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Abschreckung für Blutsauger

Stechmücken und Zecken orientieren sich auch an Düften. Riecht ein Mensch für sie attraktiv – etwa nach Schweiß –, nehmen sie Kurs auf ihn, um ihn für eine Blutmahlzeit anzuzapfen. Hier setzen Repellentien, also Vergrämungsmittel, an: Sie wirken abschreckend, indem sie eine Art Duftmantel auf der Hautoberfläche bilden. „Insekten und Spinnentiere können dadurch ihren Wirt kurzzeitig nicht mehr lokalisieren“, erklärt Dr. Michèle Bandoly vom Umweltbundesamt.

Fazit: „Repellentien sind eine Art Anti-Parfüm“, bestätigt Dr. Ralf Gröpler, Apotheker aus Magdeburg. Sie machen Menschen unattraktiv für Blutsauger.

Die richtige Anwendung

Repellentien werden großzügig auf Hautstellen aufgetragen, die die Kleidung nicht bedeckt. Sprays sind leicht anzuwenden. „Lotionen hingegen kann man dosiergenauer auftragen“, sagt Gröpler. Wer eher empfindliche Haut hat, testet die Verträglichkeit vorher am besten am Unterarm oder Hals. Um Reizungen der Schleimhäute und Augen vorzubeugen, Nasen- und Augenpartie besser aussparen.

Hinweis: Schweiß sowie hohe Luftfeuchtigkeit verkürzen die Wirkdauer der Präparate. Hält man sich länger draußen auf, sollte man den Schutz regelmäßig erneuern.

Dauer des Schutzes

Repellentien enthalten chemische oder natürliche Substanzen wie ätherische Öle. Sie unterscheiden sich in der Wirkintensität und Wirkdauer.

Wer ein zuverlässiges Mittel sucht – zum Beispiel, um sich auf einer Tropenreise vor krankheitsübertragenden Stechmücken zu schützen –, dem empfiehlt Apotheker Ralf Gröpler Mittel mit den chemischen Substanzen DEET oder Icaridin. Diese Wirkstoffe entfalten abhängig von ihrer Konzentration einen stark abschreckenden Effekt über zwei bis acht Stunden. DEET gilt als besonders leistungsfähig, birgt aber gewisse Risiken für Haut- und Schleimhautreizungen.

Hinweis: Bei der Hautverträglichkeit liegt Icaridin laut Gröpler vorn. Deshalb empfiehlt er es auch für Kinder.

Abschreckende Kräuter

Apotheker Ralf Gröpler hat den Sitzbereich in seinem privaten Garten mit mediterranen Kräutern bepflanzt. Hier wachsen Basilikum, Thymian, Salbei – und jede Menge Lavendel. „Der intensive Duft hält einen Großteil der heimischen Mücken gut ab.“ Auf die Haut aufgetragen oder aufgesprüht verfliegen ätherische Öle jedoch meist schon nach dreißig Minuten.

Hinweis: Repellentien mit ätherischen Ölen schützen kurzfristig vor

Stichen von heimischen Mücken.

Kleider und andere Barrieren

Lange Hosenbeine und langärmlige Oberteile schützen unsere Haut wirksam vor Blutsaugern. Die Kleidung sollte locker anliegen und möglichst hell sein. So kann man zum Beispiel herumkrabbelnde Zecken gut entdecken und leicht entfernen. „Vor Stechmücken schützen Fliegengitter an Fenstern und Türen sowie Moskitonetze“, sagt Biologin Michèle Bandoly.

Tipp: Gartenbesitzer und Kleingärtner sollten im Sommer kein Wasser in Gießkannen, Blumenvasen und Vogeltränken stehen lassen. Es kann zur Brutstätte für Stechmücken werden. Auch die in Süddeutschland eingewanderte Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) findet so weniger Möglichkeiten, sich zu vermehren.

Nur geprüfte Produkte

Sie planen eine Fernreise in ein Land, in dem durch Stechmücken übertragene Krankheiten drohen – zum Beispiel Malaria oder Dengue? Dann sollten Sie sich noch zu Hause ausreichend mit dem geeigneten Repellent eindecken. Nach Angaben des Umweltbundesamtes enthalten im Ausland angebotene Produkte nämlich häufig Wirkstoffe und Zusatzstoffe, die in Deutschland nicht zugelassen sind.

Tipp: Ihre Apotheke berät Sie gern zu Repellentien mit geprüfter Wirksamkeit.

Die Forschung unterstützen: Werden Sie Mückenjäger und schicken Sie gefangene Stechmücken ein. Infos unter www.mueckenatlas.com