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Der Frühling ist da – das heißt: endlich wieder Erdbeeren-Zeit! Da greift man doch gerne sofort zu. Schwupps landet ein Körbchen mit den süßen Früchten aus Marokko, Italien oder Spanien im Einkaufswagen. Ein harmloses Vergnügen? Leider nicht in jedem Fall.

Wer sich noch ein kleines bisschen gedulden kann, sollte auf frische Erdbeeren aus heimischem Freilandanbau warten. Das schmeckt oft viel besser, ist gesünder und hilft außerdem den Menschen, der Natur und dem Klima.

Grund 1: Mehr Aroma, mehr Nährstoffe

Erdbeeren sind nicht nur superlecker, sondern auch sehr gesund. Sie enthalten mehr Vitamin C als Zitronen und dazu viele weitere wichtige Mineralstoffe und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe – besonders, wenn sie auch wirklich reif sind.

Erdbeeren aus der Ferne werden jedoch halbreif geerntet, damit sie den Transport unbeschadet überstehen. Da Erdbeeren nicht nachreifen, schmeckt die Importware oft nach wenig und enthält außerdem weniger gesunde Inhaltsstoffe. Erdbeeren aus der Region dagegen werden vollreif geerntet und bieten deshalb das volle Aroma und die geballte Nährstoff-Power. Besonders empfehlenswert ist Freilandware, die es ab Mai gibt.

Allerdings wachsen immer mehr Erdbeeren in Deutschland unter Folientunneln heran. Das hat viele Vorteile, beispielsweise werden weniger Pflanzenschutzmittel benötigt und die Arbeitsbedingungen bei der Ernte sind besser. Andererseits gibt es dadurch noch weniger Lebensraum für Insekten und andere Tiere.

Wenn es um Rückstände von Pflanzenschutzmitteln geht, gibt es allerdings kaum noch Unterschiede zwischen deutschen Erdbeeren und Importware. Selbst die früher berühmt-berüchtigten spanischen Erdbeeren sind heutzutage oft nicht mehr stärker belastet als ihre deutschen Geschwister. Wer hier das Risiko senken will, wählt Bio.

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Erdbeere: Vitamine und Mineralstoffe

In der sensiblen roten Frucht stecken viele gesunde Inhaltsstoffe. Da Erdbeeren kaum Kalorien haben, können Sie sich auch unbeschwert genießen. zum Artikel

Grund 2: Kürzere Transportwege

Die ersten Erdbeeren kommen nicht aus Deutschland, sondern aus sonnenreichen Ländern, vor allem aus Spanien. Sie rumpeln also Tausende von Kilometer im Lkw durch die Gegend oder reisen sogar im besonders umweltschädlichen Flugzeug. Je länger der Transportweg, desto mehr klimaschädliche Gase werden freigesetzt. Deutsche Erdbeeren stammen dagegen in der Saison meist aus der Region – das hält die Wege kurz und hilft damit dem Klima.

Grund 3: Weniger Wasserverbrauch in trockenen Regionen

Erdbeerpflanzen sind durstig, für ein einziges Kilo der süßen Früchte braucht man rund 300 Liter Wasser. In wasserreichen Ländern ist das kein Problem. Viele Erdbeerplantagen befinden sich jedoch in regenarmen Regionen in Südeuropa oder Nordafrika. Ein Großteil der zu uns importierten Erdbeeren kommt aus Spanien, wo viele Regionen schon seit Jahren immer heißer und trockener werden.

Weil nicht genug Regen nachkommt, um den Wasserverbrauch auszugleichen, werden immer tiefere Brunnen gebohrt. Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt und das gefährdet die Ökosysteme vor Ort und die Wasserversorgung der einheimischen Bevölkerung.

Grund 4: Bessere Arbeitsbedingungen

In vielen Anbauländern sind die Arbeitsbedingungen für die Erdbeerpflückerinnen und -pflücker extrem schlecht: miese Bezahlung, lange Arbeitszeiten, schlimme Unterkünfte. Das ist für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher kaum zu überblicken.

Natürlich ist die Erdbeerernte auch in Deutschland kein Zuckerschlecken, und leider gibt es auch hierzulande immer wieder Berichte über Betriebe, die ihre Erntehelfer schlecht behandeln. Doch für die Erntehelfer aus dem Ausland gelten die gleichen arbeitsrechtlichen Regeln wie für inländische Kräfte, etwa was Arbeitszeit und Mindestlohn angeht. So ist bei Erdbeeren aus Deutschland eher davon auszugehen, dass die Arbeitsbedingungen fair sind.


Quellen: