Warum Tanzen jung hält
Glücksformel
Musik, Bewegung und unter Menschen sein: Tanzen bringt zusammen, was uns Lebensfreude schenkt, erklärt Professor Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg. Kein Wunder, dass immer mehr psychologische Studien Bestnoten vergeben. Tanzen stärkt die Seele, schult das Körpergefühl, steigert das Selbstwertgefühl und wappnet gegen Stress, fand Kreutz in einer Studie mit Amateuren heraus. US-Forscher stellten fest, dass ein Tanzangebot zwei Mal pro Woche bei den teilnehmenden Senioren Depressionen mildert. "Tanzen wirkt wie eine Therapie", sagt Musikwissenschaftler Kreutz, "aber man empfindet es nicht als solche – das ist das Schöne."
Kür statt Pflicht
Foxtrott, Slowfox, Cha-Cha-Cha: Da war doch mal was! Aber was? Viele nutzen den Ruhestand, um ihr tänzerisches Können in einem Kurs aufzufrischen, oft nach langer Pause, weiß Kevin Braun. "Das Lerntempo ist ähnlich wie bei jungen Leuten", beobachtet der Münchner Tanzlehrer. Einen Unterschied gibt es trotzdem: "Während es mit 20 meist darum geht, gesellschaftsfähig zu werden, liegt Älteren mehr am Spaß."
Kick für den Kopf
Tanzen erfordert höchste Konzentration und eine gute Koordination. Das zahlt sich aus: In Studien, bei denen die geistige Fitness auf den Prüfstand kommt, liegen Parkettfeger vorn. Tanzen trainiert sowohl das Kurzzeitgedächtnis als auch das Reaktionstempo – und senkt offenbar das Risiko für Demenz.
Trittsicher
Mit Tango gegen Parkinson? Tatsächlich: Nach 20 Kursstunden fühlten sich die Teilnehmer einer US-Studie sicherer auf den Beinen als Patienten, die ein reines Gymnastikprogramm absolviert hatten. Bei einer weiteren Studie machten sehbehinderte Senioren ähnlich gute Erfahrungen mit dem Argentinien-Import. Egal welcher Stil: Tanzen kräftigt die Muskeln, stabilisiert das Gleichgewicht und mindert so die Sturzgefahr.