Mammographie-Screening: Ab Juli 2024 bis 75 Jahre
Künftig haben Frauen auch im Alter zwischen 70 und 75 Jahren Anspruch auf eine Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung alle zwei Jahre. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 21. September einstimmig. Bisher zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Röntgenuntersuchung der Brust nur für Frauen von 50 bis 69 Jahren. Bei einem Verdacht auf Brustkrebs und in bestimmten medizinisch begründeten Fällen übernehmen sie die Kosten für die Untersuchung auch für jüngere oder ältere Frauen.
Änderung tritt im Juli 2024 in Kraft
Die Änderung soll vom 1. Juli 2024 an gelten. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland haben dann zusätzlich Anspruch auf das Brustkrebs-Screening. Eine automatische Einladung soll jedoch erst später möglich sein. Bis es soweit ist, sollen Frauen zwischen 70 und 75 Jahren sich ab Juli 2024 allerdings selbst für die Untersuchung anmelden können. Mit Info-Broschüren etwa in Arztpraxen soll über die Einzelheiten informiert werden.
Hintergrund der Neuregelung ist eine Aktualisierung der europäischen Brustkrebsleitlinie der EU-Kommission. Sie empfiehlt, auch jüngere und ältere Frauen in die Früherkennung einzubeziehen. Der G-BA hatte das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen mit einer Nutzenbewertung beauftragt. Das Institut kam zu dem Schluss, dass die Vor- die Nachteile überwiegen: „Möglichen Schäden durch falsch-positive Befunde oder Überdiagnosen steht jeweils ein brustkrebsspezifischer Überlebensvorteil gegenüber, der überwiegt.“
Über die Absenkung der Altersgrenze von 50 auf 45 Jahre für den Beginn des Screenings wird der G-BA zu einem späteren Zeitpunkt beraten.
Brustkrebs häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Mit zuletzt rund 70 000 diagnostizierten Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs (Mammakarzinom) nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Das mittlere Alter, in dem Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten, liege bei rund 64 Jahren. Es gebe heute bessere Heilungschancen als vor zehn Jahren.