Schwangerschaftswoche 39
Babys Entwicklung
In der 39. Schwangerschaftswoche heißt es: Endspurt! Es dauert nicht mehr lange, bis Sie Ihr Kleines endlich auf der Welt begrüßen können. Das rasante Wachstum, das Ihr Baby im letzten Schwangerschaftsdrittel hingelegt hat, verlangsamt sich nun. Die Füße des Ungeborenen sind jetzt meist etwas länger als sein Oberschenkelknochen.
Die sogenannte Käseschmiere auf Babys Haut wird zum Geburtstermin weniger. Ganz verschwindet sie jedoch nicht, denn sie trägt dazu bei, dass das Baby bei der Geburt leichter durch den Geburtskanal gleitet. Darüber hinaus schützt sie Ihr Kleines nach der Geburt vor Wärmeverlust. Jetzt – im Mutterleib – ist sie aber noch dazu da, die Haut Ihres Kleinen vom Fruchtwasser abzuschirmen.
Nimmt die Schicht schon vor der Geburt zu sehr ab, kann es passieren, dass das Fruchtwasser die Haut des Babys aufquellen lässt. Diese Gefahr besteht jedoch in der Regel höchstens, wenn das Kind erst weit nach dem errechneten Termin zur Welt kommt. "Übertragene Kinder haben oft direkt nach der Geburt sogenannte Waschfrauenhände", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die im Rahmen der PRINCE-Studie (Prenatal Identification of Childrens Health) zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Stellenweise kann sich die oberste Hautschicht auch ablösen."
Als übertragen gilt ein Baby allerdings erst ab der 42. Woche. Eine Geburt bis 10 Tage vor oder 10 Tage nach dem Geburtstermin gilt als termingerecht, da der errechnete Tag nur ein Anhaltspunkt ist. Trotzdem achtet der Arzt bei etwas verspäteten Babys darauf, dass sie im Mutterleib noch gut versorgt sind. Neben der Messung der Herztöne des Ungeborenen macht er einen Ultraschall und bestimmt die Fruchtwassermenge. "Da auch sie zur Geburt hin abnimmt, ist sie ein wichtiger Indikator dafür, wie gut das Kind noch von der Plazenta versorgt werden kann", sagt Pagenkemper.
Die Gesundheit der Mutter
Woran merke ich, dass das Baby kommt? Vor allem Schwangere, die ihr erstes Kind erwarten, fühlen sich da häufig unsicher. Es gibt einige Zeichen, mit denen sich die Geburt ankündigt. Auch wenn es dann noch eine Weile dauern kann, bis Ihr Baby wirklich da ist.
- Ein wichtiger Anhaltspunkt ist das sogenannte "Zeichnen", ein Begriff, den meist Hebammen verwenden. Gemeint ist damit das Abstoßen des Schleimpfropfes, der meist etwas Blut versetzt ist und den Muttermund während der Schwangerschaft verschließt.
- Manchmal geht schon vor dem Einsetzen der Wehen klares Fruchtwasser ab – ein Zeichen dafür, dass die Fruchtblase bereits aufgegangen ist (vorzeitiger Blasensprung).
- Geburtswehen machen sich üblicherweise durch ein Ziehen im Bauch oder im Kreuz bemerkbar. Sie kehren normalerweise in regelmäßigen Abständen wieder, die immer kürzer werden. Die Wehen hingegen dauern immer länger und nehmen an Stärke zu.
Sie sollten in die Klinik fahren, wenn Sie eines der drei Anzeichen bei sich feststellen.
Achtung: Bei einem vorzeitigen Blasensprung kontaktieren Sie bitte Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme und lassen Sie sich liegend zügig in die Klinik fahren.
Tipp: Stärkung während der Geburt
Früher ein absolutes Tabu, inzwischen in Abhängigkeit vom Geburtsverlauf häufig erlaubt: Essen und Trinken während der Geburt. Das strikte Nahrungsverbot, das lange Zeit für Mütter in den Wehen galt, ist inzwischen gebrochen.
Weil aber nicht jede Geburt gleich ist und es je nach Enbindungsort oft etwas unterschiedlich gehandhabt wird, ist es am besten, wenn Sie sich vorher erkundigen, was Sie während der Geburt essen und trinken dürfen. Oft wird empfohlen, klare Getränke ohne Kohlensäure und leicht verdauliche Lebensmittel zu bevorzugen. Besprechen Sie sich aber dazu vorab mit Ihrer Hebamme beziehungsweise dem Geburtshilfeteam in der Klinik.