautveränderung einen gelblichen bis graubraunen Farbton. Bei extremer Verhornung kann sich ein spitzes, hartes Hauthorn bilden (Cornu cutaneum; lateinisch cornu "Horn", cutaneus "auf die Haut bezogen"). Der Durchmesser der meisten aktinischen Keratosen liegt zwischen fünf Millimetern und einem Zentimeter. Gelegentlich fließen sie zu flächigen Hautveränderungen von mehreren Zentimetern Größe zusammen.

Betroffen sind die chronisch lichtexponierten Hautareale wie Stirn, Schläfen, Nase, Wangen, Ohrmuscheln sowie das Lippenrot der Unterlippe. Im letztgenannten Fall spricht man auch von einer Cheilitis actinica (Cheilitis = Entzündung der Lippe, von griechisch cheilos "Lippe"; aktinisch "durch Strahlen bewirkt", von griechisch aktis "Strahl").

Wo treten aktinische Keratosen am häufigsten auf?

Besonders häufig sieht man aktinische Keratosen an der unbehaarten Kopfhaut ("Glatze") männlicher Patienten. Auch die Handrücken und die Streckseiten der Unterarme zählen zu den "Sonnenterrassen" des Körpers und entwickeln daher oft aktinische Keratosen. Neben den sichtbaren Veränderungen weist die Oberhaut der chronisch lichtexponierten Hautareale veränderte Zellen auch in den unauffälligen Bereichen auf. Diese können sich zu einem späteren Zeitpunkt zu neuen aktinischen Keratosen weiter entwickeln. Die flächige Schädigung der Haut wird als Feldkanzerisierung (lateinisch cancer "Krebs") bezeichnet.

Gelegentlich führen aktinische Keratosen zu brennenden Missempfindungen, insbesondere wenn das Lippenrot betroffen ist (Cheilitis actinica). In den meisten Fällen verursachen aktinische Keratosen aber keine Beschwerden. Daher geben sich viele Betroffene zunächst damit zufrieden, die verdickte Hornschicht gelegentlich abzuzupfen oder mit Hilfe einer Pflegecreme aufzuweichen. Es lohnt sich jedoch, frühzeitig zum Arzt zu gehen: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine aktinische Keratose zu einem invasiven hellen Hautkrebs (spinozelluläres Karzinom, Spinaliom) weiterentwickelt, beträgt bei der Allgemeinbevölkerung immerhin etwa zehn Prozent, bei immunsupprimierten Patienten sogar 30 Prozent.