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Die allererste Aufgabe ist in diesen Tagen für viele: Die Einfahrt oder den Gehweg vor dem Haus von Schnee befreien. Doch dabei kann man viel falsch machen, denn das Schneeschippen ist ein ungewohnte Bewegung. Bei falscher Haltung sind also Rückenschmerzen fast programmiert. Diese lassen sich jedoch vermeiden, wenn man ein paar Dinge beachtet.

Körper aufs Schippen vorbereiten

Viele Menschen haben es morgens eilig, wollen das Schneeräumen schnell hinter sich bringen und starten sozusagen von null auf 100. Und das obwohl der Rücken bei dieser Tätigkeit stark belastet wird. „Wir raten dazu, die körperliche Belastung an den eigenen Trainingszustand anzupassen, indem man zum Beispiel das Tempo und das Gewicht der Schaufel anpasst. Mit richtiger Körperhaltung und Krafteinsatz können damit auch untrainierte Menschen dem Schnee erfolgreich zu Leibe rücken“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik Herzogenaurach.

Heißt also: Das rückenschonende Schneeschippen fängt schon mal mit der Wahl einer passenden Schaufel an. Laut DGOU entlastet eine leichte Schippe mit ergonomischer Form Wirbelsäule und Gelenke.

Schieben ist besser

Beim Schneeräumen selbst gilt: Schieben ist für den Rücken besser, als die Last zu heben, denn dabei kann man sich leicht eine Muskelzerrung zuziehen. Wirbel können blockiert werden. Es droht ein Hexenschuss.

Wer die vollbeladene Schaufel aber doch anheben muss, um etwa den Gehweg vom Schnee zu befreien, der sollte den Oberkörper möglichst gerade halten. Um eine nach vorn gebeugte und gekrümmte Rückenhaltung zu vermeiden, sollten Sie leicht in die Knie gehen. Wie auf dem Schaubild der DGOU dargestellt.

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In der Ruhe liegt die Kraft

Neben der richtigen Haltung sollten Sie sich außerdem Zeit fürs Schippen nehmen. Vor allem, wenn die Glieder am frühen Morgen noch kalt sind und man dazu noch leicht bekleidet zur Schaufel greift, können Muskeln verletzt werden. Zudem sollten Sie ruckartige Bewegungen und Drehungen vermeiden.

Und bitte warm einpacken! Die Orthopäden der DGOU empfehlen, die Rückenmuskulatur vollständig mit Kleidung zu bedecken und nicht im T-Shirt in die Kälte zu gehen.

Ein bisschen Training kann nicht schaden

„Ich empfehle, auch in der kalten Jahreszeit für ausreichend Bewegung zu sorgen und Sport zu treiben. Denn das stärkt die Muskeln und bereitet auf ungewohnte Belastung wie das Schneeschieben vor“, sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen.

Wer nicht Schneeschieben sollte

Wer in den letzten drei Monaten eine Wirbelsäulen-OP hatte, sollte das Schneeschippen nach Rat der DGOU einer anderen Person überlassen. Vielleicht holen Sie sich in solch einem Fall Unterstützung bei Ihren Nachbarn.

Auch wenn Sie an einer Rücken- oder anderen chronischen Erkrankung leiden, sollten Sie einmal mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber sprechen, ob Sie Schneeräumen können.


Quellen:

  • DGOU: Mit rückenschonender Haltung Schmerzen beim Schneeschippen vermeiden. Online: https://dgou.de/... (Abgerufen am 01.12.2023)