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Aufstehen, gehen, die Treppe hoch – alles ist furchtbar anstrengend, wenn man nach einer Verletzung oder einer Operation an Krücken gehen muss. Manche Bewegungsabläufe muss man ganz neu einüben, weiß Norma Weidemann.

Die Tipps der Physiotherapeutin mit Schwerpunkt Altersmedizin erleichtern den Umgang mit den Gehhilfen und helfen, einem Sturz vorzubeugen. "Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Therapeuten, was Sie noch beachten sollten", rät Weidemann. Für manche Ältere könne zudem ein Muskel- und Balancetraining sinnvoll sein – um so schnell wie möglich wieder ohne Gehhilfe im Alltag unterwegs zu sein.

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Gehhilfen einstellen

Seitlich vor einen großen Spiegel stellen, Krücken fassen, abstellen. Arme, Schultern lockerlassen. Die Höhe passt, wenn die Ellenbogen ganz leicht angewinkelt sind. Zu niedrig, zu hoch? Zum Verstellen den Knopf am Schaft eindrücken und nach Bedarf verstellen.

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Waage nutzen

Erst mal darf das kranke Bein nur mit 30 Kilogramm belastet werden, so die Anweisung des Arztes? So finden Sie heraus, wie viel das ist: Das Bein samt Schuh auf eine Waage stellen, für sicheren Stand sorgen. Nun den entsprechenden Druck aufbauen. Diesen Vorgang mehrmals wiederholen. Beim Gehen können Sie sich zudem vorstellen, mit dem kranken Bein über eine Lage roher Eier zu laufen. Das hilft oft intuitiv, die passende Belastung zu finden.

Weg mit Stolperfallen

Daheim alles wegräumen (lassen), worüber man leicht stolpert. Schuhpaare am Eingang, lose Teppiche, hohe Abstreifer. An der vordersten Kante der ersten und letzten Stufe der Treppe leuchtende Markierungen anbringen. Vorsicht! Rutschgefahr daheim entsteht vor allem durch nasse Fliesen, etwa im Bad.

Sicher abstellen

Gehhilfen, die am Bett oder Stuhl lehnen, fallen leicht um. Oft hilft es, sie mit den Gummifüßen nach oben abzustellen. Besser ist es, einen speziellen Stockhalter zu nutzen. Dieser wird mit einer Klemmfeder befestigt, die Krücken klipst man einfach ein. Es gibt auch frei stehende Stockständer. Fragen Sie Ihren Therapeuten, welche Lösung für Sie passt.

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Drei-Punkt-Gang

Sinnvoll, wenn das kranke Bein nur leicht belastet werden darf.

  1. Vorbereiten: Im Stand das Gewicht auf das gesunde Bein verlagern. Gehhilfen eine Schrittlänge nach vorne setzen.
  2. Nun das kranke Bein zwischen die Krücken stellen.
  3. Abstützen, mit dem gesunden Bein einen Schritt nach vorne.
  4. Krücken und das kranke Bein gleichzeitig nach vorne stellen. Abstützen, dann folgt wieder das gesunde Bein.

Bitten Sie den Arzt oder Therapeuten, Ihre Technik zu überprüfen.

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Vom Stuhl aufstehen

Mit dem Po an die vordere Stuhlkante rutschen. Das betroffene Bein gestreckt nach vorne schieben, das Körpergewicht auf das gesunde, angewinkelte Bein verlagern. Nun über die Kraft des gesunden Beins und der Arme mithilfe der Krücken hochdrücken. Hinsetzen in umgekehrter Reihenfolge. Aufstehen und Hinsetzen fällt schwer? Stühle oder Sessel mit einer Sitzerhöhung oder speziellen Aufstehhilfe ausstatten.

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Treppen steigen

Gibt es einen Handlauf? Er ersetzt die Gehhilfe auf dieser Seite. Die nicht benutzte Stütze waagrecht in die andere Hand nehmen. Am Geländer festhalten, das Gewicht auf das gesunde Bein verlagern, damit eine Stufe hochgehen. Die Gehhilfe unterstützt. Nun das kranke Bein nachziehen. Beim Runtergehen stattdessen das betroffene Bein samt Krücke auf die nächste Stufe setzen. Das gesunde Bein folgt.

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Platz nehmen

Ob Zähneputzen, Duschen, Anziehen oder Gemüse schnippeln: Sooft es geht dabei auf einen stabilen Hocker oder Stuhl setzen. Praktisch sind zudem eine Toilettensitzerhöhung, Haltegriffe am WC und in der Dusche sowie ein Körperschwamm mit langem Griff.

Gewohnte Schuhe tragen

Für manche Senioren liegt es nahe, während der Heilungsphase Sportschuhe anzuziehen.
Doch ihre relativ dick gepolsterten Sohlen lassen nur wenig Gefühl in den Fußsohlen zu. Sturzgefahr! Besser die Schuhe anziehen, mit denen man im Alltag am besten zurechtkommt. Schnürsenkel lassen sich mit elastischen Bändern nachrüsten, sie ersparen einem das Auf- und Zubinden. Auch ein langer Schuhlöffel ist jetzt nützlich.

Unterwegs

Wenn möglich, stets den Fahrstuhl und nie die Rolltreppe benutzen. Letzteres sollte gut geübt werden! Selbstklebende Reflexstreifen für den Schaft machen Sie im Straßenverkehr besser sichtbar. Eine nachrüstbare Taschenlampe für die Gehhilfe hilft bei der Suche nach dem Busfahrschein oder Schlüssel. Eine ausklappbare Sitzfläche beim Einkaufstrolley macht das Anstehen an der Supermarktkasse erträglicher.

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