Schwangerschaftswoche 26
Babys Entwicklung
In der 26. Schwangerschaftswoche haben sich die anfangs knorpeligen Gehörknöchelchen ihres Babys verknöchert, daher kann Ihr Kleines um diesen Zeitpunkt herum schon Ihre Stimme hören. "Die Sinneszellen in seinem Ohr sind jetzt ausgereift", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die im Rahmen der PRINCE-Studie zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Aus Studien weiß man, dass Feten jetzt auf Stimmen und andere Geräusche der Außenwelt reagieren." Zunächst seien das vor allem tiefe Frequenzen, mit zunehmender Schwangerschaftsdauer dann auch höhere.
Falls Sie ein Lieblingslied haben, können Sie es nun Ihrem Kleinen vorspielen. Wenn Sie es in den nächsten Monaten bis zur Geburt häufig anhören, kann es sein, dass Ihr Baby die Melodie wiedererkennt, wenn es auf der Welt ist. Ebenso erkennt es Mama und Papa nach der Geburt an ihren Stimmen. Und auch jetzt schon hat es sich an manches gewöhnt, was regelmäßig zu ihm vordringt: Wenn Ihr Kleines vertraute Geräusche hört, beruhigt es sich vielleicht in Ihrem Bauch – probieren Sie es aus.
An den haarlosen Stellen auf Babys Haut, zum Beispiel an Handtellern oder Fußsohlen, wölben sich seit einiger Zeit feine Hautleisten nach außen. Die sogenannten Papillarleisten bilden die Grundlage für die Linien des Fingerabdrucks. "Das Fußrelief ist ab der 31. Woche gut erkennbar", sagt Pagenkemper. "Es gilt als Reifezeichen zur Bestimmung des Schwangerschaftsalters von Frühgeborenen." Wie das Muster der Rillen auf der Haut festgelegt wird, weiß man noch nicht genau. Fest steht jedoch für Wissenschaftler: Neben genetischen Faktoren müssen auch Einflüsse von außen eine Rolle spielen. Denn auch die Fingerabdrücke von eineiigen Zwillingen unterscheiden sich. Außerdem bildet die Haut Ihres Babys seit einigen Wochen das Hautpigment Melanin. Die spätere Hautfarbe Ihres Kindes hängt davon ab, wie viel Melanin der Körper produziert – sie entwickelt aber erst nach der Geburt ihre volle Intensität.

Ihr Baby gewöhnt sich an Ihre Stimme und erkennt sie nach der Geburt wieder
© W&B/Dr. Ulrike Möhle
Die Gesundheit der Mutter
Die Hormone, die in der Schwangerschaft ausgeschüttet werden, beeinflussen und verändern viele Eigenschaften des Körpers. Unter anderem haben Schwangere manchmal trockene Augen. Der Tränenfilm, der die Hornhaut des Auges überzieht, ist bei Schwangeren anders zusammengesetzt. Daher können die Augen leichter brennen und kratzen.
Dagegen sollte es helfen, die Luftfeuchtigkeit im Zimmer zu erhöhen und häufiger zu blinzeln. Außerdem können Sie das Auge regelmäßig mit künstlichen Tränen benetzen – lassen Sie sich zur Auswahl geeeigneter Präparate sicherheitshalber in der Apotheke beraten. Bei stärkeren Beschwerden und wenn diese Maßnahmen nicht rasch Besserung bringen, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache klären zu lassen.
Und: Auch die Sehkraft kann sich während der Schwangerschaft verringern. Sie sollten sich deshalb in dieser Zeit – falls möglich – keine neue Brille anpassen lassen. Nach der Geburt gehen die Veränderungen in der Regel zurück. Aber Vorsicht: Autofahren sollten Sie nur, wenn Sie gut sehen!
Tipp: Frühzeitig Krippenplatz besorgen
Gerade in Großstädten sind Krippenplätze oft Mangelware – die Bewerber dafür umso zahlreicher. Nicht selten stehen bei einer Krippe mehrere hundert Familien auf der Warteliste. Lange Wartezeiten sind so leider keine Seltenheit. Deshalb: Sehen Sie sich gegebenenfalls frühzeitig die verschiedenen Einrichtungen an und bekunden Sie Interesse an einem Platz.
Vergeben werden die begehrten Plätze häufig nach Dringlichkeit. Haben zwei Familien dieselbe Dringlichkeit, entscheidet oft das Datum der Anmeldung darüber, wer den Platz bekommt. Wer bereits ein Kind in der Kita hat, hat gute Chancen, dass auch das Geschwisterchen dort einen Platz bekommt. Und: Selbst in privaten Einrichtungen, beispielsweise Eltern-Kind-Initiativen, herrscht großer Andrang. Melden Sie sich also auch hier rechtzeitig an.